Das Ersparte vor der INFLATION schützen
Die Zinsen auf klassische Spareinlagen bleiben aufgrund der weiterhin sehr lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) weiterhin auf einem sehr niedrigen Stand. Gleichzeitig ist die Inflation zurück. Warum erhöhen sich die Preise – und was können Sparer tun, damit ihr Erspartes nicht an Wert verliert?
Warum steigen die Preise so stark?
Für die hohen Inflationsraten gibt es mehrere Ursachen. Die Ursachen ergeben sich natürlich in erster Linie aus der Corona-Pandemie und den Folgen des Ukraine-Kriegs.
Punkt 1: Bewährte Lieferketten sind gestört, an allen Ecken und Enden mangelt es an Rohstoffen und Vorprodukten. Die wieder anziehende Nachfrage trifft auf ein reduziertes Angebot, was Preiserhöhungen zur Folge hat.
Punkt 2: Viele Unternehmen heben ihre Preise an, um Lockdown-Verluste auszugleichen.
Punkt 3: Verbraucher sind nach den Beschränkungen vielfach wieder in Kauflaune, so etwas nennt man Konsumstau, auch er lässt Preise tendenziell steigen.
Was können Sparer jetzt tun?
Sparer sollten alle Möglichkeiten nutzen, ihr Geld so anzulegen, dass sie einen Wertverlust aufgrund der Inflation vermeiden können. Dabei ist der richtige Mix entscheidend, und der wiederum hängt von der persönlichen finanziellen Situation des Menschen, von seinen Zielen und Wünschen ab. Bei der Wahl der Anlagen hilft oft eine persönliche Beratung, empfehlen führende Bankberater.
Wer kontinuierlich Vermögen aufbauen möchte, kann etwa einen Banksparplan abschließen und regelmäßige Raten auf dieses Konto einzahlen.
Beim Wertpapiersparen dagegen wird kontinuierlich ein fester Betrag in Investmentfonds oder Zertifikate investiert, damit kann man an Zuwächsen an den Börsen teilhaben.
Wer dagegen mit einer Anlage in Gold liebäugelt, muss berücksichtigen, dass der Goldpreis schwankt und Spekulationen unterliegt. Gold wirft keine Zinsen ab. Und Gold wird in US-Dollar gehandelt, das heißt, es unterliegt zusätzlich einem Wechselkurs-Risiko.
Bleiben als Anlagemöglichkeit noch Immobilienfonds. Diese Investition eignet sich für Anleger, die ihr Portfolio breit streuen und dabei auf Immobilien nicht verzichten wollen. Allerdings ist diese Geldanlage nur für risikobereite Sparer geeignet.
Kann man auch nachhaltig Geld anlegen?
Bei der Auswahl der Unternehmen, in die etwa ein Fonds investiert, rücken zunehmend ökologische, soziale und ethische Fragen in den Fokus. Fast ein Drittel der Privatanleger (29 Prozent) in Deutschland besitzt bereits nachhaltige Geldanlagen, so die Umfrageergebnisse des Marktforschungsinstituts „EarsandEyes“.
Voraussichtlich ab Anfang August 2022 werden Finanzberater verpflichtet, ihre Kunden aktiv nach deren Nachhaltigkeitspräferenzen zu befragen.
Für nachhaltige Anlagen gelten drei sogenannten ESGKriterien: „E“ steht für Umwelt (englisch: Environment), „S“ für Soziales, „G“ für eine ethische Unternehmensführung („good governance“).
Wie das Kapital investiert wird, ist dabei jeweils genau festgelegt: zum Beispiel in Aktien von Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien oder Anleihen von besonders nachhaltig ausgerichteten Staaten. Hohe Umweltstandards können ebenso eine Rolle spielen wie die Ächtung von Kinderarbeit oder die Bekämpfung von Korruption und Steuerflucht. Häufig spricht man von einer doppelten Rendite, die den Ertrag der Geldanlage mit Nachhaltigkeitszielen verknüpft.
Wie bei jeder Geldanlage stehen der doppelten Rendite auch Risiken gegenüber, die im Vorfeld genau bewertet werden wollen. So bleiben auch Aktien nachhaltig ausgerichteter Unternehmen nicht von möglichen Kurseinbrüchen verschont. djd/nm