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Arbeit der Barsbütteler Tafel ist nötiger denn je – Bürgermeister und Bürgervorsteher dankten den Ehrenamtlichen

Barsbütteler Tafel: Seit 15 Jahren eine wichtige Hilfe zum besseren Überleben

Der Vorstand der Barsbütteler Tafel beim Jubiläumsfest: Andreas Kusznir, Anne Nirmann-Ramm, Beate Hoffmann und Klaus Hoffmann (v.l.) Fotos: Schult

BARBÜTTEL „Mein Wunsch ist, dass es in unserem reichen Land keine Tafel mehr geben muss“, sagt Beate Hoffmann, die Vorsitzende der Barsbütteler Tafel. Doch beim Fest zum 15-jährigen Bestehen der Lebensmittelausgabe für Bedürftige wurde deutlich: Die Einrichtung ist nötiger denn je. Waren bei der Gründung noch 60 Kunden zu versorgen, wuchs die Zahl auf inzwischen rund 430 Personen, die einmal in der Woche mit gespendeten Lebensmitteln bedacht werden. Eine große Steigerung hatte es zuletzt durch den Krieg in der Ukraine gegeben. Zwei Drittel der Kunden, die seit März hinzukamen, sind Geflüchtete, darunter viele Kinder. Aber auch die Inflation mache sich bemerkbar.

Die gestiegenen Lebenshaltungskosten zwingen bereits jetzt etliche Menschen, sich in die Schlange vor der Lebensmittelausgabe einzureihen. Gleichzeitig geht die Menge der Spenden von den Geschäften zurück. „Es bleibt weniger in den Geschäften übrig“, so die Beobachtung von Hoffmann. Dafür steige der Verkauf herabgesetzter Artikel, die kurz vor dem Ablaufdatum sind. Noch erhalte die Barsbütteler Tafel aber genug, um alle Kunden zu versorgen. „Es ist traurig, dass es noch Tafeln geben muss“, so sieht es auch Bürgermeister Thomas Schreitmüller. Angesichts der Situation stelle sich die Frage, ob das 15-jährige Bestehen ein Grund zum Feiern sei.

Bürgervorsteher Peter Eckwerth (l.) und Bürgermeister Thomas Schreitmüller überreichen das Jubiläumsgeschenk der Gemeinde an Beate Hoffmann
Bürgervorsteher Peter Eckwerth (l.) und Bürgermeister Thomas Schreitmüller überreichen das Jubiläumsgeschenk der Gemeinde an Beate Hoffmann

Das sei er durchaus, weil es Freiwillige gebe, die helfen, damit es Menschen in Not besser geht. Schließlich seien die Tafeln auch eine der größten Umweltschutzorganisationen, weil sie dafür sorgen, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. Der Einsatz werde von der Gemeinde anerkannt. Schreitmüller kündigte an, sich auch persönlich zu engagieren. „Ich will am Mittwoch einmal eine Tour mitmachen.“ Bei aller Anerkennung bleiben Wünsche offen. „Es wäre super, wenn wir eigene Räume hätten“, sagte Hoffmann, „damit wir nicht ständig alles auf- und abbauen müssen.“ Weiterhin viele Spender und Sponsoren zu finden, die die Arbeit unterstützen ist ebenfalls wichtig. (bs)

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