Ruth Rupp
Erst mit 77 Jahren begann die Bühnenkarriere der Sängerin Ruth Rupp. Entdeckt und gefördert wurde sie von keinem Geringeren als dem großen Schauspieler Ulrich Tukur. Heute ist die kleine Lady mit 92 noch immer voller Tatendrang.
Sie sprüht vor Energie, strahlt vor Lebensfreude, sprudelt vor Mitteilungsdrang, versorgt sich selbst. Langzeit- und Kurzzeitgedächtnis funktionieren perfekt, nichts hat die 1,43 Meter große Sängerin und Schauspielerin vergessen, weder die bedrückenden Erlebnisse im Dritten Reich, die Hungersnot nach dem Krieg oder die achtjährige Pflege ihrer dementen Mutter, noch die positiven Erfahrungen der Gegenwart. Auch körperlich ist die 92-Jährige, die „besser am Reck turnte als alle Jungs“, noch in Topform: „Drei Treppen und meine Gymnastik, die ich jeden Morgen eisern durchführe, halten mich fit. Als Gedächtnistraining hat mir das Auswendiglernen langer Texte geholfen.“
Erst mit 77 Jahren begann die Bühnenkarriere der Sängerin Ruth Rupp. Entdeckt und gefördert wurde sie von keinem Geringeren als dem großen Schauspieler Ulrich Tukur. Heute ist die kleine Lady mit 92 noch immer voller Tatendrang.
Sie sprüht vor Energie, strahlt vor Lebensfreude, sprudelt vor Mitteilungsdrang, versorgt sich selbst. Langzeit- und Kurzzeitgedächtnis funktionieren perfekt, nichts hat die 1,43 Meter große Sängerin und Schauspielerin vergessen, weder die bedrückenden Erlebnisse im Dritten Reich, die Hungersnot nach dem Krieg oder die achtjährige Pflege ihrer dementen Mutter, noch die positiven Erfahrungen der Gegenwart. Auch körperlich ist die 92-Jährige, die „besser am Reck turnte als alle Jungs“, noch in Topform: „Drei Treppen und meine Gymnastik, die ich jeden Morgen eisern durchführe, halten mich fit. Als Gedächtnistraining hat mir das Auswendiglernen langer Texte geholfen.“
Die Zuschauer von ihren Sitzen reißen
Auch für den Chor Heaven Can Wait muss sie jetzt alle Songtexte ohne Spickzettel beherrschen. Regelmäßig tritt sie als ältestes Mitglied im St. Pauli Theater auf. Mindestalter für die Mitglieder: 70 Jahre. „Mit dem Chor in der Elphi aufzutreten, das wäre mein Traum“, sagt sie. „Der Traum vom Leben in dir“ heißt die Biografi e von Ruth Rupp, aufgezeichnet von Autor Sven Rohde. Kein Geringerer als Ulrich Tukur hat das Vorwort geschrieben. Ein Auszug: „Als wir im Jahr 2004 die ,Dreigroschenoper‘ auf den Spielplan das St. Pauli Theaters hievten, schlug ich vor, einige Szenen des schrägen Stücks mit Personen zu besetzen, die aus dem wirklichen Leben kamen … Ruth war damals 77, und ich dachte, wenn sie Brechts ,Und die einen sind im Dunkeln, und die andern sind im Licht‘ singt, … wird das nicht nur sehr bewegend sein, es wird die Zuschauer dort unten im Dunkeln von ihren Sitzen reißen.“ Genau so geschah es in mehr als 100 Aufführungen.
Auch für den Chor Heaven Can Wait muss sie jetzt alle Songtexte ohne Spickzettel beherrschen. Regelmäßig tritt sie als ältestes Mitglied im St. Pauli Theater auf. Mindestalter für die Mitglieder: 70 Jahre. „Mit dem Chor in der Elphi aufzutreten, das wäre mein Traum“, sagt sie. „Der Traum vom Leben in dir“ heißt die Biografi e von Ruth Rupp, aufgezeichnet von Autor Sven Rohde. Kein Geringerer als Ulrich Tukur hat das Vorwort geschrieben. Ein Auszug: „Als wir im Jahr 2004 die ,Dreigroschenoper‘ auf den Spielplan das St. Pauli Theaters hievten, schlug ich vor, einige Szenen des schrägen Stücks mit Personen zu besetzen, die aus dem wirklichen Leben kamen … Ruth war damals 77, und ich dachte, wenn sie Brechts ,Und die einen sind im Dunkeln, und die andern sind im Licht‘ singt, … wird das nicht nur sehr bewegend sein, es wird die Zuschauer dort unten im Dunkeln von ihren Sitzen reißen.“ Genau so geschah es in mehr als 100 Aufführungen.
„Kennengelernt hatte ich Ulrich Tukur in den Hamburger Kammerspielen“, erinnert sich Ruth Rupp, die ihn als begeisterte Theatergängerin nach den Vorstellungen häufi g traf: „Er war der Mensch, der die entscheidende Weiche gestellt hat in meinem Leben. Durch ihn habe ich eine völlig neue Welt kennengelernt, die Welt der Musik und der Literatur.“ Mehrere Kurzfi lme hat sie seitdem gedreht, „und wenn ich wieder ein tolles Angebot bekäme und es mir gefällt – warum nicht?“
Viele Flirts, aber nur eine große Liebe
Ausgebremst durch die Kriegswirren hat Ruth Rupp als junge Frau, die immerhin sechs Jahre lang Gesang studiert, aber auch Hauswirtschaft erlernt hatte, als Kindermädchen bei reichen Familien in Hamburg und als Leiterin der Cafeteria im Marienkrankenhaus gearbeitet.
Viele Flirts, aber nur eine große Liebe
Ausgebremst durch die Kriegswirren hat Ruth Rupp als junge Frau, die immerhin sechs Jahre lang Gesang studiert, aber auch Hauswirtschaft erlernt hatte, als Kindermädchen bei reichen Familien in Hamburg und als Leiterin der Cafeteria im Marienkrankenhaus gearbeitet.
Viele Flirts hatte sie, aber nur eine große Liebe, die nach zwölf glücklichen Jahren leider viel zu früh verstarb. „Noch heute fl irte ich ausgesprochen gern“, bekennt sie mit einem verschmitzten Lächeln: „Am liebsten mit jüngeren Männern. Und die meisten flirten auch zurück.“
Einen Lebensgefährten braucht sie nicht: „Eine Beziehungskiste ist nichts mehr für mich. Ich lebe allein viel zu gut, kann machen, was ich will, muss niemanden fragen. Ich habe doch auch so ein erfülltes Leben und freue mich, dass ich in diesem Alter noch gefragt bin, auf der Bühne stehen darf, dass ich Menschen berühren und Freude vermitteln kann.“ (geh)
Einen Lebensgefährten braucht sie nicht: „Eine Beziehungskiste ist nichts mehr für mich. Ich lebe allein viel zu gut, kann machen, was ich will, muss niemanden fragen. Ich habe doch auch so ein erfülltes Leben und freue mich, dass ich in diesem Alter noch gefragt bin, auf der Bühne stehen darf, dass ich Menschen berühren und Freude vermitteln kann.“ (geh)