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Steinmetz ist ein kreativer Beruf. Gebraucht werden sie nicht nur auf dem Bau und in der Denkmalpflege

Handwerkskunst für die Ewigkeit

Die angehende Steinbildhauerin Lena Tilsner bei der Arbeit. K. NEUMANN/DPA

Einen Rückgängig-Befehl wie beim Computer Strg+Z gibt es für Lena Tilsner nicht. Die 21-Jährige steht am Anfang ihrer Ausbildung in der Steinbildhauerwerkstatt von Rainer Kühn in Dorsten. Sie hat die Ausbildung gewählt, weil sie etwas ausprobieren und neue Erfahrungen machen wollte. Nach ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin wusste sie, dass sie nicht den ganzen Tag im Büro sitzen wollte.

Steinmetze sind die Experten, wenn es um die Bearbeitung von Stein geht. Sie arbeiten auf Friedhöfen, auf dem Bau, an Kirchen als Restauratoren, im Innenausbau für Eisdielen, Küchenstudios und Mischbetriebe. Sie erhalten außerdem Kulturdenkmäler,wie Statuen, Brunnen und Fassaden. Kreative Ideen, Sinn für Schönes sowie eine gute Vorstellungskraft sind Voraussetzung, wenn es um den Steinmetzberuf geht. Schließlich brauchen die Azubis ein Gefühl dafür, welcher Stein sich für ein Projekt eignet und welches Relief, welche Schriften und Ornamente gut zueinander und zum jeweiligen Auftrag passen. Im Arbeitsalltag des Steinmetzes entstehen täglich neue Dinge und Formen. „In unserem Bereich der Grabmalgestaltung bedienen wir Kunden, denen der Sinn und nicht die Zweckmäßigkeit im Vordergrund steht“, sagt Rainer Kühn, Chef der Steinbildhauerwerkstatt.

Die Ausbildung wird in zwei Fachrichtungen angeboten: Steinmetzarbeiten und Steinbildhauerarbeiten. Die Spezialisierung erfolgt ab dem dritten Ausbildungsjahr. Steinbildhauer stellen plastische Natursteinarbeiten her. Im Gegensatz zum Steinmetz sind ihre Arbeiten eher gestalterisch und weniger geometrisch. Auch wenn für die Ausbildung keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben ist, stellen Betriebe überwiegend Auszubildende mit mittlerem Bildungsabschluss ein. In der Berufsschule stehen Fächer wie Kunst, Werken, technisches Zeichnen sowie Freihandzeichnen auf dem Stundenplan.

Nach bestandener Gesellenprüfung kann die Karriere weitergehen: Steinmetze können die Meisterprüfung machen, Restaurator im Handwerk werden oder eine Betriebsleitertätigkeit im Baustellenmanagement ausüben. „Die Zukunftsaussichten sind meiner Meinung nach sehr gut, weil auch das Thema Bauen im Bestand – also Restauration beziehungsweise Verschönerungen und gestalterische Elemente – auch viele private Bauherren umtreibt“, sagt Jürgen Brückmann, Ausbildungsberater von der Handwerkskammer in Münster. Mit Fachhochschulreife oder dem Meisterbriefkann ein Studium in den Fachrichtungen Architektur, Plastik/Bildhauerei oder Design angeschlossen werden. KIRSTEN NEUMANN
 

Job - Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: ESA, handwerkliches und technisches Geschick, körperliche Fitness, künstlerisches Talent
Ausbildungsentgelt: im ersten Jahr 850, im dritten Jahr 1100 Euro (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)
Perspektiven: gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fortbildung zum Steinmetzmeister oder zum Techniker, Studium z. B. Architektur, Bildende Künste
Weitere Infos: www.hwk-hamburg.de, www.lehrstelle-handwerk.de


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