Praktikantin Amira spricht über ihre Zeit beim Bestatter Wulff & Sohn in Norderstedt
„Ich bin Amira, 15 Jahre alt, und ich bin für drei Wochen als Praktikantin beim Bestattungsinstitut Wulff & Sohn in Norderstedt an der Segeberger Chaussee und werde Ihnen berichten, was ich alles erlebt habe und was ich mir davor darunter vorgestellt habe.
Sie fragen sich vielleicht, wie man auf so etwas kommt: ein Praktikum beim Bestattungsinstitut. Das kommt daher, dass es mir empfohlen wurde, und da mich der Tod und alles, was damit zu tun hat, sehr Interessiert, entschloss ich mich dazu, mein Praktikum bei Wulff & Sohn anzutreten.
Was mich positiv überrascht hat war, wie offen die Firma und die Mitarbeiter über den Tod sprechen. Ich hatte zu Beginn gedacht, dass es wohl eine ziemlich bedrückende Stimmung sein wird, da das Thema Tod und Sterben oft vermieden wird. Dem war aber nicht so, die Mitarbeiter sind sehr aufgeschlossen und freundlich.
Fangen wir aber mit dem Bürotrakt an. Fakt ist, dass es sehr viel Büroarbeit gibt – mehr als ich zu Beginn vermutet habe. Es ist so viel, da das Bestattungsunternehmen Ihnen in der schweren Zeit gern hilft und Ihnen vieles abnimmt. Zum Beispiel beantragen sie die Sterbeurkunden, tätigen die ganzen Abmeldungen und machen die Kostenaufstellungen. Es werden Sterbefälle und Vorsorgen angenommen und bearbeitet. Das bedeutet, dass ganz oft das Telefon klingelt. Die Bearbeitung der Sterbefälle dauert am längsten. Hier werden Trauerbriefe und Zeitungsanzeigen gefertigt, sämtliche Abmeldungen vorgenommen, ganz viele Bestellungen aufgegeben, meistens ein Gedenkportal eingerichtet und vieles mehr. So, als wenn man eine Hochzeit in nur einer Woche planen muss.
In der Technik, wo die Mitarbeiter die Trauerfeiern aufbauen und alles erledigen, was direkten Kontakt mit dem Verstorbenen erfordert, geht es auch immer spannend zu. Vor allem die Versorgung eines Verstorbenen ist interessant. Allerdings sollte man zweimal darüber nachdenken den Beruf auszuüben oder ein Praktikum zu absolvieren, wenn man Probleme hat, so etwas zu sehen. Ich persönlich fand es allerdings sehr schön, zu sehen, mit wie viel Respekt und Fürsorge die Verstorbenen für einen letzten Abschied hergerichtet werden. Tatsächlich dachte ich davor, dass man in der Technik auch viel mit den Angehörigen zu tun hat, dem ist aber nicht so. In der Technik geht es hauptsächlich direkt um den Verstorbenen. Es sei denn es gibt Überführungen, dort haben die Mitarbeiter beim Abholen der Verstorbenen und auch auf den Friedhöfen, Kontakt mit den Hinterbliebenen.
Dann gibt es natürlich noch die Berater, die in dieser schweren Zeit an Ihrer Seite stehen und bis zum Schluss und darüber hinaus noch für Sie da sind. Denn es sterben nicht nur die älteren Menschen, sondern leider auch manchmal jüngere. Damit wissen die Berater gut umzugehen und können Sie gut unterstützen. Wenn man dann noch Hilfe für danach benötigt, was ganz normal ist, kann man auch ein Mal im Monat ins „Trauercafe bei der Eiche“ gehen, um über den Verlust zu reden und ihn zu verarbeiten. Egal, wie lange dieser her ist. Als Praktikantin war ich allerdings bei den Beratern noch nicht dabei.
Für mich war jedoch auch neu, dass man in einem Kolumbarium beigesetzt werden kann. Das finde ich persönlich sehr praktisch und schön, da man dann auch das Urnendesign sieht, im Gegensatz zur Beisetzung in der Erde oder auf See.
Mittlerweile kann ich mir sehr gut vorstellen, diesen Beruf in Zukunft auszuüben, da es mir wichtig ist, gut mit dem Thema Tod umzugehen und den Angehörigen zu helfen. Zum Schluss möchte ich auch sagen, dass es wichtig ist, über dieses Thema zu reden und dass es auch überhaupt nicht schlimm ist, dies zu tun. Das war meine bisherige Zeit bei Wulff & Sohn. Nächste Woche bin ich noch bei der hauseigenen Floristik, der Floristera Wulff. Ihre Amira.“
www.wulffundsohn.de