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Drogisten sind die Produkt- und Beratungsspezialisten im Einzelhandel. Die Fachkräfte sind sehr gesucht

Von Kosmetik bis zum Putzmittel alles im Regal

Narin Aylin Erol ist angehende Drogistin und lernt bei Budni. STEPHAN WALLOCHA

Welches Putzmittel hilft am besten gegen Kalk?“, „Welche Gesichtscreme passt zu meinem Teint?“, „Haben Sie auch vegane Babynahrung?“ Kundenberatung gehört zu den wichtigsten Aufgaben im Arbeitsalltag von Drogistinnen und Drogisten. Die Auszubildende Narin Aylin Erol beantwortet solche Fragen fachkundig, routiniert und mit natürlicher Freundlichkeit. „Ich habe im Schnitt etwa zehn intensive Kundengespräche am Tag“, erzählt sie. „Da muss man nicht nur genau wissen, wo was steht, sondern auch die Eigenheiten der Produkte kennen“. 

Erol ist im dritten Lehrjahr und macht ihre Ausbildung bei der traditionsreichen Hamburger Drogeriekette Budnikowsky. Eine Wahl, die ihr nicht schwerfiel. „Als Hamburgerin bin ich quasi mit Budni aufgewachsen.“ Zwar bildet das Unternehmen auch Einzelhandelskaufleute und Verkäufer aus. Doch die 19-Jährige hat sich bewusst für den etwas anspruchsvolleren Beruf der Drogistin entschieden. „Bei uns liegt der Schwerpunkt auf Produktkunde und nicht so sehr auf dem kaufmännischen Bereich“, erklärt sie den Unterschied. „Dazu gehören auch Kenntnisse in gesunder Ernährung und der Anwendung von Heilpflanzen.“

Derzeit verstärkt Erol das Budni-Team am Standort Mühlenkamp – mit rund 1000 Quadratmetern, 27 Mitarbeitern und 1500 Kunden pro Tag eine der größten und modernsten Filialen des Unternehmens. Hier ist, getreu dem alten Unternehmensmotto, „immer was los“. Die Auszubildende fühlt sich in dem lebhaften Gewusel zwischen den langen Regalreihen mit ihren mehr als 30.000 Artikeln sichtlich wohl. Ob Wareneingangskontrolle, Erfassung und Verbuchung der Daten mit speziellen Lesegeräten, Einsortieren der Produkte oder Inventur – in ihrem letzten Lehrjahr ist sie in alle betrieblichen Abläufe eingebunden. Dazu gehört auch Eigeninitiative. „Wenn Kunden bei uns spezielle Produkte nachfragen, die wir nicht im Sortiment haben, können wir die separat nachbestellen.“ Am meisten Spaß macht es ihr, kreativ an der Ladenbildgestaltung mitzuwirken, etwa beim Arrangement von neuen Produkt-Aufstellern. „Da kann ich meine eigenen Ideen einbringen, die dann auch umgesetzt werden“, sagt sie stolz.

Als Drogistin kann sie auch an der Kasse aushelfen. „In Stoßzeiten werden schon mal bis zu 700 Artikel in der Stunde abgescannt.“ Sie selbst erhält auf alle Waren zehn Prozent Mitarbeiter-Rabatt. „Das nutze ich natürlich gern aus“,lächelt sie. Wie alle Budni-Azubis hat auch Erol in jedem Lehrjahr die Filiale gewechselt und war bereits in Farmsen und Billstedt im Einsatz. Dabei sind ihr auch die sozio-kulturellen Unterschiede zwischen den Hamburger Stadtteilen aufgefallen. „In Billstedt haben die Kunden vor allem unsere preiswerten Eigenmarken gekauft“, erinnert sie sich. Ganz anders die Klientel im wohlhabenden Winterhude: „Hierlegen die Menschen großen Wert auf Nachhaltigkeit und kaufen häufig Naturkosmetik und Bio-Lebensmittel.“

Natürlich muss der Umgang mit anspruchsvollen Kunden gelernt sein. Budni schult seine Azubis dafür in speziellen internen Trainings. „Dort erhalten wir auch wichtige Tipps von erfahrenen Budni-Mitarbeitern“, erzählt Erol. Außerdem hat sie zweimal die Woche theoretischen Unterricht in der Berufsschule. Im Juni 2023 steht für Erol dann die Abschlussprüfung an. Wenn alles nach Plan läuft, wird sie anschließend Teil des Budni-Teams. Die Chancen stehen jedenfalls mehr als gut. „Im letzten Ausbildungsjahrgang haben alle unsere Azubis bestanden. Die meisten davon wurden auch übernommen“, sagt Lisa Marquardt, bei Budnikowsky zuständig für Mitarbeiterauswahl und Ausbildungskoordination. Wie fast alle Einzelhändler ist auch die Drogeriekette vom Fachkräftemangel betroffen. „Bei uns sind deshalb auch Ruheständler und Quereinsteiger aus anderen Berufen willkommen. Einfach in der Filiale nachfragen“,rät Ausbildungsbetreuerin Marquardt. Es winkt ein sicherer Arbeitsplatz mit guten Aufstiegschancen. Darauf freut sich auch Erol – und kann sich gut vorstellen, später einmal als Teamleiterin eine Filiale zu führen. Das geht bei Budni mitunter schon nach relativ kurzer Zeit. Dazu Lisa Marquardt: „Unsere jüngste Teamleiterin ist gerade mal 23 Jahre alt.“ GUNTHER MEYN 
     

Job - Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: MSA, Lust auf Drogerie, Spaß am Umgang mit Menschen, Teamfähigkeit, Eigeninitiative, Bereitschaft, im Schichtdienst zu arbeiten
Ausbildungsentgelt: im ersten Jahr 960, im dritten Jahr 1210 Euro bei Budni
Perspektiven: hervorragend
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fortbildung zum Handelsfachwirt, Pharmareferent, Marketingfachwirt, Studium
Weitere Infos: www.budni.de


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