Wie das Werden und Verschwinden einer Wolke
Ina Hattebiers Urnen sind ummantelt von Papier – ein Werkstoff, der sich sanft und natürlich anfühlen könne, findet die Künstlerin und Gestalterin aus Hamburg. Mit Papier beschäftigt sich die Diplom-Designerin schon seit mehreren Jahren. Sie schöpft Papierbögen aus heimischen Pflanzen, Algen und Seegras. „Papier ist vergänglich, wie die Materialien, aus denen es entsteht. So symbolisiert ein Bogen Papier den Kreislauf von Werden und Vergehen“, sagt die Küsntlerin. Das Erleben, wie freundlich und warm eine mit Papier gestaltete Urne bei einer Beisetzung wirken kann, war für Ina Hattebier der Auslöser, ihre künstlerische Arbeit mit Papier auf Urnen auszuweiten. Seit 2011 beschäftigt sie sich mit der Gestaltung ihrer etwas anderen Urnen und hat sich zeitgleich zur Trauerbegleiterin ausbilden lassen.
Mittlerweile gibt es eine große Kollektion verschiedener Urnen-Modelle der Künstlerin, die sie mit ausgewählten Papieren bezogen hat. Die Grundform der Urnen besteht aus Lignin (lat. lignum „Holz“) und pflanzlichen Fasern. Der Biowerkstoff ist zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Eine Urne ist für Ina Hattebier immer eine Botschaft, die Zuneigung ausdrückt und Wertschätzung für andere Menschen zeigt – oder aber auch für uns selbst. Die Gestalterin verarbeitet für ihre Urnen handgefertigtes auch natürliches Lokta-Papier aus Nepal und das italienische „Carta Varese“, ein Papier, das mit edlen floralen Mustern bedruckt ist. Diese Urnen sind so schön und individuell wie das Lieblingskleidungsstück für die letzte Reise.