Anzeige
Themenwelten Hamburg
Die Kirchengemeinde Niendorf plant Patenschaftsgräber auf dem Alten Niendorfer Friedhof

Für den Erhalt des historischen Charakters: Patenschaft des Alten Niendorfer Friedhofs

Immer mehr Grabstätten auf dem Alten Niendorfer Friedhof verlieren an Schönheit und Substanz, weil sie keinen Besitzer mehr haben

Es sind vor allem die dort zahlreich vorhandenen historischen Grabstätten, die einen Spaziergang über den Alten Niendorfer Friedhof so reizvoll und interessant machen. Ob großes Mausoleum oder filigrane Bronzetafel – hier lassen sich viele Details und historische Zusammenhänge entdecken. Gerade hat der Geschichtsforscher Manfred Meyer, der für seine Arbeit im Forum Kollau e. V. bekannt ist, ein umfangreiches Buch zu dem Thema fertiggestellt, das zum Jahresende veröffentlicht wird. Sein Titel: „Der Alte Niendorfer Friedhof – 251 Jahre Niendorfer Friedhofskultur“. Darin beschreibt der Autor die Entwicklung des Friedhofs über die Jahrzehnte und lässt dabei auch Familiengeschichten mit einfließen und erzählt von manch skurriler Begebenheit.

Immer mehr Gräber ohne Besitzer

Da viele Grabmäler auf dem Friedhof – und es werden immer mehr – bereits besitzerlos sind, steigt der Pflegeaufwand für die in Verantwortung stehende Friedhofsverwaltung kontinuierlich. Um den Erhalt der Grabmäler langfristig zu sichern, plant sie daher, Patenschaften für Letztere anzubieten. „Wir gehen davon aus, dass es schon in Kürze möglich sein wird, eine solche Patenschaft zu übernehmen“, sagt Jan Lescow, stellvertretender Friedhofsverwalter des Alten und des Neuen Niendorfer Friedhofs.
 

Demnächst können Patenschaften für viele Grabstätten übernommen werden
Demnächst können Patenschaften für viele Grabstätten übernommen werden

Für eine Patenschaft infrage kommen die verschiedensten Begräbnisstätten: Da gibt es prestigeträchtige Mausoleen, Grabsteine mit Bronzerelief, Anlagen mit über 100 Jahre alter Umzäunung sowie auch etliche schlichte Grabsteine. „Aufgabe eines Paten wäre es, die Substanz zu reinigen und zu konservieren bzw. Schäden so weit zu beheben, wie das möglich ist. Eine Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands ist dabei jedoch nicht anzustreben“, erläutert Lescow. Zur Vorbereitung einer Patenschaft sucht sich der Anwärter eine Grabstätte aus und es werden die für diese erforderlichen Arbeiten sowie der Kostenrahmen festgelegt. Mit dem Vertrag übernimmt der Pate die Kosten für Reinigung und Restaurierung des Grabmals sowie die gärtnerische Pflege der Grabstätte. Lescow: „Die Höhe der Kosten variiert je nach Grabstätte natürlich stark. Daneben kann dem Paten das Recht eingeräumt werden, für die Grabstätte Bestattungsrechte zu erwerben.“

Die Kirchengemeinde Niendorf hofft, dass viele Menschen Patenschaften übernehmen und so dazu beitragen, dass der historische Charakter des Alten Niendorfer Friedhofs zumindest teilweise bewahrt werden kann. mh

www.kirche-in-niendorf.de/friedhof-in-hamburg-niendorf.html
 

Weitere Artikel