Die Grabpflege übernimmt die Natur: Hamburger Interview mit FriedWald-Gründerin Petra Bach
Frau Bach, können Sie kurz das Konzept FriedWald beschreiben?
Petra Bach: Im FriedWald ruht die Asche Verstorbener in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen. Voraussetzung für diese Art der Bestattung ist eine Feuerbestattung. Die FriedWald-Standorte sind nach öffentlichem Recht genehmigte Friedhöfe im Wald, diese Genehmigung läuft jeweils 99 Jahre. Es besteht die Möglichkeit, das Grabrecht an einem ganzen Baum mit mehreren Plätzen oder einen Platz an einem gemeinschaftlich genutzten Baum zu erwerben. Beim Baum im FriedWald gilt das Grabanrecht für die gesamte Laufzeit. Grabpflege gibt es nicht im FriedWald, die übernimmt die Natur.
Der Wald soll Wald bleiben und ist weiterhin als Erholungsort öffentlich zugänglich.
Welche Formen der Bestattung sind im FriedWald möglich?
Petra Bach: FriedWald ermöglicht ganz individuelle Bestattungen nach den Wünschen der Verstorbenen oder ihrer Angehörigen. Christliche Beisetzungen sind ebenso üblich wie Bestattungen ohne geistlichen Beistand. Es gibt alles, von der großen Trauergesellschaft am Andachtsplatz mit Musikgruppe bis zum stillen Abschied am Baum. Auch die Rituale nach der Trauerfeier sind unterschiedlich. Manche Trauernde kommen auf der täglichen Spazierrunde am Grab ihrer Angehörigen vorbei, andere kommen an Geburts- und Gedenktagen mit einem Picknickkorb.