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Themenwelten Hamburg
50 Jahre Norderstedt

tesa aus Norderstedt hält die Welt zusammen

Innovative Klebebänder kommen oft aus Norderstedts Laboren

Kaum ein Smartphone kommt ohne Klebetechnik von tesa aus. 
Kaum ein Smartphone kommt ohne Klebetechnik von tesa aus. 
Für Norderstedts Wirtschaftsförderung ist der 28. Januar 2016 einer der bedeutendsten Momente der Geschichte ihrer Stadt: An diesem Tag wird das neue Headquarter der tesa SE eröffnet. 160 Millionen Euro hat das Unternehmen dafür investiert – auf 1200 Säulen ruhen die Gebäude, in denen seitdem geforscht, entwickelt, entschieden und vermarktet wird.

„Da sich tesa 2001 nach der Ausgründung als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG sehr positiv entwickelt hatte, stieß das Unternehmen in Hamburg-Eimsbüttel an seine Kapazitätsgrenzen. Darüber hinaus waren einige Abteilungen über mehrere Stockwerke oder gar Straßen verteilt. Der Neubau in Norderstedt vereint Produkt- und Technologie-Entwicklung sowie alle Zentralfunktionen unter einem Dach. Das beschleunigt die Zusammenarbeit – ein wichtiger Faktor im internationalen Wettbewerb“, berichtet Pressessprecher Gunnar von der Geest über die Gründe, warum die Wahl unter 70 geprüften Grundstücken auf das Gelände am Nordport fiel.
 
Rund 330 Mitarbeiter:innen sind in Norderstedt im Bereich Forschung & Entwicklung tätig. Das Bild zeigt eine Klimakammer für Alterungstests. 
Rund 330 Mitarbeiter:innen sind in Norderstedt im Bereich Forschung & Entwicklung tätig. Das Bild zeigt eine Klimakammer für Alterungstests. 
Seitdem wird in Norderstedt bestimmt, welche Produkte für Verbraucher:innen und Industriekund:innen auf den Markt kommen. „Die Grenzen des Klebens sind längst nicht ausgereizt. Expert:innen des Fraunhofer-Instituts haben Kleben als Fügetechnologie des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Vieles, das früher genietet, geschraubt oder geschweißt worden ist, lässt sich heutzutage mit Spezial-Klebebändern verbinden“, sagt Dr. Norman Goldberg, CEO des Unternehmens.

Große Chancen sehen die Verantwortlichen in der wachsenden E-Mobilität. Goldberg: „An einem Verbrennungsmotor, der heiß und ölig ist, lässt sich praktisch nichts verkleben. Bei E-Mobilen müssen Batteriezellen miteinander verbunden, isoliert und gegen Überspannung abgeschirmt werden. Das bietet viele Chancen für den Einsatz moderner Klebebänder.“ In fast jedem Handy stecken Klebestreifen, die in Norderstedt entwickelt wurden. Vom Bildschirm bis zum Akku wird alles geklebt. Längst geht es den Entwickler:innen nicht nur darum, einzelne Teile zu verbinden. Vielmehr können die tesa-Bänder Elektroströme leiten, Stöße abfedern und sogar Flammen hemmen. Den kleinen Feinheiten stehen wiederum die großen Aufgaben unter anderem in der Baubranche gegenüber. Hier werden Klebstoffe eingesetzt, die ganze Fassadenelemente befestigen, und zwar auf Dauer.

Die Firmenzentrale. Fotos: Tesa
Die Firmenzentrale. Fotos: Tesa
Während es bei tesa meistens um die Zukunft geht, bringen einige Forscher:innen auch gern mal die Geschichte auf die Spur. So bewies Dr. Christian Brinkmann, Leiter des Analytik-Labors, vor zwei Jahren, dass der Turmbau zu Babel, der in der Bibel beschrieben wird, kein Mythos, sondern wahr ist. Sein Team analysierte, dass die Babylonier Ziegel mit Erdharz, das wir heute Bitumen nennen, verklebten. So bauten sie auf einer auf etwa 8000 Quadratmeter Grundfläche einen geschätzt 100 Meter hohen Turm für ihren Herrscher Nebukadnezar II.

Mit genialen Produkten wollen die tesa-Fachleute heute wieder hoch hinaus, ohne übers Ziel hinauszuschießen – gern von Norderstedt aus, wo ihnen die Drehkreuze der Welt nahe sind: Flughafen und Autobahn.

www.50jahrenorderstedt.de

Beschäftigte und Produkte

Mehr als 4900 Mitarbeiter: innen, davon rund 1100 in Norderstedt auf einem 86.000 Quadratmeter großen Grundstück, haben 2019 weltweit etwa 1,4 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. tesa gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für technische Klebebänder und Klebesystemlösungen.

Ausbildung

Das Unternehmen bildet in Norderstedt nicht aus – gibt dafür vielen jungen Leuten die Chance, ihre Master- und Promotionsarbeiten im Forschungs- und Entwicklungszentrum zu erarbeiten.

Kontakt

tesa SE
Hugo-Kirchberg-Straße 1
22848 Norderstedt
www.tesa.com

Aus der Firmengeschichte

Die Geschichte beginnt mit der missglückten Entwicklung eines Heftpflasters. Daran arbeitet der Apotheker Paul Beiersdorf, als Oscar Troplowitz das Labor des Firmengründers übernimmt. Das Pflaster klebt gut, reizt aber die Haut. Troplowitz macht aus der Not eine Tugend und bringt 1896 das erste technische Klebeband zum Flicken von Fahrradreifen auf den Markt.

Der Name tesa geht auf die Sekretärin Elsa Tesmer zurück, die von 1903 bis Oktober 1908 als Kontoristin für die Firma Beiersdorf in Hamburg tätig war. Sie setzt den Begriff aus den zwei Anfangsbuchstaben ihres Nachnamens und den zwei letzten Buchstaben ihres Vornamens zusammen.

Der Triumphzug des tesafilms ist eng verknüpft mit dem Industriekaufmann Hugo Kirchberg, der die Aufgabe erhält, das Klebeband-Geschäft zu entwickeln und systematisch voranzutreiben. Bei der Namensgebung 1936 fällt seine Wahl auf den geschützten und von Elsa Tesmer vorgeschlagenen Namen tesa. Nebenbei erfindet er den tesa-Abroller. Fünf Jahre später entsteht ein weiteres Produkt, das zum Klassiker wird: das tesa-Krepp als Malerband.

1954, als noch viele Gebäude vom Krieg beschädigt sind, erfinden Produktentwickler: innen ein selbstklebendes Abdichtungsprofil aus Kunststoffschaum: tesa-Moll.

2001 wird die tesa-Sparte zur tesa AG, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Beiersdorf AG. Ab 2002 werden lösemittelfreie Produkte entwickelt. 2006 verpflichtet sich das Unternehmen in einem Vertrag mit den Vereinten Nationen, soziale, ökologische und ökonomische Belange in Einklang zu bringen. 2011 bringt tesa eine umweltfreundliche Produktserie fürs Büro auf den Markt.

2016 zieht die Firmenzentrale samt Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Hamburg nach Norderstedt. Der integrierte Gebäude-Komplex am Nordport bietet viele Möglichkeiten, auf neue Entwicklungen zu reagieren, Teams neu zu bilden sowie die Größen von Abteilungen zu verändern. So ist zum Beispiel kürzlich ein „E-Commerce Project House“ gegründet worden, in dem eine neu zusammengestellte Abteilung sich um digitale Geschäftsmodelle kümmert. mra
 
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50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor. Alle Berichte unter: www.egno.de/50
  

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