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Zahntechniker müssen millimetergenau arbeiten. Scanner und 3-D-Drucker helfen dabei

Ein Job für geduldige Tüftler

Rafael Miled macht eine Ausbildung zum Zahntechniker. STEPHAN WALLOCHA

Mindestens jeder zweite Mensch benötigt irgendwann in seinem Leben Zahnersatz. Das kann zum Beispiel eine Krone, eine Zahnbrücke oder Prothese sein.Den Zahnersatz für fehlende oder er krankte Zähne stellen Zahntechniker her. Zahnspangen, Sportmundschutz sowie individuell angepasste Aufbiss- oder Knirscherschienen entstehen ebenfalls in den Laboren der Zahntechniker.

Rafael Miledhat sich für den anspruchsvollen Beruf entschieden. Erlernt bei Schiebler Zahntechnik in Altona und ist jetzt im dritten Ausbildungsjahr. „Los ging es für mich zunächst drei Monate lang in der Arbeitsvorbereitung, der sogenannten Gipsküche. Dort stellen wir Gipsmodelle von den Zahnabdrücken her, die uns die Zahnarztpraxen zuschicken“,berichtet der 21-Jährige.

Zurzeit ist Rafael in der Keramikabteilung. Hier wird die jeweilige Zahnform in Keramik modelliert und in der passenden Zahnfarbe auf die aus Metalllegierungen bestehenden „Käppchen“, die später auf den Zahnstumpf auf gesetzt werden und gerade mal einen halben Millimeter dick sind, aufgebrannt. So ist der Zahnersatz von natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden. „Egal in welchem Bereich man arbeitet, in diesem Beruf braucht man Fingerfertigkeit, gute Nerven und Lust auf präzises filigranes Arbeiten“, sagt Rafael, der von sich selbst behauptet, ein „Tüftler mit viel Geduld“ zu sein. Besonders gefallen hat ihm bislang die Arbeit in der Gerüstherstellung. Denn hier wird der Zahnersatz teilweise mithilfe von 3-D-Druckern und Scannern am Computer designt und dann von Fräsmaschinen hergestellt. Der Einsatzdigitaler Fertigungsmethoden und die immer komplexer gewordenen Materialien haben das Berufsbild des Zahntechnikers in den vergangenen Jahren erweitert und verändert.Das spiegelt sich auch in der gerade über arbeiteten Ausbildungsordnung wider. Parallel zur praktischen Ausbildung besuchen die angehenden Zahntechniker die Berufsschule. Im Zentrum des Unterrichts steht neben der Vermittlung von anatomischen, physiologischen und pathologischen Kenntnissen der Umgang mit prothetischen Konzepten, Werkstoffen und verfahrenstechnischen Herstellungsprozessen. „Eine gute Ergänzung zur Praxis“, findet Rafael. Die Ausbildung schließt mit einer Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer/Zahntechniker-Innung ab. Rafael blickt der Prüfung ziemlich gelassen entgegen.Derzeit kann er sich gut vorstellen, irgendwann noch den Meister zu machen. CHAN SIDKI-LUNDIUS 
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre (Verkürzung möglich)
Voraussetzungen: Fingerfertigkeit, präzises Arbeiten sowie ein Gefühl für Formen und Farben
Ausbildungsentgelt: zwischen 585 Euro und 1000 Euro
Einstiegsgehalt: ab 2300 Euro
Perspektiven: sehr gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Spezialisierung, zum Beispiel auf kieferorthopädische Zahntechnik, Meister, Studium
Weitere Infos: www.zahntechnik-ausbildung.de, https://zinord.de/ausbildung/


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