HK 24 Hamburg: Immobilien-Experten für das Thema Wohnen
Marilena Postoy ist eine begnadete Fußballerin. Sie spielt in der U-21-Mannschaft des FC St. Pauli, ihre bevorzugte Position ist das offensive Mittelfeld. Treffsicherheit hat sie auch bei ihrer Berufswahl unter Beweis gestellt. Die 20-Jährige wird Immobilienkauffrau. Ein krisensicherer Beruf, denn Wohnungen werden die Menschen immer brauchen.
Immobilienkaufleute beschäftigen sich mit allen Fragen der Wohnungs- und Gebäudeverwaltung, der Vermietung und oftmals auch mit dem Verkauf und dem Erwerb von Immobilien. Und sie sind in allen Geschäftsbereichen der Immobilienwirtschafttätig: in Wohnungsunternehmen,bei Bauträgern,Immobilien- und Projektentwicklern, bei Grundstücks-, Vermögens- und Wohnungseigentumsverwaltungen, bei Immobilienmaklern oder in Immobilienabteilungen von Banken, Bausparkassen, Versicherungen oder von Industrie- und Handelsunternehmen.
Marilena macht ihre Ausbildung bei einer Genossenschaft, und zwar dem Wohnungsverein Hamburg von 1902. Die Genossenschaft hat rund 2700 Wohnungen in ganz Hamburg, ob in Hamm, Eilbek, Barmbek oder Langenhorn. „Ich habe mich unter anderem für eine Genossenschaft entschieden, weil man hier sehr sozial mit den Mitgliedern umgeht. Zum Beispiel kann eine Genossenschaft keine Kündigung wegen Eigenbedarfs aussprechen, und die Mieten sind für Hamburger Verhältnisse vergleichsweise günstig“, erzählt die Oststeinbekerin, die gerade in ihr zweites Ausbildungsjahr gestartet ist.
Wie viel Abwechslung der Beruf bietet, wird deutlich, wenn Marilena erzählt, was sie in ihrem ersten Ausbildungsjahr bereits erlebt und gelernt hat. Zunächst durfte sie zusammen mit den Hausmeistern mehrere Wochen lang die verschiedenen Wohnanlagen der Genossenschaft kennenlernen. Dabei war sie auch bei Wohnungsübergaben an neue Mieter und kleineren Reparaturarbeiten dabei. Die nächste Abteilung war dann der Empfang. Hier werden die Mitglieder der Hamburger Genossenschaft persönlich beraten, viele bringen benötigte Dokumente vorbei oder holen Bewerbungsunterlagen ab, weil sie gern eine Wohnung mieten wollen. In der Technikabteilung ging es dann unter anderem darum, die Reinigung von Tiefgaragen zu organisieren oder Infos an Mieter, zum Beispiel über bevorstehende Wartungsarbeiten, auf den Weg zu bringen. Weitere Stationen der Ausbildung sind die Buchhaltung und die Vermietungsabteilung, in der Marilena jetzt gerade ist. Hier gefällt es ihr besonders gut. „Unter dem Strich finde ich es toll, dass man als Immobilienkauffrau nicht nur am Schreibtisch sitzt, sondern auch viele Außentermine wahrnimmt, wo man viele Menschen trifft. Zum Beispiel war ich auch schon zusammen mit Architekten auf einigen unserer Baustellen“, sagt sie. „Außerdem macht die Mischung aus kaufmännischen, rechtlichen und sozialen Inhalten und technischen Grundkenntnissen den Beruf interessant.“
Ein- bis zweimal pro Woche steht die Berufsschule in Eimsbüttel an. Immobilienwirtschaft ist eines der Hauptfächer, dazu kommen Bilanzierung und Finanzierung, Wirtschaft oder auch Fachenglisch. Da sie geregelte Arbeitszeiten hat, kann Marilena über ihre Freizeit frei verfügen. Dass sie mal ein Fußballtraining oder ein Spiel verpasst, kommt so gut wie nie vor. Die Arbeitsatmosphäre unter den etwa 20 Kolleginnen und Kollegen beschreibt Marilena als „supernett“ – zum August nächsten Jahres ist noch ein Ausbildungsplatz zu vergeben. Marilena kann sich zurzeit gut vorstellen, nach der Ausbildung noch den Immobilienfachwirt zu machen oder auch zu studieren, um ihr bereits erworbenes Wissen aus der Ausbildung noch weiter zu vertiefen. CHAN SIDKI-LUNDIUS
Job-Info
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: mindestens MSA, kaufmännisches Interesse, Kontaktfreudigkeit
Ausbildungsentgelt: Etwa 970 im ersten, 1080 im zweiten, 1190 Euro im dritten Lehrjahr Einstiegsgehalt: ab 3000 Euro
Weiterbildungsmöglichkeiten: Immobilienfachwirt, Immobilienökonom, Studium
Weitere Infos: www.hk24.de