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Tulpenzwiebeln erst pflanzen, wenn die Bodentemperatur unter 13 Grad bleibt

Unser farbenprächtiger Garten im HERBST

Noch stecken die knallroten Hagebutten im grünen Blätterkleid der wilden Rose. Hagebutten können roh gegessen werden, nachdem die Nüsschen entfernt wurden. Je später man sie pflückt, desto süßer sind sie. Die Früchte bleiben oft den ganzen Winter am Strauch Fotos: Michael Rahn

Schon ins Land der Pyramiden, flohn die Störche übers Meer; Schwalbenflug ist längst geschieden. Auch die Lerche singt nicht mehr. Seufzend in geheimer Klage streift der Wind das letzte Grün; und die süßen Sommertage, ach, sie sind dahin, dahin!“ 

So beschreibt der Dichter Theodor Storm (1817–1888) den Herbst. Ganz so weit ist der Wechsel der Jahreszeiten in unseren Gärten noch nicht. Aber tatsächlich färben sich die ersten Blätter in wunderbaren Tönen. Jetzt wirken die Gärten besonders prächtig, bei denen die (Hobby-)Gärtner nicht nur Wert auf die ersten Blüten und die sommerliche Pracht legen, sondern den Pflanzen mit dem Herbst den Ton geben.

Der Amberbaum beispielsweise zeigt sich vor dem Winter in einem kräftigen Rot, die Zaubernuss verfärbt sich langsam gelb bis karminrot und der Ginkgobaum sorgt für ein goldenes Leuchten im Garten. Ebenso schmückend ist die Schönfrucht, neben einer eindrucksvollen Herbstfärbung trägt sie violette Beeren zur Schau. Ähnlich der Schlehdorn: Er lockt mit köstlichen aschblau-dunkelblauen Früchten nicht nur Vögel, sondern auch Menschen an. „Gehölze mit starker, heller Herbstfärbung machen sich besonders im hinteren Gartenbereich gut“, sagt Landschaftsgärtner Ben van Ooijen. „Sie haben eine hohe Strahlkraft, erhellen die dunkleren Räume und den Hintergrund des Gartens.“

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Auch die Staudenwelt hält nach Auskunft des Experten manche späte Überraschung bereit: Angefangen bei violetten Herbstastern und rosafarbenen Herbstanemonen über die weinrote Hohe Fetthenne bis hin zur Silberkerze mit ihren eleganten weißen Blütenrispen. „Mit Stauden lassen sich Gärten zu blütenstarken Paradiesen gestalten“, sagt van Ooijen.

„Zusätzliche Dynamik schafft man mit Gräsern, deren zarten Blätter sich sanft im Herbstwind wiegen. Übrigens: Auch viele Ziergräser belohnen mit einer imposanten Herbstfärbung.“ Die schönsten Farbwechsel vollziehen Arten und Sorten, die im Frühjahr langsam mit dem Wachstum beginnen und erst im Spätsommer blühen. Dazu zählen zum Beispiel viele Exemplare des Chinaschilfs, die Rutenhirse und das Japanische Blutgras.

Die Palette an Farben im Herbstgarten steht der Partitur des Sommers in nichts nach. „Im Herbst kann man übrigens ruhig etwas mutiger sein als zu den anderen Jahreszeiten“, so van Ooijen, Chef der Gärten von Appeltern, einem 22 Hektar großen Schaugartenpark in der Nähe von Nimwegen. „Klingt die Kombination von Gelb, Rot und Lila im Sommer vielleicht etwas zu viel, bereitet sie vor dem Winter nochmal richtig gute Laune! In unserem Park schöpfen wir daher vor dem Winter noch einmal aus dem Vollen.“ Die Gärten von Appeltern haben im September täglich von 10 bis 18 und ab Oktober 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Noch ein Tipp: Dahlien sind im Sommer die Stars vieler Gärten. Robust, ausdauernd und mit vielen Blüten erfreuen sie monatelang – bis zum ersten Frost. Dann heißt es, die nicht winterharten Knollen aus der Erde zu holen und für die Überwinterung vorzubereiten. Sind die Knollen der Dahlien im späten Herbst ausgegraben, können die Tulpenzwiebeln gepflanzt werden. Wie die Dahlien mögen sie lockeren Boden und vor allem einen sonnigen Standort. Hochwachsende Gartentulpen sind ein super Platzhalter im Frühjahr.

Zwar kribbelt es vielen Gartenbesitzern bereits jetzt in den grünen Daumen, allerdings heißt es geduldig sein und auf den richtigen Moment warten. Dahlienknollen müssen erst noch die Nährstoffe für das nächste Jahr speichern, bevor sie aus der Erde geholt werden, während sich Tulpenzwiebeln eine Bodentemperatur von dauerhaft unter 13 Grad Celsius wünschen. Eine zu frühe Pflanzung würde sich negativ auf ihr Wurzelwachstum auswirken. Eine spätere bis Ende November macht Tulpen dagegen nichts aus. Es ist also keine Eile geboten. mra/gpp


Damit es den Insekten gut geht

Viele Gartenbesitzer wünschen sich einen Garten, in dem Insekten wie Bienen ein Büfett an Pollen und Nektar finden. Im Frühjahr locken vor allem Zwiebelblumen wie Krokusse und Wildtulpen. Im Anschluss sind blühende Kirsch- und Apfelbäume heiß begehrt. Auch Gewürze haben meist einen hohen Nährwert, zum Beispiel Thymian, Koriander oder Lavendel. Einen Hauch von Landleben bringen Blumenwiesen in den Garten. Im Sommer geben Stauden den Ton an. Auch spätblühende Zwiebelblumen wie Dahlien werden gern angeflogen. bgl


Phosphat für Rasen

Der Rasen benötigt im Herbst weniger Stickstoff, dafür aber umso mehr Phosphat. Dieser auch für uns Menschen wichtige Mineralstoff fördert das Wurzelwachstum. Auch Kalium ist jetzt wichtig, da es die Salzkonzentration im Zellsaft erhöht und damit dessen Gefrierpunkt senkt. Es wirkt wie ein natürliches Frostschutzmittel und macht die Gräser so bei kaltem Winterwetter widerstandsfähiger. Bis November, so raten Experten, sollte der Herbstdünger auf die Rasenfläche aufgetragen werden. mra/gpp

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