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Drei Tipps für Motorradfahrer: Was Sie bei der Fahrt mit Passagier, mit Sehhilfe, bei Sturm oder Wild beachten sollten

Zu zweit, bei Wind, mit Brille

Motorradfahren zu zweit: Das ist Teamarbeit. Beide müssen nicht nur gemeinsam in die Kurve gehen. Foto: Berndt Röttger

Tipps zum Saisonstart gibt es für Motorradfahrer wie Sand am Meer – wir beschränken uns auf drei Tipps, die man nicht jedes Jahr zu lesen bekommt:

Fahren mit Brille

Viele Motorradfahrer mit Brille haben Probleme, Helm und Sehhilfe zu kombinieren. Ein paar Tipps, die das Leben erleichtern: Bei manchen Helmen lassen sich Teile der Innenausstattung auf die individuellen Bedürfnisse anpassen. Wer einen speziellen Helm für Brillenträger kauft, sollte auf jeden Fall „Fahrbrille“ und Helm zusammen ausprobieren. Und zwar nicht nur im Laden, sondern bei einer Probefahrt. Nur so kann man erkennen, ob die Brille gut sitzt und bei schneller Fahrt keine Luftverwirbelungen entstehen. Für Motorradfahrer eignen sich am besten schmale Fassungsränder mit dünnen, hoch angesetzten Bügeln, die das seitliche Blickfeld frei lassen. Empfehlenswert sind leichte Kunststoffgläser, die bei Unfällen nicht oder weniger splittern. Zudem beschlagen Kunststoffgläser weniger. Eine Investition in die Sicherheit ist eine Entspiegelung der Gläser. Sie verhindert störende Lichtreflexe.

Auch Kontaktlinsen-Träger sollten beim Motorradfahren besser zur Brille greifen. Der Helm muss einen Luftstrom hereinlassen, um die Atmung zu ermöglichen und um bei heißem Wetter für Belüftung zu sorgen sowie bei kalten Temperaturen ein Beschlagen zu verhindern. Die Augen und die Kontaktlinsen können schnell austrocknen, das Gefühl, dass die Linse reibt, kann entstehen.

Gerade Brillenträger mit Vorliebe für Jet- oder Halbschalen-Helme waren lange darauf angewiesen, eine riesige Motorrad-Schutzbrille zu benutzen, in die ihre Sehhilfe passt. Inzwischen sind optisch und technisch ansprechende Motorrad-Schutzbrillen auf dem Markt, die wie Sport- und Fahrradbrillen einen Clip besitzen, der einen Einsatz eines speziellen Glases mit Sehstärke möglich macht.

So hält doppelt besser

Jeder Motorradfahrer hat eine Lieblingsstrecke. Schön, wenn man diese mit Freunden oder Familie teilen kann. Entweder mit anderen Motorradfahrern in einer Gruppe oder mit einer Sozia oder einem Sozius auf der Rücksitzbank. Damit die gemeinsame Fahrt auf einer Maschine zum schönen Erlebnis wird, sollten sich beide Passagiere vorbereiten und ein paar Vorkehrungen treffen.

Die Fahrt gleicht einer Teamarbeit, beide müssen sich aufeinander abstimmen. Fahren beide erstmals gemeinsam, oder wieder nach einer längeren Zeit, sollten sie sich vor der Fahrt auf Signale verständigen, um etwa vor zu schnellem Fahren zu warnen oder auf eine Pause hinzuweisen. Die luxuriösere Lösung ist eine Gegensprechanlage, die sich auch nachträglich im Helm integrieren lässt. Vor der ersten großen Tour empfiehlt sich eine Übungsfahrt auf einem großen Parkplatz.

Auch wenn Maschinen für den Zwei-Personen-Betrieb ausgelegt sind, rät Jürgen Bente vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) zur Anpassung. Je nach Typ verlangen Hersteller die Vorspannung der hinteren Feder oder auch eine Erhöhung des Luftdrucks. Bei neuen Modellen kann dies auf Knopfdruck erledigt werden. Daneben rät Michael Lenzen zum Blick in den Fahrzeugschein. „Das maximale Gesamtgewicht darf nicht überschritten werden. Bei zwei Personen mit Schutzkleidung und eventuell Gepäck in den Seitentaschen ist dies oft schnell erreicht.

Einen sicheren Halt findet, wer den Fahrer an der Hüfte umarmt. Zwar dienen auch Griffe am Heck als Halt, verlagern aber meist den Schwerpunkt nach hinten. „Sozia oder Sozius sollten die gleiche Körperhaltung und Bewegung wie der Fahrer einlegen, sich also in die Kurve reinlegen“, sagt Bente. Bei Kurvenfahrten schaut der Sozius im Idealfall im Kurveninneren vorbei. So knallen auch nicht die Helme beim Bremsen aneinander.

Fahren bei Sturm und Wildwechsel

In keinem Monat passieren mehr Wildunfälle als im April – dicht gefolgt vom Mai. Besonders gefährlich ist dabei die Zeit von 6 bis 8 Uhr. Rehe machen die Hälfte der gemeldeten Wildunfälle (49 Prozent) aus. Ihr Energiebedarf steigt nach dem Winter stark an, sodass sie mehrfach täglich auf Nahrungssuche gehen. Zeigen sich Tiere am Straßenrand, drosselt man das Tempo, blendet die Scheinwerfer ab und hupt. Das kann die Tiere verscheuchen. Lässt sich ein Aufprall nicht verhindern: Bremsen und Lenker festhalten. Aber niemals unkontrollierte Ausweichmanöver starten, da sie das Unfallrisiko erhöhen.

Auch bei starkem Wind oder Sturm gilt es aufzupassen: Je langsamer man nun fährt, desto besser lässt sich reagieren. Dazu gehört es, angemessen sanft gegenzulenken. Aber mit Vorsicht. Trifft eine Böe mit 70 km/h auf ein Fahrzeug bei Tempo 100, kann sie es um einen Meter versetzen. Fährt man 130 km/h, werden bis zu vier Meter daraus, so der TÜV Süd. Motorradfahrer sollten sich bei starkem Seitenwind daher mittig auf der Fahrbahn halten, um Spielraum zu haben. dpa/HA

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