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Was für die Berge die Passhöhen sind, das sind die Fähren für den Norden. Fünf Tipps

Abschalten – und Rüberkommen: Fähren in Hamburgs Norden

Die Fähre „Werben“ bei Räbel befördert Mensch und Maschine lautlos mit der Kraft der Strömung über die Elbe. Foto: Jens Wolf/picture alliance/

Auf den Passhöhen, da treffen sich in den Alpen die Motorradfahrer. Da wird geschnackt, da wird sich gegenseitig an die zurückgelegte Strecke erinnert und die weitere besprochen. Passhöhen hat der Norden keine – aber er hat Fähren. Und zu einer entspannten Tour gehört hier im Norden ein Stopp auf der Fähre – zum Runter- und Rüberkommen. Wir haben eine kleine Übersicht unserer Lieblingsfähren – abseits der Klassiker Zollenspieker/Hoopte und Glückstadt/Wischhafen zusammengestellt.

Gierfähre „Werben“

Entspannter geht es nicht: Die Elbfähre zwischen der Hansestadt Werben (Räbel) und Havelberg ist meine absolute Lieblingsfähre bei einer ausgedehnten Tagestour in den Süden Hamburgs. Wenn man mit der Gierfähre über die Elbe fährt, genießt man zehn Minuten lang nichts als Ruhe, das Gluckern der Elbe und die Aussicht über den Fluss. Die Gierfähre lässt sich langsam von der Strömung über den Fluss bewegen. Die Fahrt von Werben zum Fähranleger führt über uraltes Kopfsteinpflaster. Häufig setzt man mit dem netten Kapitän allein über. Nicht schön für den Fährmann – aber ein herrlich entspanntes Erlebnis.

Infos: Fährzeiten 6 Uhr bis 21.30 Uhr (Wochenenden ab 8 Uhr), Preis Motorrad: 2,50 Euro
 

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Schleifähre „Missunde“

Idyllisch ist auch die kleine Schleifähre zwischen Missunde und Brodersby. Die Überfahrt dauert nur ein paar Minuten aber die kurze Fahrt bietet einen schönen entspannten Blick über die hier schmale Schlei –und eine gute Gelegenheit für eine kleine Pause am Ufer von Brodersby oder am Fährhaus Missunde. Die Überfahrt kostet pro Motorrad 1,80 Euro.

Infos: www.schleifaehre-missunde.de

Störfähre „Else“

Die einzige Fähre über die Stör ist ein beschauliches Kleinod: „Else“ überquert als Seilfähre den schmalen Fluss Beidenfleth und Bahrenfleth. Die Überfahrt mit dem Motorrad kostet 2 Euro. Ein Tipp: Entlang der Stör gibt es eine kleine, kurvenreiche Straße. Allein deshalb lohnt sich schon der Ausflug.

Infos: www.stoerfaehre-else.de

Fähre „Siebeneichen“

Wer mit dem Motorrad in Schleswig-Holstein unterwegs ist, wird irgendwann den Elbe-Lübeck-Kanal überqueren, der die Ostsee mit der Elbe bei Lauenburg verbindet. Eine schöne und nostalgische Art ist, mit der Fähre von Siebeneichen nach Fitzen überzusetzen. Diese Fährverbindung existiert seit dem Bau des Kanals im Jahr 1900. Bis 1960 war die gelbe Fähre eine handbetriebene Seilzugfähre, deren eines Seil die Richtung hält, während das andere für die Vorwärtsbewegung zuständig ist. Nach 1960 erhielt die Seilfähre einen Farymann-Dieselantrieb. Allein die Fahrt nach Siebeneichen durch das Herzogtum Lauenburg mit seinen sanften Kurven und kleinen idyllischen Dörfern, zu denen besonders Siebeneichen und Fitzen mit ihrem Kopfsteinpflaster-Charme gehören, macht viel Freude und ist unbedingt einen Abstecher auf dem Weg Richtung Osten wert. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. Dennoch gibt es immer einen kleinen Schnack mit einem der Fährmänner des Fördervereins, der 2017 die damals renovierungsbedürftige Fähre gemeinsam mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg und der Gemeinde Siebeneichen übernommen hat, um den Erhalt zu sichern.

Infos: Zur Fähre „Siebeneichen“ führen im Ort Hinweisschilder. Sie ist nur wenige Hundert Meter vom Dorf entfernt. Die Überfahrt wird nur an den Wochenenden angeboten und ist kostenlos.

Elbfähre Brunsbüttel–Cuxhaven

Endlich gibt es wieder eine Fährverbindung zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven: Die neue Elbfähre verbindet die beiden Städte seit dem 1. März. Die „Greenferry I“ rotiert täglich im Drei-Stunden-Takt. Auf der 130 Meter langen, mit Flüssigerdgas (LNG) betriebenen, vorher in Norwegen eingesetzten, Fähre haben 150 Autos, 28 Lastwagen sowie 600 Personen Platz. Die 32 Kilometer lange Strecke fährt das Schiff in knapp einer Stunde. Auf der langen Fahrt kommt schon ein wenig das Gefühl von Seereise auf. Die letzten beiden Versuche einer Elbfähre zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel waren nach kurzer Zeit gescheitert. Der vorerst letzte Fährbetrieb wurde Ende 2017 eingestellt.

Info: elbferry.com, Motorrad + Fahrer 21 Euro BERNDT RÖTTGER UND FRAUKE MAAS

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