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ULRIKE STELLJES, Stiftungsbereichsleitung Teilhabe mit Assistenz im Rauhen Haus

3 Fragen an die neue Stiftungsbereichsleiterin des Rauhen Hauses Ulrike Stelljes


Welche Bedeutung haben Freizeit und kulturelle Angebote für Menschen mit Behinderung? 

Freizeit ist für sie – wie für alle Menschen – ein wichtiger Ausgleich in einem fordernden Alltag. Eine Zeit, in der ich die Seele baumeln lassen kann und nicht funktionieren muss. Freizeit bedeutet Freiraum, um das zu tun, was guttut, was Spaß macht und was man gern tut.

Welche Aufgabe kommt dabei der Sozialraumkoordination zu?

Zuerst einmal: Der Sozialraum ist da, wo ich meine Zeit verbringe. Wir wollen ihn durchlässiger machen, das Angebot erweitern, indem wir als Vermittler und Begleiter Zugänge schaffen. Maßgeblich ist dabei das, was die Menschen interessiert; die Angebote sollen Wahlfreiheit geben. Möchte ein Klient zum Beispiel zum Bowling gehen, dann begleiten wir ihn zu Beginn, um Sicherheit für beide Seiten zu schaffen. Aus regelmäßigen Begegnungen entwickeln sich Kontakte auf Augenhöhe. Dann können wir uns zurückziehen.

Welchen Anteil hat Bildung?

Freizeit bedeutet auch Bildung. Aber Bildungskurse funktionieren nur, wenn sie Spaß machen. Sonst werden sie als Belastung empfunden. Wer ihren Mehrwert schätzen kann, der muss auch Zugang zu Bildung haben. In Coronazeiten haben wir alle erfahren, was es bedeutet, wenn Zugänge fehlen. Vereinsamung und Rückzug waren die Folge. Wenn wir aktiv werden, schöpfen wir wieder Mut, trauen uns mehr zu und werden resilienter. Das gilt für alle von uns.
 

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