Anzeige
Themenwelten Hamburg
In dieser Lokstedter Straße ist der Name Programm

„Hier ist meine Heimat“

Das Heimat-Ensemble von oben in den 1930er Jahren Foto: Sammlung Helene Koden/Forum Kollau

Wenn Familie Heckelmann sagt, dass sie in der Heimat wohnt, dann meint sie das auch genauso so. Seit über 20 Jahren hat sie, wie etwa 150 andere Menschen, in der Lokstedter Straße Heimat ein Zuhause gefunden. 

Nur 210 Meter lang ist die Einbahnstraße, die in der Stellinger Chaussee beginnt, im Gazellenkamp endet und an den Amsinckpark grenzt. Ihren Namen trägt die Heimat dabei nicht etwa aufgrund eines Lebensgefühls, sondern er geht vielmehr auf die ehemalige Angestellten-Baugenossenschaft „Heimat“ zurück, für die die Wohnanlage in den Jahren 1929/1930 von den Architekten Ernst und Eduard Theil errichtet wurde. 

In ihrer mittlerweile fast hundertjährigen Geschichte hat sich das äußere Erscheinungsbild dabei bis heute nicht wesentlich verändert. Und das ist auch gut so: Dass das hufeisenförmig angelegte Ensemble mit dem großen begrünten Innenhof etwas Besonderes ist, erkannten auch die Behörden bereits in den 1980er Jahren.

Die Gänseliesel des Bildhauers Richard Kuöhl ist der letzte verbliebene Teil einer expressionistischen Brunnenanlage im Heimatblock
Die Gänseliesel des Bildhauers Richard Kuöhl ist der letzte verbliebene Teil einer expressionistischen Brunnenanlage im Heimatblock

Unter Denkmalschutz

Aufgrund der gestalterischen Qualität – zum Beispiel mit den hofbildenden Gebäudeteilen, die an Schlossbauten des Absolutismus erinnern sowie den expressionistischen Elementen mit dekorativen Hauseingängen und ausgerundeten Gebäudeecken - fiel der Heimat-Komplex unter den Milieuschutz und wurde als denkmalschutzwürdig erklärt. Seit 2003 steht der drei- bis viergeschossige rote Backsteinbau offiziell unter Denkmalschutz.

Die schützenswerte Architektur ist dabei aber nur ein kleiner Aspekt, den die Bewohner/-innen an ihrer Heimat schätzen. „Wir haben hier ein tolles soziales Miteinander“, meint Familie Heckelmann: „In dem weitläufigen Innenhof haben unsere Kinder schon das Radfahren gelernt.“ Auch heute ist dies noch ein Ort, an dem man sich mit der Nachbarschaft gerne mal treffe.
 

Bereits 50 Jahre lebt die 81-jährige Ute T. hier, ist innerhalb der Heimat sogar schon umgezogen und hat hier ihre zwei Kinder großgezogen. Heute wohnt sie allein in ihrer „schönen Altbauwohnung“ und fühlt sich hier nicht zuletzt auch aufgrund der guten Lage und optimalen verkehrlichen Anbindung nach wie vor wohl – schon lange ist die Heimat ihre Heimat geworden. kh

Weitere Artikel