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Themenwelten Hamburg
IT-Consultants müssen flexibel sein, aber können dafür früh Verantwortung im Job übernehmen

Sie begleitet Unternehmen bei der Digitalisierung: Hamburger Unternehmensberaterin Yahui Miao

Yahui Miao hat Betriebswirtschaft studiert und ist als Unternehmensberaterin oft auf Reisen. FOTO: STEPHAN WALLOCHA

Das Kofferpacken ist ein Ritual: Erst prüft Yahui Miao die Wettervorhersage. Allerdings nicht die für ihren Wohnsitz Hamburg, sondern die für Hannover, wo die Unternehmensberaterin seit zwei Jahren einen Kunden bei der digitalen Transformation begleitet.

Das Leben aus dem Koffer und im Flieger ist ein Klischee, das der Branche nachhängt. Es trifft bedingt durch Digitalisierung und Pandemie immer seltener zu: „Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen zwei Jahren erheblich gewandelt, dennoch verbringe ich in Hochphasen eines Projekts viel Zeit beim Kunden“, sagt die 30-Jährige. Yahui Miao kam 2010 aus China nach Deutschland, um hier BWL zu studieren. Sie arbeitete hart und schloss den Bachelor mit der Note 1,9 ab. Schließlich hängte sie noch einen BWL-Master in Hamburg dran, der Folgen haben sollte: Die Studentin verliebte sich erst in die Stadt, dann in einen ihrer Bewohner und beschloss, auch ihre Berufskarriere in Deutschland zu starten. Miao bewarb sich für das SAP Consulting und erhielt eine Zusage. Der Lebenslauf der jungen Frau beeindruckte die Arbeitgeber, weil er Zielstrebigkeit, Leistungsbereitschaft und Durchsetzungsvermögen dokumentiert. Zudem konnte Miao mit guten Mathe- und Englischkenntnissen punkten. Ihr damaliger Plan: sich zunächst zwei, drei Jahre in der technischen Beratung bewähren. Anschließend wollte sie in die Industrie wechseln, die als familienkompatibel und weniger stressig gilt. Das ist fünf Jahre her. Miao hat in dieser Zeit eine steile Lernkurve hingelegt, drei Karrierestufen erklommen und Führungsverantwortung übernommen. Als „Senior Consultant“ will sie dranbleiben: „Ich liebe meine Aufgaben, sie fühlen sich für mich nicht nach Arbeit an“, sagt sie.

Unternehmensberatungen unterstützen Firmen oder Institutionen bei strategischen, finanziellen und technischen Fragestellungen. Letztere zielen ab auf das Software-Portfolio von SAP, das Geschäftsprozesse von der Buchhaltung bis zum Vertrieb nicht nur übersichtlich abbildet, sondern beschleunigt und in der Cloud vernetzt. Beim Design von Softwarelösungen kommt daher kein großes Beratungsunternehmen mehr an der SAP-Dienstleistung vorbei. Da die Hochschulen aber nur selten SAP-Kenntnisse vermitteln, bilden die Beratungsunternehmen „on the job“ aus: Die Berufseinsteiger durchlaufen Zertifizierungen für die einzelnen Module und werden in ein Projekt eingebunden, in dem sie sich beweisen und Verantwortung übernehmen können.„Ich habe immer viel gefragt, aber auch um Feedback gebeten. Das ist der Grund, warum ich mich so schnell entwickeln konnte“, sagt Miao. Turbokarriere und Traumgehälter sind Pluspunkte, die viele Berufseinsteiger mit dem Consulting verbinden. Als Motivation reichen sie aber nicht aus, warnt Miao. Sie arbeitet gern beim Kunden, lieber als nur vor dem Bildschirm aus der Ferne. Die häufige Abwesenheit von zu Hause funktioniert allerdings nur, wenn sie vom Partner mitgetragen wird. DEIKE UHTENWOLDT
 

Job-Info

Ausbildung: Nach einem Studium, z. B. BWL oder Wirtschaftsinformatik, bieten Beratungsfirmen spezielle Weiterbildungen für Berufseinsteiger „on the job“ an
Voraussetzungen: Begeisterung für technische Systeme, Flexibilität, strukturierte Arbeitsweise
Einstiegsgehalt: Berufseinsteiger können ein Bruttojahresgehalt von 50.000 Euro erzielen (Quelle: www.get-in-it.de)
Karriereoptionen: Wechsel in ein Unternehmen
Weitere Infos: www.ausbildung-it-consultant.de


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