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Augenoptiker arbeiten mit Schleifmaschine und iPad. Für die Kundenberatung brauchen sie Einfühlungsvermögen

Ihr Job kombiniert Handwerk und Stilgefühl: Ausbildung zur Augenoptikerin bei Edel-Optics in Hamburg

Sophie Volk macht eine Ausbildung zur Augenoptikerin bei Edel-Optics in Hamburg.FOTO: STEPHAN WALLOCHA

Rund oder eckig? Aus Metall, Kunststoff oder vielleicht sogar Holz? Und die Farbe? Vor allem wer sich zum ersten Mal für ein Brillenmodell entscheidet, steht vor der Qual der Wahl. Und da kommt Sophie Volk ins Spiel. Die 19-Jährige hat sich zum Zielgesetzt, „für jeden Kunden die perfekte Brille zu finden“. Das nötige Fachwissen lernt sie bei Edel-Optics, im August 2021 ist sie in die dreijährige Ausbildung zur Augenoptikerin gestartet.

„Mit diesem Beruf musste ich mich nicht nur für eine Richtung entscheiden. Augenoptiker ist eine Mischung aus Handwerk, Mode und Kundenkontakt. Das hat mich überzeugt“, erklärt sie ihre Berufswahl. Als Erstes muss Sophie herausfinden, was für eine Brille der Kunde benötigt – und wofür sie genutzt werden soll. Geht es um eine Gleitsicht- oder Einstärkenbrille? Liegt eine Augenkrankheit vor? Oder soll die Brille vor allem bei der Arbeit, beim Sport oder im Auto getragen werden? Nachdem die Grundlagen geklärt sind, geht es um die Optik der Brille – und damit um eine sehr individuelle Kundenberatung.

„Das ist gerade das, was richtig Spaß macht, gleichzeitig aber auch die Herausforderung : zu erspüren, was dem Kunden gefällt.“ Besonders, wenn der Kunde das selbst noch nicht so genau weiß. „Der eine Kunde kommt mit sehr klaren Vorstellungen über Form, Farbe und Material. Der nächste ist vielleicht unsicher oder gar unglücklich mit der Vorstellung, überhaupt eine Brille tragen zu müssen. Die erste Brille ist für manche Kunden eine regelrechte Überwindung“, weiß Sophie. Solchen Kunden Mut, gar Lust auf ihre neue Brille zu machen gehört zu ihren Aufgaben.

„Wir haben eine große Auswahl unterschiedlicher Brillen, darunter auch extravagante Modelle. Und das Experimentieren mit den verschiedenen Optiken kann wirklich Spaß machen.“ Dabei gibt Sophie professionelle Hilfestellung: Welche Brille passt zu welchem Gesicht? „Wir achten auf die Gesichtsform, Kleidung, Frisur, den ganzen Typ. Aber wir geben nur Tipps, lenken vielleicht in eine bestimmte Richtung, aber nicht mehr.“ Das ist manchmal eine kleine Gratwanderung: zu wissen, wann man sich zurücknehmen muss. „Es geht immer um den Geschmack des Kunden. Ich muss versuchen, genau die Brille zu finden, mit der sich der Kunde wohlfühlt, nicht die, die mein Favorit wäre“, erklärt Sophie. Das wiederum erfordert Einfühlungsvermögen: zu wissen, wie viel Unterstützung der jeweilige Kunde wünscht.

„Dazu versuchen wir eine möglichst entspannte Atmosphäre zu schaffen“, sagt Sophie. „Bei Edel-Optics duzen wir unsere Kunden und agieren auf Augenhöhe. “Das war einer der Gründe, warum sich Sophie gerade bei diesem Unternehmen beworben hat.

„Ich hatte während der Schule schon ein Praktikum bei einem Optiker gemacht. Außerdem sind sowohl mein Vater als auch mein Onkel aus der Branche – ich hatte also schon einen guten Eindruck vom Arbeitsalltag. Als es ums Bewerben ging, habe ich nach einem innovativen, jungen Unternehmen gesucht.“ Edel-Optics ist 2009 als Online-Optiker für Markenbrillen gestartet und betreibt aktuell Webshops in 53 Ländern. Dazu kommen fünf Filialen in der Metropolregion Hamburg, darunter der Flagshipstore am Ballindamm, in dem Sophie lernt. Das Konzept setzt zudem auf prominente Markenbotschafter wie Moderatorin Sylvie Meis oder Modedesigner Guido Maria Kretschmer. „Vor ein paar Wochen habe ich zum Beispiel Profiboxer Senad Gashi bedient – obwohl ich ja noch am Anfang meiner Ausbildung stehe. Ich war hier vom ersten Tag an voll integriert.“ Zu ihrem Handwerkzeug in der Filiale gehören iPad – und fünf Roboter-Butler. „Per iPad bestellen wir eine kleine Auswahl an Brillenmodellen, der Roboter holt sie aus dem Lager.“ Das dient zum einen dem Kundenentertainment, sei aber auch eine echte Zeitersparnis. Immerhin kann Sophie auf etwa 30.000 Artikel zugreifen. Filiale, Lager und Werkstatt liegen am Ballindamm Tür an Tür.

„Meistens arbeite ich vormittags in der Werkstatt, nachmittags im Kundenkontakt, so wird es nie langweilig.“ Zur Arbeit in der Werkstatt gehören das Bohren, Feilen, Fräsen und Polieren der Brillen. „Wir erhalten die vorgeschliffenen Gläser und arbeiten sie dann in die verschiedenen Fassungen ein. Dazu gehört zunächst das Schleifen mit einer Schleifmaschine und dann das Einarbeiten. Je nach Material wird geschraubt, gebohrt oder, bei Nylorbrillen, mit einem Faden gearbeitet.“ Dabei seien Feinmotorik und gutes Sehvermögengefragt. „Der Umgang mit Minischrauben ist oft eine echte Friemelarbeit, aber gerade das macht auch wieder Spaß.“ YVONNE SCHELLER
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzung: mind. MSA, Freunde am Kundenkontakt, handwerkliches Geschick
Ausbildungsentgelt: ca. 600 Euro im ersten, ca. 700 Euro im zweiten und ca. 800 Euro im dritten Jahr. Dazu kommt bei Edel-Optics eine Provision
Einstiegsgehalt: 2000 bis 2100 Euro als Geselle bei Edel-Optics
Perspektive: gut Weiterbildungsmöglichkeiten: Filialleitung, Augenoptiker-Meister, Bachelor-Studium Optometrie
Weitere Infos: www.edel-optics.de/karriere


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