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Älter werden – aktiv bleiben

Risikopatientin bleibt gelassen

CORONA: Senioren sind besonders gefährdet

Als das Reisen noch möglich war: Traute und Sylvia School legen eine Pause in Pérouges in der Nähe von Lyon ein Foto: School
Als das Reisen noch möglich war: Traute und Sylvia School legen eine Pause in Pérouges in der Nähe von Lyon ein Foto: School
HAMBURG Die Angst vor dem neuen Coronavirus belastet die Menschen. Doch wie gehen Senioren damit um, bei denen eine Infektion mit Covid-19 einen schweren Verlauf mit Lungenentzündung nehmen kann und womöglich sogar tödlich endet? Traute School gehört zu dieser Risikogruppe.

Die 80-jährige Asthmatikerin, für die schon in normalen Zeiten eine Erkältung ein Risiko darstellt, beschreibt ihren Alltag so: „Ich gehe nicht mehr in den Supermarkt, weil ich Angst habe. Meine Tochter Sylvia kauft für mich ein.“ Zweimal in der Woche unternehmen Mutter und Tochter einen Spaziergang im Wald, Körperkontakt wird gemieden. „Es ist gut fürs Gemüt zu erleben, wie die Natur im Frühling anfängt zu leben. Ich lerne die Umgebung in meiner Nähe kennen, da wäre ich ohne Corona nie hingekommen“, erzählt Traute School. So sieht für sie der Ersatz für die in diesem Jahr geplanten, aber stornierten Reisen nach Binz auf Rügen und mit dem Schiff auf der Donau aus. Außerdem telefoniert die Seniorin mehr: Jeden Tag ruft Enkel Bo (27) an, nicht ganz so oft gibt es eine Videobotschaft von Enkel Ole (25), der zurzeit mit seiner Freundin in Kanada lebt. Am Wochenende wird zu dritt mit Schwiegersohn Uwe gegessen, anschließend gibt es einen Spieleabend. Was fehlt? Der Sport! Traute School geht gern ins Sportstudio und stärkt dort ihre Bein-, Arm- und Rückenmuskulatur an den Geräten. Doch das ist momentan nicht möglich, deshalb turnt sie jeden Tag eine halbe Stunde lang auf ihrem Balkon: Muskelaufbau und Dehnübungen sind auch auf einem Stuhl und am Balkongeländer möglich.
 
Doch wie geht Traute School mit der Angst um? „Ich verdränge das. Ich weiß, dass ich gefährdet bin, glaube jedoch an mein Immunsystem.“ Aufgrund ihrer Lebenserfahrung weiß sie, dass sich Ängste verselbstständigen können, und das will sie nicht.

"Ich gehe nicht mehr in den Supermarkt, weil ich Angst habe"

Traute School

Deshalb hat sich die Seniorin in ihre Wohnung zurückgezogen und begreift, dass sie in den vergangenen Wochen alles richtig gemacht hat, denn sie ist gesund. Sie betont: „Ich lasse mir mein Leben durch Corona nicht kaputtmachen und genieße trotzdem die Zeit!“ Jochen Mertens

Rockdown statt Lockdown

Kurzkonzerte aus sicherer Entfernung

HAMBURG Eigentlich hatte der Verein „Konfetti im Kopf“ für Anfang April die fünfte „Konfetti-Parade“ durch die Hamburger Innenstadt geplant. Stattdessen wurde die Idee der Kurzkonzerte entwickelt, um auch in dieser Zeit des sogenannten „social distancing“ für Menschen mit Demenz da zu sein. Unter dem Titel „Konfetti-Rockdown“ live und in sicherem Abstand wurde vor Seniorenheimen musiziert. „Es war sehr berührend zu erleben, wie sehr gerade Menschen mit Demenz sich für die Musik öffnen konnten. Ihr Lächeln, ihr Mitsingen oder Mitsummen aus der Ferne zu hören oder zu erahnen, macht uns immer wieder glücklich,“ sagt Andrea Siemsen, Projektleiterin der Aktivierungskampagne. Allein in Hamburg leben derzeit rund 31.000 Menschen mit Demenz, bundesweit sind es nach offiziellen Angaben gut 1,7 Millionen. (wb)

Die Mitschnitte der live vor Seniorenheimen in Hamburg und Umland gespielten Stücke sind anzusehen und zu hören unter: www.facebook.com/Konfetti.im.kopf
www.instagram.com/konfetti_im_kopf_ev/

Umsorgt Wohnen: 12. Auflage

Grafik: designed by Freepik
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Der Altenheim-Ratgeber „Umsorgt wohnen“ ist in seiner 12. Auflage erhältlich. Das Buch bietet eine Orientierungshilfe, um sich mit dem Thema „Wohnen im Alter“ vertraut zu machen. Altenheime, Seniorenwohnungen, Residenzen, ambulante Pflegedienste, Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen werden mit Preisen und Leistungen vorgestellt. „Umsorgt wohnen in und um Hamburg – Altenheime, Seniorenwohnungen und Betreuung zu Hause“, 496 Seiten, 19,90 Euro. Das Buch ist beim Hamburger Wochenblatt, Pappelallee 28 erhältlich. Bestellung unter: www.umsorgt-wohnen.de oder per Telefon unter: 600 898 40.
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