Alster, Altbauten und viel Grün: Wohnen und Leben in Eppendorf
EPPENDORF Gesegnetes Eppendorf! Der Stadtteil an der Alster hat so einiges zu bieten. Wasser, viel Grün, quirliges Leben, vielseltige, auch ausgefallene Einkaufsmöglichkeiten, wunderschöne Altbauten, ein facettenreiches Gastronomieangebot – um nur einiges zu nennen. Nachvollziehbar, dass es in der Regel nicht gerade preiswert ist, hier wohnen zu dürfen. Aber durch Eppendorf zu bummeln oder in den vielen Parks spazieren zu gehen, ist auch schon ein Vergnügen.
Altbauten des 19. und 20. Jahrhunderts dominieren den Stadtteil. Aber auch viel Antikeres ist noch zu sehen. Die Johanniskirche im alten Dorfzentrum und das daneben liegende alte Pastorat stammen noch aus vorindustrieller Zeit. Der Turm der Kirche, in der wegen ihres dörflichen Charmes gern geheiratet wird, daher auch als „Hochzeitskirche“ bekannt, erhielt seine heutige Gestalt 1751. Doch einige Feldsteine des Kirchenschiffs sind viel älter. 1267 hat die Johanniskirche bereits gestanden, wahrscheinlich wurde sie im 12. Jahrhundert aus Holz errichtet. Jahrhundertelang war sie die einzige Kirche im Norden Hamburgs. Das alte Pastorat wurde im 18. Jahrhundert erbaut, atmet noch ländlichen Charme. Ins gegenüberliegende Gemeindehaus von 1927/28 an der Ludolfstraße zog 1994 Alma Hoppes Lustspielhaus ein, Eppendorfs größte und bekannteste Kulturstätte und Norddeutschlands größtes Kabarett, in der neben den Betreibern, der Hamburger Kabarettgruppe Alma Hoppe, auch die renommiertesten deutschsprachigen Satiriker auftreten.
Vier Parks
In dem dicht bebauten Altbaustadtteil hat sich trotzdem viel Grün erhalten. In vier Parks findet der Großstädter in Eppendorf Entspannung und Erholung. Zwei liegen an der Alster, drei gehen auf alte Gärten von weitläufigen Sommerbesitzungen wohlhabender Hamburger zurück, die damals vor den Toren der Stadt lagen. Der schönste ist der Hayns Park an der Alster mit großer Liegewiese, die der kleine Monopteros ziert, ein kleiner Art Tempel, in dem Senator Hayn, der einstige Besitzer, seinen Tee zu trinken pflegte.
In Eppendorf wird der Tag nie langweilig. Eine kleine Brücke führt über die Tarpenbek auf die alte Meenkwiese, auf der gegrillt werden darf. An der Alster liegt auch der kleine Seelemann Park, direkt neben der Johanniskirche. Im Kellinghusenspark, neben dem U-Bahndamm am Bahnhof Kellinghusenstraße locken ein kleiner Teich und die Strohdachkate des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland). Nur der Eppendorfer Park, mit 6,8 Hektar der größte des Stadtteils, nahe dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) gelegen, wurde künstlich angelegt. Die Alster selbst, an Eppendorf entlang als Kanal fließend, lockt mit Boots- und Schiffsfahrten der verschiedensten Art. Drei Bootshäuser sorgen für den schiffbaren Untergrund.
Lecker Essen
Zum Bummeln und Shoppen eignet sich vor allem die Eppendorfer Landstraße, die Hauptstraße des Stadtteils. Aber auch den Eppendorfer Baum, die Hegestraße und den südlichen Teil der Erikastraße mit seinen kleinen Läden sollten Kaufwillige nicht außer Acht lassen. In diesen Straßen und einigen Abzweigungen locken nach dem Shopping Speiseangebote aus vielen Teilen der Welt – ein lukullischer, multikultureller Schmelztiegel. CHRISTIAN HANKE