Elektriker sind nicht zu stoppen
Die IAA Mobility beweist: Der Trend zum E-Auto ist offenbar nicht mehr aufzuhalten. Dabei sehen viele Käufer die neue Art der Mobilität immer noch skeptisch. Erschwerend kommt hinzu, dass sie weiterhin auf attraktive Benzin- oder Diesel-Modelle der Autobauer setzen können. Auch das lange Aufladen der neuen Stromer bleibt ein Problem, da es viel zu wenig öffentliche Ladestationen gibt und das „Tanken“ so zeitintensiv ist. Begünstigt durch hohe Rabatte verkaufen sich Elektro-Autos nach den Startschwierigkeiten derzeit allerdings besser, zumal auch die Reichweiten größer werden. Die Strategie der Autobauer? Ein Überblick.
Opel setzt ab 2028 in Europa auf batterieelektrische Autos. Derzeit bauen die Rüsselsheimer neun elektrifizierte Modelle. BMW produziert bis 2025 neun neue Stromer. Auch bei Daimler ist die Elektrisierung in vollem Gange und deckt die gesamte Produktpalette ab. Mit der neuen EQ-Flotte schickt Mercedes-Benz rein batterieelektrische PKW auf die Straße. Ab dem Jahr 2025 sollen alle neuen Fahrzeug-Architekturen rein elektrisch sein.
Voll unter Strom steht auch Audi. Bereits 2021 verdoppeln die Ingolstädter die Zahl der Vollelektriker. Bis 2025 erhöht das Unternehmen die Zahl der Stromer dann noch einmal um weitere 20 vollelektrische Modelle, zum Teil gemeinsam mit Porsche entwickelt. Mazda startet bis 2025 drei neue E-Mobile, Seat schon jetzt das kompakte E-Mobil Born. Bei Ford wird das Angebot ab 2030 nur noch aus rein elektrischen Wagen bestehen. Peugeot bietet seine komplette Palette mit mindestens einer elektrifizierten Variante bis 2024 an. Renault-Chef Luca de Meo verkündet, dass bis 2030 etwa 90 Prozent der verkauften Modelle einen vollelektrischen Antrieb haben. Die Franzosen wollen ein Schlüssel-Unternehmen auf dem Weg zur erschwinglichen Elektromobilität sein.
Volkswagen fährt auf der Elektrospur mit dem e-up, ID.3 und dem ID.4 weit vorn. Bis 2025 will VW mehr als neue 20 Elektroautomodelle anbieten. Dafür werden sechs Milliarden Euro investiert. Schon 2022 rollt der VW ID.5 im Coupé-Stil an. Der kleine e-up! kann nicht mehr bestellt werden, ab 2024 will der Konzern eine neue Generation von E-Kleinwagen bringen. Los geht es mit dem Skoda Elroq (ab ca. 19 000 Euro), ein Jahr später sollen die Ableger Seat Acandra und VW ID.1 anrollen.
„Der Wandel vom Verbrenner zum reinen Elektroauto wird sich beschleunigen und früher kommen als erwartet.“ Dies ist das Ergebnis einer Studie der renommierten Strategieberatung Simon-Kucher Partner. Man sieht in München: Auf der IAA hat die grüne Welle längst begonnen. wib