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ANGELVEREIN

Die Angler des Geesthachter Angelvereins sorgen für saubere Gewässer - Kleine Haken für die Fisch-Rettung

Axel Funke ist einer von 240 Sportanglern des Vereins

Der Geesthachter Angelverein gründete sich ursprünglich nur, weil die Rechte der Einzelangler durch die Berufsfischer und Verbände immer weiter eingeschränkt wurden.

Um eine bessere Verhandlungsposition gegenüber Verwaltung und Pächtern zu haben, schlossen sich zwölf Männer zusammen. Am 3. März 1929 gründeten sie den Verein der Sportangler in Geesthacht. Den Sportanglern ging es schon damals nicht darum, Rekordfänge zu machen, sie wollten vielmehr die Angelgebiete für ihre Mitglieder erweitern und Erholung am Wasser suchen. 
 

Heute wie damals stand die Hege und Pflege des Fischbestandes im Vordergrund. Eintreten konnte jeder, der sportgerecht angelte, Schonzeiten einhielt und zu kleine Fische zurücksetzte. Der Beitrag betrug monatlich eine Reichsmark. 1936 zählte der Verein 56 Mitglieder. Bis zum Jahr 1941 verdoppelte sich die Mitgliederzahl auf 116. Die Jahre 1942 bis 1945 waren bitter für die Elbe. Durch die nahen Munitionsfabriken kam es zu großräumigen Wasserverschmutzungen und der Fischbestand ging deutlich zurück. In den 50er Jahren machte den Pächtern der Elbstrecken wiederum die Schwarzangelei zu schaffen. Polizei, Wasserschutz und Vereine kontrollierten scharf, aber mehr als eine Räumung der Angelstelle wurde selten erreicht. 

Am 2. August 1951 gründete der Verein eine Jugendgruppe. Die Gruppe bestand aus 20 Jugendlichen. Das Gemeinschaftsangeln und die Festivitäten nahmen zu. Es gab Preisangelveranstaltungen, zu denen sich die Vereine gegenseitig einluden. Außerdem gab es Bastelabende, an denen die damals neu aufkommende Spinnrute gebaut wurden. 

Damit die Fische bei der Bestandsaufnahme keinen Schaden nehmen, werden nur winzige Haken verwendet
Damit die Fische bei der Bestandsaufnahme keinen Schaden nehmen, werden nur winzige Haken verwendet

„Rettet die Fische“ war das Thema auf der Jahreshauptversammlung im Jahr 1963. Die Elbe war zugefroren und an der Schleuse fanden die Angler große Mengen toter Fische. 250 Kilogramm brachten die geborgenen Fische auf die Waage, darunter viele Zander. Eine große Rettungsaktion lief an. In den nächsten Tagen kamen die Angler in Scharen und schlugen mit Äxten Luftlöcher ins Eis. Kurz darauf zeigten viele Reetballen auf dem Eis die Luftzuführungen für die Fische an. Das große Fischsterben war gebannt.

Zum 40. Jubiläum zählte der Verein 350 Mitglieder.

Karpfen und Forellen

1974 wurde der erste langfristige Pachtvertrag für eine Teichanlage mit Quellwasser geschlossen. Am Dorfrand von Elmenhorst wollte der Verein künftig Karpfen und Forellen angeln. Das Revier wurde gehegt und gepflegt. 1978 wurde die Anlage beispielsweise aufwändig saniert. Die Wasserfläche wurde von 5000 auf 6000 m² erweitert. Außerdem wurden neue Ufer angelegt. 1983 kauften die Sportangler die Anlage. 1986 wurden sie für die Vereinsaktivitäten im Umweltschutz mit einem Umweltpreis geehrt.

In den kommenden Jahren nutzen sie immer mehr Teiche, so wie beispielsweise den Teich Zöllnerssoll, an dem die Jugendlichen angeln, oder die Teichanlage in Wangelau. 2008 erwirbt der Verein dann sein Domizil an der Geesthachter Straße 92.

Die Hege und Pflege der Gewässer ist noch immer Ziel der Angler. So setzen sie beispielsweise Glasaale in der Elbe aus, um den Bestand zu verbessern, da die Population durch die Wasserverschmutzung schrumpft.

Der Verein hat eine einzigartige Pachtstrecke. Es gibt zwei unterschiedliche Angelreviere. Während die Pachtstrecke oberhalb des Wehrs über ruhige Flachwasserzonen verfügt, an denen der Strom gleichmäßig fließt, gibt es unterhalb des Wehrs ständig wechselnde Wasserstände und Strömungen.

Mittlerweile zählt der Verein 240 Angler. Die Pachtstrecke reicht vom Ruderclub Geesthacht bis zum Schiffsanleger am Roten Platz. Wer dort angeln möchte und kein Mitglied ist, muss sich eine Karte beim Verein besorgen.

Die Saison ist für dieses Jahr beendet. Die jüngste Bestandsaufnahme im Oktober fiel positiv aus. Im Hafenbecken und im Revier der Sportangler tummeln sich Zander, Karpfen, Aale, Rotaugen, Flunder, aber auch die Grundel und der Döbel sind dort zu finden. Damit ist die Wasserqualität bestens. Regelmäßig werden Kurse angeboten, bei denen man den Angelschein machen kann.

Weitere Informationen zum Verein und zu den Angeboten gibt es telefonisch unter 04152 / 843 445 oder auf der Homepage angelverein-geesthacht.de

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