Hanns-Stefan Grosch
Gegen halb eins ist die Nacht für Carl-Anton Springer zu Ende: duschen, anziehen und dann mit dem Motorroller die 26 Kilometer von Eppendorf nach Braak. „Die Arbeitszeiten sind extrem gewöhnungsbedürftig“, sagt der duale Student. „Am Anfang war das schon hart, um zwei Uhr nachts anzufangen.“ Wenn andere übers Ausgehen nachdenken, schläft der 20-Jährige. Die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen reduzieren sich so aufs Wochenende. Andererseits sei Tagesfreizeit auch nicht so schlecht – und wenn er zur Arbeit fährt, herrscht kaum Verkehr. Springer backt als dualer Student im ersten Lehrjahr bei der traditionsreichen Bäckerei Braaker Mühle im Osten von Hamburg kleine Brötchen und große Brote. Nach vier Jahren hat er zwei berufliche Zertifikate: einen Gesellenbrief als Bäcker sowie einen Bachelor in Betriebswirtschaft (BWL) für kleine und mittlere Unternehmen. Die Ausbildung im Betrieb ist dabei auf zwei Jahre verkürzt, weil er Abitur hat. Das BWL-Studium absolviert er ausbildungsbegleitend an der Berufsakademie Hamburg (BAH).
Das Interesse für das Berufsfeld war ihm sozusagen in die Wiege gelegt: Carl-Antons Vater ist Wolfgang Springer, dessen Firma Springer Bio-Backwerk in Hamburg an acht Standorten feine Backwaren verkauft. Der Arbeitgeber seines Sohnes, die Braaker Mühle, ist eine Nummer größer: 23 Verkaufsstellen werden mit Produkten aus der Backstube beliefert – 13 in Hamburg, zehn in Schleswig-Holstein. Tim Lessau, Junior-Chef der Braaker Mühle, freut sich über den Neuzugang. „Das ist ein Kompliment für uns, dass er bei uns lernt.“
Gegen halb eins ist die Nacht für Carl-Anton Springer zu Ende: duschen, anziehen und dann mit dem Motorroller die 26 Kilometer von Eppendorf nach Braak. „Die Arbeitszeiten sind extrem gewöhnungsbedürftig“, sagt der duale Student. „Am Anfang war das schon hart, um zwei Uhr nachts anzufangen.“ Wenn andere übers Ausgehen nachdenken, schläft der 20-Jährige. Die sozialen Kontakte zu Gleichaltrigen reduzieren sich so aufs Wochenende. Andererseits sei Tagesfreizeit auch nicht so schlecht – und wenn er zur Arbeit fährt, herrscht kaum Verkehr. Springer backt als dualer Student im ersten Lehrjahr bei der traditionsreichen Bäckerei Braaker Mühle im Osten von Hamburg kleine Brötchen und große Brote. Nach vier Jahren hat er zwei berufliche Zertifikate: einen Gesellenbrief als Bäcker sowie einen Bachelor in Betriebswirtschaft (BWL) für kleine und mittlere Unternehmen. Die Ausbildung im Betrieb ist dabei auf zwei Jahre verkürzt, weil er Abitur hat. Das BWL-Studium absolviert er ausbildungsbegleitend an der Berufsakademie Hamburg (BAH).
Das Interesse für das Berufsfeld war ihm sozusagen in die Wiege gelegt: Carl-Antons Vater ist Wolfgang Springer, dessen Firma Springer Bio-Backwerk in Hamburg an acht Standorten feine Backwaren verkauft. Der Arbeitgeber seines Sohnes, die Braaker Mühle, ist eine Nummer größer: 23 Verkaufsstellen werden mit Produkten aus der Backstube beliefert – 13 in Hamburg, zehn in Schleswig-Holstein. Tim Lessau, Junior-Chef der Braaker Mühle, freut sich über den Neuzugang. „Das ist ein Kompliment für uns, dass er bei uns lernt.“
Carl-Anton Springer ist es wichtig, neben solidem handwerklichen auch betriebswirtschaftliches Know-how zu bekommen. Seine duale Ausbildung erfüllt diese Voraussetzungen perfekt. Montags ist Springer in der „Turboklasse“ derBerufsschule für Bäcker und Konditoren, freitags studiert er an der BAH – dazwischen lernt er die Praxis bei der Braaker Mühle. Weil der Betrieb relativ groß ist, gibt es hier für vieles Maschinen, beispielsweise zum Kneten und zum Brötchenformen. Die großen Backöfen werden in schneller Folge mit Regalwagen voller Backbleche bestückt. Von Fließbandproduktion ist das aber weit entfernt, die Arbeit erfordert nach wie vor viel handwerkliches Können: „Rundwirken ist besonders anspruchsvoll“, berichtet Springer. Dabei geht es darum, in den Brotteig beim Formen Spannung einzubauen und damit das Volumen zu erhöhen. „Es hat eine ganze Weile gedauert, bis da die Handgriffe richtig saßen“, sagt der Auszubildende.
Rund 20 Azubis hat die Braaker Mühle im vergangenen Jahr eingestellt, die meisten für den Verkauf. Fünf angehende Bäcker und Konditoren waren auch dabei. Was muss man da mitbringen? „Leidenschaft für den Beruf. Wir schauen sehr genau hin, ob der Azubi das wirklich will“, sagt Tim Lessau. Nicht nur die Arbeitszeiten sind hart, auch der Ton in der Backstube ist bisweilen rau: „Wenn ein Fehler passiert, wird es auch schon mal laut“, erzählt Springer. Schließlich herrscht ein ziemlicher Zeitdruck, denn ab halb fünf warten die ersten Fahrer auf frische Ware. Schnell sein und gute Arbeit abliefern: Das erfordert Konzentration und Einsatz. Entschädigt wird man nicht nur mit dem appetitlichen Geruch, der in der Backstube herrscht. „Man sieht, was man geschaffen hat – das gibt es nicht mehr in vielen Berufen“, sagt Tim Lessau.
Das duale Studium
Voraussetzungen: Abitur oder Fachabitur, handwerkliches Geschick, hohe Motivation und Leistungsbereitschaft
Dauer: 4 Jahre
Ausbildungsvergütung: Je nach Ausbildungsjahr 615 bis 820 Euro. Die Studiengebühren betragen 360 Euro pro Monat, davon wiederum trägt der Betrieb in der Regel die Hälfte
Einstiegsgehalt für Bäckergesellen: 2100 Euro plus Zuschläge
Infos: www.bkv-nord.de
www.back-dir-deine-zukunft.de
Dauer: 4 Jahre
Ausbildungsvergütung: Je nach Ausbildungsjahr 615 bis 820 Euro. Die Studiengebühren betragen 360 Euro pro Monat, davon wiederum trägt der Betrieb in der Regel die Hälfte
Einstiegsgehalt für Bäckergesellen: 2100 Euro plus Zuschläge
Infos: www.bkv-nord.de
www.back-dir-deine-zukunft.de