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HAW Hamburg: Das Wunder der Geburt begleiten

Dualer Hebammen-Studiengang bereitet auch auf unternehmerische Tätigkeit vor

Eine Hebamme begleitet die werdende Mutter über viele Monate, vor und nach der Geburt.FOTO: ISTOCK
Eine Hebamme begleitet die werdende Mutter über viele Monate, vor und nach der Geburt.FOTO: ISTOCK
Yvonne Scheller

Jede Geburt ist einzigartig. Das Kind kann überraschend schnell und ohne Komplikationen kommen, die Mutter kann gefühlt endlos in den Wehen liegen, es kann ein Kaiserschnitt nötig werden, obwohl eine natürliche Geburt geplant war – oder die Mutter wünscht eine planbare Geburt per Kaiserschnitt, ohne sich der damit möglicherweise verbundenen Risiken wirklich bewusst zu sein. Doch wie die Geburt auch verläuft, immer ist eine Hebamme dabei. Ein Arzt hingegen ist nicht verpflichtend und wird nur im Fall einer medizinischen Notwendigkeit hinzugezogen – die wiederum Hebammen durch ihr umfassendes Umsorgen der werdenden Mütter zu vermeiden versuchen.

Die Begleitung des Geburtsvorgangs ist jedoch nur ein kleiner, wenn auch wesentlicher Teil der Hebammentätigkeit. „Hebammen begleiten werdende Mütter bei der Familienplanung, während der Schwangerschaft und der Geburt selbst und dann weiter im Wochenbett bis etwa zum ersten Lebensjahr des Kindes“, erklärt Professorin Monika Bessenrodt-Weberpals, Vizepräsidentin der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), die gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg den neuen Studiengang Hebammenwissenschaft anbietet.
  
Der duale Bachelor-Studiengang startet mit 60 Plätzen zum Wintersemester 2020/21 und kombiniert wissenschaftliche Phasen an den Hochschulen mit Praxisphasen in Kliniken oder Geburtshäusern, um neueste Erkenntnisse aus der Forschung unmittelbar in die Berufspraxis einfließen zu lassen. „Während für andere gesundheitliche Berufe, wie etwa einen Zahnarzt, ein Studium selbstverständlich ist, gab es in Deutschland bisher keine Studienmöglichkeiten für Hebammen. Das ändert sich nun endlich“, freut sich Professorin Uta Gaidys, die als Leiterin des Departments Pflege und Management an der HAW Hamburg den fakultätsübergreifenden Studiengang verantwortet.

Das dreieinhalbjährige Studium vermittelt das nötige Wissensfundament, damit Hebammen mit ausreichend Selbstvertrauen jede erdenkliche Situation meistern können, erklären die Expertinnen. „Hebamme ist kein Beruf, der nur durch routinierte Abläufe geprägt ist. Er erfordert die Fähigkeit, sich schnell und flexibel in unterschiedliche Situationen einfinden zu können“, betont Bessenrodt-Weberpals. In Extremsituationen einen kühlen Kopf zu behalten und auch Schmerzen und Leid mit anzusehen und aushalten zu können sind wesentliche Voraussetzungen für diesen besonderen Beruf. Überhaupt dürften angehende Hebammen keine Berührungsängste haben, „weder körperlich noch emotional“, erklärt Gaidys. Die Berufsaussichten beurteilt sie ausgesprochen positiv. „Schon heute besteht ein großer Bedarf in Kliniken, wo der Großteil der Hebammen tätig ist. Zudem eröffnet die Akademisierung neue Aufstiegsmöglichkeiten.“ Das Studium biete auch das nötige Rüstzeug für eine Freiberuflichkeit oder eine unternehmerische Selbstständigkeit, wie die Eröffnung eines Geburtshauses.
 

Das duale Studium

Voraussetzung: Zwölfjährige allgemeine Schulausbildung oder der Abschluss einer erfolgreich absolvierten Berufsausbildung im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege
Dauer: 3,5 Jahre
Ausbildungsvergütung: Etwa 1100 bis 1300 Euro
Einstiegsgehalt: rund 3000 Euro, zudem Zuschläge
Zugang: Die Studierenden müssen einen Arbeitsvertrag mit einem Kooperationsunternehmen abschließen. Einschreibung im Frühjahr
Info: uke.de/studium-lehre


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