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Hamburg Airport: Wach sein, wenn es brenzlig wird

Eine Ausbildung bei der Flughafenfeuerwehr verspricht einen abwechslungsreichen und spannenden Job

Nele Dittmer ist Auszubildende bei der Flughafenfeuerwehr Hamburg. FOTO: STEPHAN WALLOCHA
Nele Dittmer ist Auszubildende bei der Flughafenfeuerwehr Hamburg. FOTO: STEPHAN WALLOCHA
Deike Uhtenwoldt 

Passende Berufe fallen in der Regel nicht vom Himmel. Für Nele Dittmer allerdings kam der duale Ausbildungsberuf für Werkfeuerwehrleute, der 2018 in Hamburg eingeführt wurde, wie gerufen. Da hatte die Schülerin aus Dollern bei Stade den mittleren Bildungsabschluss gerade noch vor sich, aber schon fünf Jahre in der freiwilligen Jugendfeuerwehr absolviert. „Ich glaube, es ist so ein Dorfding, dass ich da mit zehn Jahren eingetreten bin“, sagt Nele. So richtig entflammt für den neuen Ausbildungsberuf ist die 17-Jährige, als sie auf Facebook las, dass es ihn auch auf dem Hamburger Flughafen gebe: „Der Blick aufs Rollfeld und Flugzeuge direkt vor der Haustür, das ist schon etwas Besonderes.“

Wie besonders, erfährt man, wenn man ein Video abruft, das der Hamburg Airport nach einer Flugunfallübung in Netz gestellt hat: Riesige Löschfahrzeuge, die bis zu 90 Meter weit Wasser werfen können, rasen über das Rollfeld, innerhalb von drei Minuten sollen sie jeden Winkel des Flughafens erreichen können. Aber auch außerhalb der Übungen bleibt genug zu tun: 90 hauptberufliche Feuerwehrleute helfen verletzten oder erkrankten Fluggästen rund um die Uhr, kontrollieren die Sprinkleranlagen oder auch Brandmelder auf dem Gelände, reparieren eigene Geräte und Fahrzeuge – und löschen auch mal einen Mülleimerbrand.

„Es ist ein Beruf, der alles andere als alltäglich ist“, sagt Nele. Die Mischung aus Action, Erster Hilfe und technischem Know-how macht die Ausbildung so vielseitig und interessant. „Wir hatten schon im ersten Jahr über 80 Bewerbungen auf zwei Ausbildungsplätze“, sagt Personaler Niklas Engel aus dem Ausbildungsressort am Hamburg Airport. Im Sommer 2020 werden sogar vier zukünftige Werkfeuerwehrleute am Flughafen ausgebildet, das soll auch für 2021 gelten.
  
Auch die Werksfeuerwehr bei dem Kupferproduzenten Aurubis bildet aus, demnächst will das auch Airbus in Hamburg tun. Die meisten Ausbildungsplätze bietet aber nach wie vor die Hamburger Berufsfeuerwehr an.

Im ersten Lehrjahr lernen, löschen und löten aktuell 47 Jungs – und Nele. „Das ist ein Job für Leute, die physisch fit sind – und es 50 Jahre lang bleiben wollen“, sagt Michael Gottschalk, Abteilungsleiter „Fertigungstechnik und Feuerwehr“ an Neles Berufsschule. Die Azubis werden zunächst 18 Monate lang in den Gewerken Elektrotechnik, Sanitär, Holz- und Metallbau qualifiziert, dann noch mal genau so lange an der Feuerwehrakademie in Rettungsdienst, Löschfahrzeugtechnik und Einsatztaktik. Dazu kommen Praktika auf den Wachen und der Besuch der Gewerbeschule.
 

Job-Info

Voraussetzungen: Nachweis der körperlichen Fitness, handwerkliches Geschick, gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern, Mindestalter von 16,5 Jahren
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung: 1000 Euro ab dem ersten Jahr, danach jeweils 50 Euro Erhöhung pro Jahr
Einstiegsgehalt: 2600 bis 2800 Euro, zudem unterschiedliche Zulagen, etwa für die 24-Stunden-Schicht
Weitere Infos: www.hamburg.de/feuerwehrmann-frau/
www.hamburg-airport.de/de/ausbildung.php.
Ab Juni 2020 kann man sich für die Ausbildung 2021 bewerben
 

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