Yvonne Scheller
Hamburg ist die Hochburg der Kreativen. Im Ranking 2018 der größten inhabergeführten Agenturen Deutschlands finden sich unter den Top Ten sechs Agenturen mit Sitz oder Niederlassung in Hamburg. Wer also einen Beruf im kreativen Umfeld sucht, ist in der Hansestadt richtig – und das gilt nicht nur für Designer, Grafiker oder Mediengestalter, sondern auch für kaufmännische Berufe.
Nicoline Schumacher hat sich für die Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation bei der Design- und Kommunikationsberatung Mutabor entschieden. „Planung und Organisation liegen mir, zudem wollte ich einen Beruf, bei dem ich mit Menschen umgehen und kommunikativ sein kann – und das am liebsten in einer kreativen Atmosphäre“, erzählt die 22-Jährige. Nun behält sie das Budget im Blick, wenn etwa für Kunden wie Audi, Porsche, Bahlsen oder Vodafone Messeerlebnisse konzipiert, Produktshows organisiert oder komplett neue Corporate Identities entwickelt werden.
Zu ihren Aufgaben gehören, Angebote oder Aufträge für Lieferanten zu schreiben, Kalkulationen zu erstellen oder Rechnungen zu überprüfen. Das klingt zunächst mal nicht sehr kommunikativ. Doch wenn es darum geht, Budgetüberschreitungen zu kommunizieren, gehört plötzlich sehr viel Fingerspitzengefühl zu ihrer Arbeit. „Es kann zum Beispiel sein, dass sich ein Kunde etwas wünscht und unsere Kreativen begeistert darauf anspringen und sich dann beide gegenseitig immer weitertreiben – und ich muss dann an die Grenzen des Budgets erinnern“, erzählt Nicoline. Oder – noch schlimmer – die Kreativen haben mit Herzblut ein Konzept erarbeitet, und dann entscheidet sich der Kunde plötzlich um.„Das muss ich den Kollegen möglichst diplomatisch beibringen, denn die müssen ja nun ein alternatives Konzept entwickeln – und dabei motiviert bleiben.“ Diplomatisches Geschick braucht Nicoline auch manchmal im Umgang mit Künstlern.
Zwar steht bei Mutabor das Design im Vordergrund, doch decken die Mutaborianer je nach Projekt alle Facetten eines Markenauftritts ab, von der Neugestaltung einer Marke vor dem Hintergrund der digitalen Transformation bis hin zum medienwirksamen Messeauftritt. „Je nach Kundenwunsch recherchiere ich, welche Künstler zum Konzept passen könnten, und vor Ort bin ich für ihre Betreuung zuständig“, erzählt Nicoline.
Gerade die Vielfalt der Projekte sorgt dafür, dass ihr Berufsalltag nie langweilig wird, ebenso wie die damit verbundenen Rechercheaufträge. „Ein Kunde hat beispielsweise mal mit dem Gedanken gespielt, Requisiten auf autonom fahrende Roboter zu setzen.“ Oft sind es dann die Kosten, die so mancher extravaganten Idee ein Ende bereiten. Und die behält Nicoline eben stets im Blick. „Es ist in erster Linie ein kaufmännischer Beruf, das muss klar sein. Man muss schon Lust haben, mit Zahlen umzugehen.“
Personalchefin Inga van Ackeren wünscht sich daher von Bewerbern vor allem Zahlenverständnis, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein. „Wir gehen oft mit großen Budgets um, da kann ein Zahlendreher schnell sehr teuer werden“, sagt sie. Zum Bewerbungsverfahren gehören ein Test zur Allgemeinbildung und Wissen über Beruf, Branche und Unternehmen. „Mich interessiert, ob sich der Bewerber wirklich mit Mutabor auseinandergesetzt hat und Leidenschaft mitbringt – anstatt sich zu bewerben, weil er oder sie irgendwas mit Medien machen möchte.“
Denn wer mit Lust dabei ist, leistet einfach bessere Arbeit, weiß van Ackeren. „Dazu gehört auch, den Blick über den eigenen Aufgabenbereich hinausschweifen zu lassen. Denn Projektarbeit ist immer Teamarbeit“, so van Ackeren. Allerdings werden die Teams von Projekt zu Projekt immer wieder neu zusammengesetzt. „Flexibilität ist also auch wichtig.“
Das hat auch Nicoline während ihrer Ausbildung erfahren. In der Zeit, die sie in der Berufsschule verbracht hat – hier stehen neben Buchführung, Jahresabschluss und Controlling auch etwa Markenverständnis, Marketing- und Kommunikationskonzepte oder Markt- und Zielgruppenanalyse sowie Datengenerierung auf dem Stundenplan –, konnte bei Mutabor viel passieren. „Ein Konzept kann eine neue Richtung genommen haben oder ganz verworfen worden sein, sodass wir wieder von null anfangen.“ Und das heißt: Arbeit unter wachsendem Zeitdruck. „Das muss einem schon liegen, denn man muss einen kühlen Kopf bewahren“, sagt sie. Im Juni hat Nicoline ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Mit ihrer Berufswahl ist sie sehr zufrieden, trotzdem hat sie sich nun für ein Studium entschieden: Interior Design an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
Hamburg ist die Hochburg der Kreativen. Im Ranking 2018 der größten inhabergeführten Agenturen Deutschlands finden sich unter den Top Ten sechs Agenturen mit Sitz oder Niederlassung in Hamburg. Wer also einen Beruf im kreativen Umfeld sucht, ist in der Hansestadt richtig – und das gilt nicht nur für Designer, Grafiker oder Mediengestalter, sondern auch für kaufmännische Berufe.
Nicoline Schumacher hat sich für die Ausbildung zur Kauffrau für Marketingkommunikation bei der Design- und Kommunikationsberatung Mutabor entschieden. „Planung und Organisation liegen mir, zudem wollte ich einen Beruf, bei dem ich mit Menschen umgehen und kommunikativ sein kann – und das am liebsten in einer kreativen Atmosphäre“, erzählt die 22-Jährige. Nun behält sie das Budget im Blick, wenn etwa für Kunden wie Audi, Porsche, Bahlsen oder Vodafone Messeerlebnisse konzipiert, Produktshows organisiert oder komplett neue Corporate Identities entwickelt werden.
Zu ihren Aufgaben gehören, Angebote oder Aufträge für Lieferanten zu schreiben, Kalkulationen zu erstellen oder Rechnungen zu überprüfen. Das klingt zunächst mal nicht sehr kommunikativ. Doch wenn es darum geht, Budgetüberschreitungen zu kommunizieren, gehört plötzlich sehr viel Fingerspitzengefühl zu ihrer Arbeit. „Es kann zum Beispiel sein, dass sich ein Kunde etwas wünscht und unsere Kreativen begeistert darauf anspringen und sich dann beide gegenseitig immer weitertreiben – und ich muss dann an die Grenzen des Budgets erinnern“, erzählt Nicoline. Oder – noch schlimmer – die Kreativen haben mit Herzblut ein Konzept erarbeitet, und dann entscheidet sich der Kunde plötzlich um.„Das muss ich den Kollegen möglichst diplomatisch beibringen, denn die müssen ja nun ein alternatives Konzept entwickeln – und dabei motiviert bleiben.“ Diplomatisches Geschick braucht Nicoline auch manchmal im Umgang mit Künstlern.
Zwar steht bei Mutabor das Design im Vordergrund, doch decken die Mutaborianer je nach Projekt alle Facetten eines Markenauftritts ab, von der Neugestaltung einer Marke vor dem Hintergrund der digitalen Transformation bis hin zum medienwirksamen Messeauftritt. „Je nach Kundenwunsch recherchiere ich, welche Künstler zum Konzept passen könnten, und vor Ort bin ich für ihre Betreuung zuständig“, erzählt Nicoline.
Gerade die Vielfalt der Projekte sorgt dafür, dass ihr Berufsalltag nie langweilig wird, ebenso wie die damit verbundenen Rechercheaufträge. „Ein Kunde hat beispielsweise mal mit dem Gedanken gespielt, Requisiten auf autonom fahrende Roboter zu setzen.“ Oft sind es dann die Kosten, die so mancher extravaganten Idee ein Ende bereiten. Und die behält Nicoline eben stets im Blick. „Es ist in erster Linie ein kaufmännischer Beruf, das muss klar sein. Man muss schon Lust haben, mit Zahlen umzugehen.“
Personalchefin Inga van Ackeren wünscht sich daher von Bewerbern vor allem Zahlenverständnis, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein. „Wir gehen oft mit großen Budgets um, da kann ein Zahlendreher schnell sehr teuer werden“, sagt sie. Zum Bewerbungsverfahren gehören ein Test zur Allgemeinbildung und Wissen über Beruf, Branche und Unternehmen. „Mich interessiert, ob sich der Bewerber wirklich mit Mutabor auseinandergesetzt hat und Leidenschaft mitbringt – anstatt sich zu bewerben, weil er oder sie irgendwas mit Medien machen möchte.“
Denn wer mit Lust dabei ist, leistet einfach bessere Arbeit, weiß van Ackeren. „Dazu gehört auch, den Blick über den eigenen Aufgabenbereich hinausschweifen zu lassen. Denn Projektarbeit ist immer Teamarbeit“, so van Ackeren. Allerdings werden die Teams von Projekt zu Projekt immer wieder neu zusammengesetzt. „Flexibilität ist also auch wichtig.“
Das hat auch Nicoline während ihrer Ausbildung erfahren. In der Zeit, die sie in der Berufsschule verbracht hat – hier stehen neben Buchführung, Jahresabschluss und Controlling auch etwa Markenverständnis, Marketing- und Kommunikationskonzepte oder Markt- und Zielgruppenanalyse sowie Datengenerierung auf dem Stundenplan –, konnte bei Mutabor viel passieren. „Ein Konzept kann eine neue Richtung genommen haben oder ganz verworfen worden sein, sodass wir wieder von null anfangen.“ Und das heißt: Arbeit unter wachsendem Zeitdruck. „Das muss einem schon liegen, denn man muss einen kühlen Kopf bewahren“, sagt sie. Im Juni hat Nicoline ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Mit ihrer Berufswahl ist sie sehr zufrieden, trotzdem hat sie sich nun für ein Studium entschieden: Interior Design an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
Job-Info
Ausbildungsdauer: drei Jahre, Verkürzung möglich
Voraussetzung: Mindestens mittlerer Schulabschluss, Kreativität, gute Noten in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft sowie Englisch
Ausbildungsentgelt: 1. Jahr: 612 Euro brutto, 2. Jahr: 675 Euro brutto, 3. Jahr: 737 Euro brutto.
Einstiegsgehalt: Etwa 2500 Euro
Perspektiven: gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fachwirt für Marketing, Studium Marketing oder Vertrieb
Weitere Infos: www.ihk-lehrstellenboerse.de
Voraussetzung: Mindestens mittlerer Schulabschluss, Kreativität, gute Noten in Deutsch, Mathematik und Wirtschaft sowie Englisch
Ausbildungsentgelt: 1. Jahr: 612 Euro brutto, 2. Jahr: 675 Euro brutto, 3. Jahr: 737 Euro brutto.
Einstiegsgehalt: Etwa 2500 Euro
Perspektiven: gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fachwirt für Marketing, Studium Marketing oder Vertrieb
Weitere Infos: www.ihk-lehrstellenboerse.de