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Sie machen Shopping im Netz zum Erlebnis

Kaufleute für E-Commerce betreuen Onlineshops und beraten Kunden vom Bildschirm aus

Lloyd Sekyere gehört zu den ersten Auszubildenden in Hamburg, die Kaufmann für E-Commerce lernen. Er macht seine Ausbildung bei Bonprix. FOTO: HEINER KÖPCKE
Lloyd Sekyere gehört zu den ersten Auszubildenden in Hamburg, die Kaufmann für E-Commerce lernen. Er macht seine Ausbildung bei Bonprix. FOTO: HEINER KÖPCKE
Chan Sidki-Lundius 

Von Autozubehör über Bücher und Handys bis zu Klamotten, Möbeln und Wohnaccessoires: Immer mehr Menschen shoppen im Internet. Kein Wunder also, dass das Kaufen und Verkaufen im Netz schon heute einen großen Teil unserer Wirtschaft ausmacht, Tendenz steigend. Um in der boomenden Onlinebranche Fuß zu fassen, kann eine Ausbildung zum Kaufmann oder zur Kauffrau im E-Commerce hilfreich sein. Den branchenübergreifenden Beruf gibt es erst seit 2018. Kaufleute im E-Commerce kümmern sich um die Auswahl und den Einsatz von Onlinevertriebskanälen und die Gestaltung und Bewirtschaftung der Onlineshops. Weitere wichtige Aufgaben sind die Kundenkommunikation, Onlinemarketing sowie die kaufmännische Steuerung und Kontrolle.

Lloyd Sekyere gehört zu den ersten Auszubildenden in Hamburg, die in diesem neuen Beruf durchstarten. Er macht seine Ausbildung bei Bonprix. Die internationale Modemarke gehört zu den Top-E-Commerce-Unternehmen in Europa und ist eines der umsatzstärksten Unternehmen der Otto-Gruppe. „Ich war auf der Suche nach einem Beruf, der etwas mit E-Commerce zu tun hat. Eigentlich bin ich dann durch Zufall auf diese kaufmännische Ausbildung gestoßen“, erzählt der 22-Jährige, der jetzt in seinem zweiten Ausbildungsjahr ist. Während der Ausbildungszeit durchläuft Lloyd unterschiedliche Fachabteilungen. Eine davon ist der Einkauf. Hier hat Lloyd zum Beispiel Fotomuster kontrolliert, Warenbeschreibungen bearbeitet und mit Lieferanten Kontakt gehabt. Besonders cool fand er es, eigene Styles zusammenzustellen, erzählt der modebegeisterte Lloyd, der auch schon im Textil-Einzelhandel gejobbt hat. Die Erfahrungen, die er dort gemacht hat, kommen ihm jetzt zugute.

Eine weitere Fachabteilung, die er bereits hinter sich hat, ist der Kundenservice. Hier hat er Kundenanfragen bearbeitet. Hauptaufgabe der Abteilung Shopmanagement ist die internationale Vermarktung des Bonprix-Sortiments, zu dem neben Kleidung und Schuhen auch Möbel und Wohnaccessoires gehören. Außerdem war er damit betraut, Artikel in den Shop einzupflegen oder Banner zu setzen, die die Aufmerksamkeit der Shopbesucher auf einzelne Produkte lenken sollen. Und auch mit Produktrecherchen und Konkurrenzbeobachtung hatte der Azubi immer wieder zu tun.
  
Es gibt eine Menge zu lernen, denn das Onlinegeschäft hat seine eigenen Regeln. „Genau das aber macht unsere Branche so spannend“, schwärmt Lloyd. Kaufleute im E-Commerce arbeiten überwiegend in Unternehmen, die Waren oder auch Dienstleistungen über das Internet anbieten. Größte Branchen sind der Groß- und der Einzelhandel, aber auch Betriebe des Tourismus, Finanzdienstleister und Portalbetreiber. „Während ihrer Ausbildung lernen die Azubis, sich mit dem Wandel der Vertriebskanäle und Strukturen des E-Commerce auseinanderzusetzen. Dabei sind ihr Wissen und ihre Erfahrung insbesondere an den externen und internen Schnittstellen gefragt, zum Beispiel wenn es um Werbung, Logistik, IT oder Rechts- und Controlling-Aspekte geht“, erläutert Martin Wedemann, Mitarbeiter der Aus- und Weiterbildungsberatung der Handelskammer.

Die Stadt Hamburg war führend bei der Entwicklung des Berufsbildes. „Dieses Jahr erwarten wir eine ähnliche Anzahl an neuen Ausbildungsverträgen von den derzeit rund 60 Ausbildungsbetrieben“, freut sich Martin Wedemann. „Wer einen modernen und zukunftsorientierten kaufmännischen Beruf erlenen möchte und Spaß am Onlinegeschäft hat, ist hier richtig aufgehoben.“
  

Job-Info

Ausbildungsdauer: drei Jahre
Voraussetzungen: mind. ein MSA, Interesse an E-Commerce und an betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen
Ausbildungsentgelt: 800 bis 1100 Euro
Einstiegsgehalt: ab etwa 2200 Euro
Perspektiven: sehr gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fach- oder Betriebswirt, Studium
Weitere Infos: www.hk24.de

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