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Ab 350 Euro Miete im Monat

Wohnheime, WGs, Mikroapartments – wo Azubis und Studierende in Hamburg ein Zuhause auf Zeit finden

Im Wohnheim können sich Azubis mit anderen austauschen. FOTO: JENS KALENE/ PICTURE ALLIANCE/ DPA
Im Wohnheim können sich Azubis mit anderen austauschen. FOTO: JENS KALENE/ PICTURE ALLIANCE/ DPA
Christine Weiser 

Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres und des Semesterstarts an den Hamburger Hochschulen wird es besonders deutlich: Hamburg gilt unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen als hip. Eine Großstadt, die viele Chancen , eine große Zahl und Bandbreite an interessanten Ausbildungsberufen sowie eine Fülle von innovativen Studiengängen bietet. Doch die Beliebtheit hat auch Kehrseiten. Wohnraum ist begehrt und knapp, die Mieten sind hoch. Das bekommen auch Auszubildende und Studierende zu spüren.

Die Stadt reagiert, indem sie verstärkt in den Wohnungsbau investiert. Vor allem Jugendliche, die für ihre Ausbildung nach Hamburg ziehen, befinden sich in einer besonderen Situation. Sie besetzen nach Angaben des Studierendenwerks Hamburg aktuell mehr als 42 Prozent aller Ausbildungsplätze in der Hansestadt. Viele von ihnen sind minderjährig und damit nur beschränkt geschäftsfähig. Für sie ist eine sozialpädagogische Betreuung rund um die Uhr gesetzlich vorgeschrieben. Darüber hinaus reicht ihr Lohn in den meisten Fällen nicht aus, um eine eigene Wohnung zu finanzieren.
  
Die gemeinnützige Stiftung Azubiwerk, die unter anderem von der Hansestadt und der Handelskammer Hamburg gefördert wird, schafft Wohnraum für Auszubildende zwischen 16 und 26 Jahren. In Wandsbek entstand 2016 ein Wohnheim für 156 Auszubildende, die dort in möblierten Einzelapartments oder Wohngemeinschaften mit zwei bis vier Bewohnern leben. Die durchschnittliche Monatsmiete beträgt 230 Euro pro Monat, dazu kommen etwa 160 Euro für Nebenkosten und Internet. Ein pädagogisches Team unterstützt die Jugendlichen an 365 Tagen im Jahr, berät bei Fragen zum BAföG- oder Wohngeldantrag oder bei Problemen im Betrieb, hilft bei Bedarf bei der Haushaltsführung und bietet die Gelegenheit, sich beim Sonntagsbrunch, bei Filmabenden oder Sportangeboten mit anderen auszutauschen. Dafür stehen Gemeinschaftsräume und eine große Dachterrasse zur Verfügung. Da der Bedarf die Zahl der Plätze weit übersteigt, sind weitere Azubiwohnheime nach dem Wandsbeker Modell in Harburg und Hammerbrook in Planung.

Auch das Studierendenwerk Hamburg bietet in einigen seiner Häuser Plätze für Auszubildende an. So sind im Sophie-Schoop-Haus in Neuallermöhe von den 266 Plätzen 70 für Azubis reserviert. Angeboten werden Einzimmer-Apartments mit Bad und kleiner Küche (356,50 Euro) und Zimmer in Wohngemeinschaften (336,50 Euro). Die Mietpreise enthalten alle Nebenkosten sowie Internet und Kabelanschluss. Auch Träger wie das Rote Kreuz, das Berufsförderungswerk, die evangelische und die katholische Kirche sowie Stiftungen stellen Wohnheimplätze zur Verfügung.

Möblierte Mikroapartments, wie sie zum Beispiel Woodie in Wilhelmsburg anbietet, sind für junge Erwachsene geeignet, die über mindestens 600 Euro Budget im Monat verfügen und nicht auf gleichaltrige Nachbarn, große Gemeinschaftsflächen und Hausmeisterservice verzichten möchte. Wer lieber auf eigenen Beinen stehen und das Leben in einer Wohngemeinschaft ausprobieren möchte, muss Geduld, gute Nerven und monatlich ein Budget von durchschnittlich 450 Euro zur Verfügung haben.

www.studierendenwerk-hamburg.de, http://azubiwerk.de, www.saga.hamburg

  

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