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Nahrungsergänzungsmittel:

Was bringen die Pulver und Pillen?

Foto: Shutterstock/1989studio

Viele Vitamine und Mineralstoffe gibt es mittlerweile als Nahrungsergänzungsmittel. In Pulver- oder Pillenform lassen sie sich gezielt konsumieren – und sollen schöner, gesünder, fitter machen. Doch bringen diese Mittel wirklich etwas oder sollte man lieber die Finger davon lassen?

Morgens vor dem Frühstück ein wenig Vitamin D einwerfen, dann zum Mittagessen eine Extraportion Omega-3-Fettsäuren und abends eine Ladung Zink: Wer sich so speziell ernähren will, der muss dafür nicht mehr länger Nahrungsmittel-Tabellen studieren oder sich intensiv mit dem Vitamingehalt von Lebensmitteln beschäftigen. Auch ein Ökotrophologie-Studium ist dazu nicht mehr nötig.


Eine gesunde und normal ernährte Person hat alles, was sie benötigt, sowieso bereits in sich.


Eine Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel

Denn Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und Zink gibt es mittlerweile hübsch und handlich abgefüllt und portionsgerecht zubereitet – als einzelne Pille oder als Pulver in einer Schachtel: Nahrungsergänzungsmittel sind schon seit einiger Zeit sehr in Mode. Sie sollen dem, der sie zu sich nimmt, gezielt bestimmte Vitamine und Mineralien zuführen, damit er gesünder und fitter wird.

Teilweise werden die Mittel auch damit beworben, dass sie für reine Haut, schneller wachsende Nägel oder Haare sorgen könnten. Immer neue Varianten kommen auf den Markt, sie tragen Namen wie „French Glow“ oder „Love your gut“ und sind meist nicht gerade billig. Aber klar, für die Gesundheit ist man bereit, einiges an Geld auf den Tisch zu legen; rund eine Milliarde Euro geben die Deutschen pro Jahr dafür aus.

Sind die Mittel nützlich oder sinnlos?

Doch lohnt sich das? Was bringen die Nahrungsergänzungsmittel wirklich, wie sinnvoll sind „French Glow“ oder „Love your gut“? Nun, das kommt darauf an – denn natürlich sind Vitamine und Mineralien wie Vitamin D, Zink oder Kalzium an sich sinnvoll und wichtig für den Menschen. Auch Omega-3-Fettsäuren braucht jeder von uns. Doch eine gesunde und normal ernährte Person hat alles, was sie benötigt, sowieso bereits in sich.


Von der Einnahme von Omega-3-FettsäureKapseln oder Kalzium-Pulvern ist dagegen meist abzuraten; viele Präparate sind zu hoch dosiert.


Auch ohne spezielle zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel. Das bedeutet: Für solch eine gesunde und normal ernährte Person wäre ein Nahrungsergänzungsmittel nutzlos – und möglicherweise sogar schädlich, da die Pillen und Pulver manchmal deutlich überdosiert sein können. Allerdings gibt es einige Ausnahmefälle – etwa bestimmte Risikogruppen –, in denen zusätzliche Vitamine oder Mineralien benötigt werden.

Hilfreich für spezielle Risikogruppen

Ein Arzt kann herausfinden, ob jemand zu einer Risikogruppe gehört: Das wären zum Beispiel Menschen, bei denen ein Vitamin-D-Mangel vorliegt, meist Senioren oder Säuglinge. Für sie könnte eine Vitamin-D-Supplementierung sinnvoll sein. Magnesium-Tabletten können für Menschen, die viel Flüssigkeit verloren haben, nützlich sein. Zink ist für Menschen, die vegan oder vegetarisch leben, unter bestimmten Umständen sinnvoll.

Von der Einnahme von Omega3-Fettsäure-Kapseln oder Kalzium-Pulvern ist dagegen meist abzuraten; viele Präparate sind zu hoch dosiert. Zudem lassen sich beide Stoffe gut über die normale Nahrung aufnehmen – und schmecken dann auch deutlich besser! Christine Reinhold

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