20 Jahre FriedWald
Naturverbunden, schlicht und tröstlich. So lässt sich die alternative Bestattungsform in der Ruhe des Waldes beschreiben. Seit 20 Jahren gibt es in Deutschland die Möglichkeit, unter einem Baum im Wald die letzte Ruhe zu finden. Als 2001 im Reinhardswald bei Kassel der erste FriedWald eröffnete, erschien die Bestattung in der Natur noch ungewöhnlich. Doch es war der Beginn eines Wandels in der Bestattungskultur: Weg von vorgegebenen starren Strukturen, hin zu mehr Individualität und zu Beisetzungen, die der Persönlichkeit eines Menschen Rechnung tragen. Während FriedWald mit mittlerweile 76 Standorten in ganz Deutschland immer mehr Menschen die Möglichkeit bietet, eine naturverbundene Ruhestelle ohne Grabpflege zu wählen, deren Besuch stets mit einem Spaziergang durch den trostspendenden Wald verbunden ist, versuchen auch immer mehr klassische Friedhöfe den Wünschen der Menschen nach natürlicheren Begräbnisstätten zu entsprechen. Denn wie eine Umfrage der Verbraucherinitiative für Bestattungskultur Aeternitas e. V. Ende 2019 ergab, verlieren traditionelle Grabformen immer mehr an Attraktivität. Laut der Studie wünschen mittlerweile 19 Prozent der Deutschen, die letzte Ruhe in einem Bestattungswald zu finden.
Wunsch nach Nähe zur Natur
Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen dafür entscheiden, sich unter einem Baum im Wald bestatten zu lassen. Den einen geht es um die Nähe zur Natur, die anderen wünschen sich eine Alternative zum konfessionellen Friedhof, wieder andere wollen ihren Angehörigen die Grabpflege ersparen.
Im FriedWald sind die Gräber schlicht und naturnah. Grabschmuck gibt es nicht, das Schmücken übernimmt die Natur: Je nach Jahreszeit zieren Moose, Farne, Wildblumen oder buntes Laub das Baumgrab.
Ein Namensschild am Baum macht auf die Grabstätte aufmerksam. Alle Baumgrabstätten sind gekennzeichnet und in Registern beim Friedhofsträger und bei FriedWald eingetragen. An den Hauptzugangswegen stehen Waldtafeln, auf denen die Fläche bezeichnet ist, die als Bestattungsplatz dient. Die Tafel weist auch auf die Besonderheit des Ortes hin und hilft bei der Orientierung im Wald.
Genehmigte Friedhöfe im Wald
Die FriedWald GmbH hat 2001 zweifellos ungewöhnliche Wege beschritten und damit neue Akzente in der Bestattungskultur gesetzt. Als Pionier der Naturbestattung in Deutschland bietet das Unternehmen eine Alternative zum konventionellen Friedhof an. FriedWald ermöglicht in Kooperation mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen Baumbestattungen in gesondert ausgewiesenen Bestattungswäldern. Jeder FriedWald-Standort ist ein nach öffentlichem Recht genehmigter Friedhof im Wald.
Monat für Monat laden erfahrene Försterinnen und Förster Interessierte zu einer Waldführung ein. Bei der Kombination aus Waldspaziergang und Informationsveranstaltung erklären sie das FriedWald-Konzept und informieren über Kosten, Baumgrabarten, Vorsorgemöglichkeiten und Beisetzungen im FriedWald. Außerdem zeigen sie die Besonderheiten des Waldes auf.
Längst gibt es auch im Internet einen Onlineshop, über den die letzte Ruhestätte ausgesucht werden kann. Diese Möglichkeit bietet sich zum Beispiel für Menschen an, die zu weit weg von einem FriedWald wohnen oder für die ein Waldspaziergang nicht mehr leicht zu bewältigen ist. Die meisten der FriedWald-Standorte lassen sich auf Panoramatouren erkunden, die Angaben über Parkmöglichkeiten, Andachtsplätze, Begehbarkeit und Waldumgebung einschließen und eine Auswahl unterschiedlicher Baumgrabarten zeigen. In wenigen Schritten lässt sich von PC, Tablet oder Smartphone aus eine Baumgrabstätte erwerben. mh
Informationen zum Angebot und Termine für die Waldführungen finden sich unter www.friedwald.de