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Alte Gebäude fit machen für die Stromversorgung von morgen

VORSICHT bei veralteten Elektro-Anlagen

Sichtbar veraltete Elektroinstallationen erfüllen weder die Sicherheitsanforderungen noch den Leistungsbedarf im modernen Haushalt Foto: djd/Elektro+

Zu wenige Steckdosen, zu wenige Lichtauslässe, alte Kabel: Die elektrische Ausstattung älterer Gebäude entspricht in vielen Fällen nicht mehr dem Stand der Technik. Kabel, Leitungen, Schalter und Stecker unterliegen, wie andere Gebäudeteile auch, einem natürlichen Alterungsprozess. Da muss etwas getan werden, am besten mit einem Fachbetrieb aus Ihrer Region. 

Zudem wird eine ältere Ausstattung nicht mehr dem heutigen Bedarf gerecht und kann überlastet werden. Lag die Zahl elektrischer Anwendungen in einem Haushalt in den 1970er-Jahren noch bei zehn bis 15, sind es heute 60 bis 70 in einer Wohneinheit. Thermisch überlastete Kabel und Bauelemente können Beschädigungen an Isolierungen und Ummantelungen nach sich ziehen und schlimmstenfalls zu Bränden und zur Entwicklung giftiger Rauchgase führen.

Bei einem auffälligen Geruch aus der Elektroinstallation oder bei sichtbar blanken Kontakten müssen die Alarmglocken läuten: In solchen Fällen sollte unverzüglich ein Elektrofachhandwerker beauftragt werden, ins Haus zu kommen.

Spätestens nach 35 Jahren ist ein E-Check fällig

„Die Elektroinstallation sollte spätestens ab einem Alter von 35 Jahren überprüft und wenn notwendig modernisiert werden“, sagt etwa Michael Conradi von der Initiative Elektro+. Er verweist auf eine Studie des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Sie ergab, dass in rund einem Drittel der deutschen Eigenheime, die älter als 35 Jahre sind, noch keine elektrische Sanierung stattgefunden hat. Bei Mietbauten betrifft dies sogar fast genau die Hälfte des Bestands.

Rechnet man die Haushalte hinzu, in denen nur teilweise modernisiert wurde, gibt es in rund 70 Prozent der Wohngebäude in Deutschland Elektroleitungen jenseits des kritischen Alters. Auf keinen Fall sollten Elektrolaien selbst Hand anlegen, warnt Conradi. Eine Studie der Dualen Hochschule Mannheim zur „Elektrischen Sicherheit von Wohngebäuden“ stuft die von Laien ausgeführten Arbeiten als die größte Gefahrenquelle ein.

Strom im Haus zukunftssicher machen

Wer sich einen ersten Überblick über die Situation in seinem Haus verschaffen möchte, findet in der kostenlos zu erhaltenden Broschüre „Sicherheit der Elektroinstallation in Wohngebäuden“ umfassende Informationen und Hilfestellungen. Unter der Internet-Adresse www.elektro-plus.com/downloads stehen viele weitere Infos rund um Elektrizität, Stromanwendungen und die Energiezukunft zur Verfügung.

Michael Conradi verweist in diesem Zusammenhang auch auf die Bedeutung der Hausinstallation für die Energiewende. Eine Ertüchtigung alter Anlagen sei unerlässlich, um etwa Fotovoltaik-Anlagen oder Ladestationen fürs E-Auto einzubinden. djd/mra

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