Der Tunnel für das Milliarden-Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 führt durch ein geologisches Gipsfeld. Kommt das Mineral mit Wasser in Berührung quillt es so auf, dass die Tunnelwände eingedrückt werden. Ein Albtraum? Nein! Denn es gibt eine Lösung aus Norderstedt.
„Mithilfe unseres Injektionsverfahrens füllen wir die Lücken rund um den Baukörper so sorgfältig auf, dass kein Wasser eindringen kann. Das Bauwerk ist komplett geschützt“, erläutert Götz Tintelnot. Er ist der Chef des Unternehmens TPH Bausysteme, das seit 2013 seine weltweiten Aufträge vom Nordportbogen aus koordiniert.
In Norderstedt sitzt auch die Entwicklungsabteilung, die das Unternehmen mittlerweile fünfeinhalb Jahrzehnte immer wieder zu neuen Methoden, Techniken und Dichtungsmitteln führt. Unter der Leitung des Diplom-Chemikers Jan Günther tüfteln zurzeit ein Dutzend Wissenschaftler:innen sowie Chemisch- und Pharmazeutisch-Technische Angestellte an modernen Lösungen.
„Mithilfe unseres Injektionsverfahrens füllen wir die Lücken rund um den Baukörper so sorgfältig auf, dass kein Wasser eindringen kann. Das Bauwerk ist komplett geschützt“, erläutert Götz Tintelnot. Er ist der Chef des Unternehmens TPH Bausysteme, das seit 2013 seine weltweiten Aufträge vom Nordportbogen aus koordiniert.
In Norderstedt sitzt auch die Entwicklungsabteilung, die das Unternehmen mittlerweile fünfeinhalb Jahrzehnte immer wieder zu neuen Methoden, Techniken und Dichtungsmitteln führt. Unter der Leitung des Diplom-Chemikers Jan Günther tüfteln zurzeit ein Dutzend Wissenschaftler:innen sowie Chemisch- und Pharmazeutisch-Technische Angestellte an modernen Lösungen.
„Unser Vorteil ist die schlanke Firmenstruktur“, sagt Tintelnot, der 1990 als technischer Mitarbeiter in das Unternehmen seines Vaters eingetreten ist. Der gelernte Kfz-Mechaniker hat als technischer Berater auch das Geschäft des Außendienstes kennengelernt und ab 1995 in der Forschungsabteilung Produkte entwickelt, für die es noch heute Patente gibt.
Seit Mitte der 90er-Jahre setzen die Verantwortlichen der TPH Bausysteme verstärkt auf Injektionsverfahren. Die Mittel dafür werden gleich mitentwickelt. „Im Bauboom nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten musste alles schneller gehen und trotzdem sicher sein“, erinnert sich Götz Tintelnot. Die Unternehmensleitung konzentriert sich dabei vorwiegend auf Arbeiten Untertage und im Tunnelbau. „Der Bedarf an Infrastruktur in den Tiefen unserer Städte wächst, da oberirdisch alles bebaut ist“, sagt Tintelnot.
Das größte Einzelprojekt der Firmengeschichte ist der Bau der vierten Elbtunnelröhre in Hamburg. Dort baut TPH die Tunnelabdichtung mit und sorgt mit dafür, dass der Bohrer nicht im Erdreich unter der Elbe steckenbleibt.
Seit Mitte der 90er-Jahre setzen die Verantwortlichen der TPH Bausysteme verstärkt auf Injektionsverfahren. Die Mittel dafür werden gleich mitentwickelt. „Im Bauboom nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten musste alles schneller gehen und trotzdem sicher sein“, erinnert sich Götz Tintelnot. Die Unternehmensleitung konzentriert sich dabei vorwiegend auf Arbeiten Untertage und im Tunnelbau. „Der Bedarf an Infrastruktur in den Tiefen unserer Städte wächst, da oberirdisch alles bebaut ist“, sagt Tintelnot.
Das größte Einzelprojekt der Firmengeschichte ist der Bau der vierten Elbtunnelröhre in Hamburg. Dort baut TPH die Tunnelabdichtung mit und sorgt mit dafür, dass der Bohrer nicht im Erdreich unter der Elbe steckenbleibt.
Eine andere Herausforderung ist, die sechs Tief garagen unter der Europapassage mitten in der City neben dem Altbestand zu sichern. Bei den Tanzenden Türmen auf St. Pauli kümmern sich die TPH-Tüftler: innen um den Keller des „Mojo-Clubs“, dessen Musik die Bewohner:innen drumherum nicht erschüttern soll.
Zu den spannendsten Aufgaben gehört, das Fundament eines Hindu-Tempels in Dubai gegen aggressives, salzhaltiges Grundwasser abzuschirmen. „Wir dürfen dabei, wie der Hinduismus vorschreibt, keinerlei künstliche Materialien verwenden“, erzählt Tintelnot.
„Wir müssen uns von anderen abheben“, lautet die Devise bei TPH seit den 90er-Jahren. Seitdem wird mit Mitteln gearbeitet, die lösemittelfrei sind und auf natürlichen Stoffen und Prozessen basieren. Heute, in der immer stärker auf Umweltschutz geprägten Wirtschaft, liegen die Norderstedter Entwickler: innen damit weit vorn, und das soll auch in Zukunft so bleiben. mra
www.50jahrenorderstedt.de
Zu den spannendsten Aufgaben gehört, das Fundament eines Hindu-Tempels in Dubai gegen aggressives, salzhaltiges Grundwasser abzuschirmen. „Wir dürfen dabei, wie der Hinduismus vorschreibt, keinerlei künstliche Materialien verwenden“, erzählt Tintelnot.
„Wir müssen uns von anderen abheben“, lautet die Devise bei TPH seit den 90er-Jahren. Seitdem wird mit Mitteln gearbeitet, die lösemittelfrei sind und auf natürlichen Stoffen und Prozessen basieren. Heute, in der immer stärker auf Umweltschutz geprägten Wirtschaft, liegen die Norderstedter Entwickler: innen damit weit vorn, und das soll auch in Zukunft so bleiben. mra
www.50jahrenorderstedt.de
Beschäftigte und Produkte
215 Mitarbeiter:innen, davon 65 auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück in Norderstedt, haben 2019 einen Umsatz von etwa 20 Millionen Euro erwirtschaftet. TPH Bausysteme sind weltweit führend bei Abdichtungs- und Injektionstechnik, Tunnelbau, Betonsanierung und Oberflächenschutz.
Ausbildung
Die Firma bildet sieben junge Leute aus, und zwar als Chemisch-Technische Angestellte, Büro- sowie Groß- und Außenhandelskaufleute und Lagerist:innen.
Kontakt
TPH Bausysteme GmbH,
Nordportbogen 8,
22848 Norderstedt
www.tph-bausysteme.com
215 Mitarbeiter:innen, davon 65 auf dem 6000 Quadratmeter großen Grundstück in Norderstedt, haben 2019 einen Umsatz von etwa 20 Millionen Euro erwirtschaftet. TPH Bausysteme sind weltweit führend bei Abdichtungs- und Injektionstechnik, Tunnelbau, Betonsanierung und Oberflächenschutz.
Ausbildung
Die Firma bildet sieben junge Leute aus, und zwar als Chemisch-Technische Angestellte, Büro- sowie Groß- und Außenhandelskaufleute und Lagerist:innen.
Kontakt
TPH Bausysteme GmbH,
Nordportbogen 8,
22848 Norderstedt
www.tph-bausysteme.com
Aus der Firmengeschichte
1965 gründet Walter Frankenberger ein Unternehmen, das sich auf Abdichtungsmaterial für Beton spezialisiert. Der ehemalige Leiter der Alsen Zement-Werke kauft dafür drei Mischwerke in Drochtersen, Essen und Mainburg.
„Damals musste man sich lokal aufstellen“, erzählt Götz Tintelnot, der heutige Chef des Unternehmens TPH Bausysteme über den Start seines Stiefgroßvaters. Heute ist alles dank Airport und Autobahnanschluss von Norderstedt aus zu organisieren.
Mit etwa 70 Mitarbeitern legt Frankenberger 1965 los. Anfangs setzt die Firma auf mineralbasierte Mittel. Karl-Dieter Tintelnot, der bereits 1966 einsteigt, bringt in den 70er-Jahren mehr Kunststoffe in den Produktionsprozess ein. Epoxid harz, das aus natürlichem Harz und einem Härtemittel angerührt wird, macht er zum größten Umsatzbringer. Zahlreiche patentierte Entwicklungen werden auf den Markt gebracht.
1977 übernimmt der Maurermeister und Kaufmann Karl-Dieter Tintelnot gemeinsam mit Partner:innen die Geschäftsführung. Bereits ein Jahr später entscheidet er, den Bereich Zement und die Dichtungsmittel dafür mittelfristig abzustoßen. „Heute würde ich das gern wieder im eigenen Haus produzieren, da es ein interessantes Zusatzgeschäft wäre“, berichtet Götz Tintelnot. „Aber damals war es die richtige Entscheidung, da Ceresit und andere Produkte mittlerweile in jedem Baumarkt verkauft wurden.“
1984 wird die alte Firma samt Produktname Hansit an eine Düsseldorfer Aktiengesellschaft verkauft, alle anderen Gesellschafter:innen werden ausbezahlt und die ehemalige Nebenfirma, die Technische Produkte Handelsgesellschaft, als TPH Bausysteme zur Hauptfirma. Das Büro siedelt an der Palmaille 52 in Hamburg an. Die Werke in Drochtersen, Essen und Mainburg werden vermietet. Später geht es an der Sportallee nahe dem Flughafen weiter. Ab Dezember 1997 wird am Gutenbergring in Norderstedt produziert.
Als Familie Tintelnot in Hamburg keine Ausbauflächen findet, verkauft die EGNO der TPH ein Gelände am Nordportbogen. Ende 2013 wird dort die Unternehmenszentrale eröffnet. Götz Tintelnot: „Norderstedt kümmert sich deutlich stärker als andere um seine Unternehmen.“
„Damals musste man sich lokal aufstellen“, erzählt Götz Tintelnot, der heutige Chef des Unternehmens TPH Bausysteme über den Start seines Stiefgroßvaters. Heute ist alles dank Airport und Autobahnanschluss von Norderstedt aus zu organisieren.
Mit etwa 70 Mitarbeitern legt Frankenberger 1965 los. Anfangs setzt die Firma auf mineralbasierte Mittel. Karl-Dieter Tintelnot, der bereits 1966 einsteigt, bringt in den 70er-Jahren mehr Kunststoffe in den Produktionsprozess ein. Epoxid harz, das aus natürlichem Harz und einem Härtemittel angerührt wird, macht er zum größten Umsatzbringer. Zahlreiche patentierte Entwicklungen werden auf den Markt gebracht.
1977 übernimmt der Maurermeister und Kaufmann Karl-Dieter Tintelnot gemeinsam mit Partner:innen die Geschäftsführung. Bereits ein Jahr später entscheidet er, den Bereich Zement und die Dichtungsmittel dafür mittelfristig abzustoßen. „Heute würde ich das gern wieder im eigenen Haus produzieren, da es ein interessantes Zusatzgeschäft wäre“, berichtet Götz Tintelnot. „Aber damals war es die richtige Entscheidung, da Ceresit und andere Produkte mittlerweile in jedem Baumarkt verkauft wurden.“
1984 wird die alte Firma samt Produktname Hansit an eine Düsseldorfer Aktiengesellschaft verkauft, alle anderen Gesellschafter:innen werden ausbezahlt und die ehemalige Nebenfirma, die Technische Produkte Handelsgesellschaft, als TPH Bausysteme zur Hauptfirma. Das Büro siedelt an der Palmaille 52 in Hamburg an. Die Werke in Drochtersen, Essen und Mainburg werden vermietet. Später geht es an der Sportallee nahe dem Flughafen weiter. Ab Dezember 1997 wird am Gutenbergring in Norderstedt produziert.
Als Familie Tintelnot in Hamburg keine Ausbauflächen findet, verkauft die EGNO der TPH ein Gelände am Nordportbogen. Ende 2013 wird dort die Unternehmenszentrale eröffnet. Götz Tintelnot: „Norderstedt kümmert sich deutlich stärker als andere um seine Unternehmen.“
50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor. Alle Berichte unter: www.egno.de/50