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Themenwelten Hamburg
Die Vielfalt in Hamburg ist riesig. Blick auch auf kleinere Einrichtungen lohnt sich

Studieren in Hamburg! Aber wo und was?

Qual der Wahl: Wer sich umfassend informiert, kann sich viel Zeit und Nerven sparen. FOTO: PICTURE ALLIANCE

Das Abi ist geschafft – und jetzt? Wer studieren möchte, hat gute Karten. Denn die etwa 30 staatlichen und privaten Hochschulen mit ihren mehr als 600 Studiengängen in Hamburg sorgen für ein vielfältiges Studienangebot. Die größte hiesige Hochschule ist mit etwa 43.000 Studierenden die Universität Hamburg. Sie bietet mehr als 10.000 Plätze für Studienanfänger in über 170 Studiengängen an – von Anglistik über Biologie bis Zahnmedizin.

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) ist die größte praxisorientierte Hochschule im Norden, mit vier Fakultäten: Design, Medien und Information, Life Sciences, Technik und Informatik sowie Wirtschaft und Soziales. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Studiengänge wie Biotechnologie, Umwelttechnik, Soziale Arbeit und Design. In Hamburger Trägerschaft befindet sich auch die Technische Universität Hamburg, die auf die Bereiche Bauwesen, Elektro- und Informationstechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Management-Wissenschaften und Technologie spezialisiert ist.

Architektur, Bauingenieurwesen oder Geomatik kann man an der HafenCity Universität studieren. Auch für angehende Künstler hat die Stadt einiges zu bieten, und zwar an der Hochschule für Musik und Theater sowie an der Hochschule für bildende Künste. Ebenfalls eine Hochschule in Hamburger Trägerschaft ist die Norddeutsche Akademie für Finanzen und Steuerrecht Hamburg. Die Hochschule für Finanzen wurde zur Ausbildung der Steuerbeamten für die Laufbahn des gehobenen Dienstes in der Steuerverwaltung gegründet. Auch eine Hochschule der Bundeswehr ist in Hamburg zu Hause. Die Fakultäten der Helmut-Schmidt-Universität: Elektrotechnik, Maschinenbau, Geistes- und Sozialwissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Wer sich für soziale Belange interessiert, ist an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie im Rauhen Haus gut aufgehoben.

Für ein noch größeres Studienangebot sorgen die privaten Hochschulen. Diese finanzieren sich größtenteils durch die Studiengebühren der Studierenden. Dafür wird an vielen privaten Hochschulen meistens eine vergleichsweise geringe Anzahl an Studierenden zugelassen. Das bedeutet, dass die Pro-Kopf-Betreuung der Studierenden sehr intensiv ist. Außerdem wird an privaten Hochschulen üblicherweise großer Wert auf die praxisbezogene Lehre gelegt, zum Beispiel durch Praxisphasen oder Projekte. Bei der Auswahl der passenden Hochschule sollte darauf geachtet werden, dass der Abschluss staatlich anerkannt ist.

Die Hochschule der Hamburger Wirtschaft ist die Hamburg School of Business Administration (HSBA). Studierende können zwischen fünf dualen Bachelor-Studiengängen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund sowie einem berufsbegleitenden Bachelor-Studium im Bereich Versicherungsmanagement wählen. Alle Bachelor-Studiengänge wurden gemeinsam mit Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt und sind zudem von der Foundation for International Business Administration Accreditation akkreditiert. Die Studiengänge sehen pro Semester eine Theorie- und eine Praxisphase vor, in der die relevanten Fachkenntnisse in einem der 300 Partnerunternehmen praxisnah angewendet werden. Freie Studienplätze finden sich auf der Studienplatzbörse unter www.hsba.de. Interessenten bewerben sich zunächst direkt bei einem der Partnerunternehmen. Nach einem Auswahlprozess im Unternehmen wird im Anschluss an der HSBA geprüft, ob die Zulassungsvoraussetzungen erfüllt werden. Dazu gehören gute Noten in Mathematik und Englisch. In den Studiengängen Business Administration, Business Informatics und Media Management müssen darüber hinaus 10 bzw. 9 Punkte in Deutsch vorgewiesen werden. Sollten die Zulassungsvoraussetzungen nicht erfüllt sein, besteht die Möglichkeit, an den Zulassungsprüfungen der HSBA teilzunehmen.

Theorie und Praxis lassen sich auch an der Nordakademie optimal miteinander verbinden. Die Hochschule für Wirtschaft mit Standorten in Hamburg und Elmshorn (www.nordakademie.de) hat die dualen Bachelorstudiengänge Angewandte Informatik, Wirtschaftsinformatik, International Business, Betriebswirtschaftslehre, Technische Informatik und Wirtschaftsingenieurwesen im Programm. Voraussetzung für ein duales Studium sind ein bestandener Online-Auswahltest und ein gültiger Praktikumsvertrag mit einem Partnerunternehmen der Nordakademie. Die Partnerunternehmen beider Hochschulen der Wirtschaft zahlen in der Regel die Studiengebühren. Zudem erhalten die Studierenden eine monatliche Vergütung – auch während des Studiums. Fürs Einkommen ist damit gesorgt.

Angesichts der Fülle an Studiengängen haben viele Schulabgänger Probleme damit, die passende Hochschule und das geeignete Studienfach zu finden. Der kostenlose Studium-Interessentest (SIT) unter www.hochschulkompass.de hilft bei der Studienwahl und -orientierung. Er dauert etwa 15 Minuten, liefert eine ausführliche Testauswertung und eine Liste mit infrage kommenden Studiengängen. Hilfreich ist auch die Seite „Metropole des Wissens“ unter wissenschaft.hamburg.de. Sie verschafft einen Überblick über Neuigkeiten und Events in der Hamburger Wissenschaft. Außerdem veranstalten viele Hochschulen regelmäßig Informationstage, bei denen man mit Hochschulmitarbeitern und Studierenden ins Gespräch kommen und sich einen ersten Eindruck von der Hochschule und ihrem Angebot machen kann. Eine andere Möglichkeit, um Informationen zu sammeln, sind Messen zur Studien- und Berufsorientierung. Wegen der Corona-Pandemie ist auf diesem Sektor in diesem Jahr allerdings manches anders.

Für alle, die eine Absage von einer Präsenzhochschule erhalten haben, kann ein ortsunabhängiges Fernstudium eine Alternative sein. Denn im Fernstudium gelten andere Regeln: An vielen Hochschulen sind die Studiengänge zulassungsfrei. Das bedeutet, dass man sogar Fächer, die üblicherweise mit einem sehr hohen Numerus clausus versehen sind, zulassungsfrei studieren kann. Und oftmals ist der Einstieg ins Studium an den Fernhochschulen sogar ohne Abitur möglich. In diesem Fall müssen Bewerber ihre Eignung fürs Studium durch Berufserfahrungen, Weiterbildungen und/oder eine Eingangsprüfung nachweisen. Einen Überblick über die Anforderungen in den verschiedenen Bundesländern bietet die Internetseite www.studieren-ohne-abitur.de. Chan Sidki-Lundius


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