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Zweiradmechatroniker haben keine Angst, sich die Hände schmutzig zu machen

Zweiradmechatroniker: Sie sorgen dafür, dass es rundläuft

Luca Laudan macht eine Ausbildung zur Zweiradmechatronikerin. FOTO: S. WALLOCHA

Vom Citybike mit Dreigangschaltung über das Mountainbike mit 20 und mehr Gängen bis zum schnellen E-Bike, vom angesagten Motorroller bis zur schweren BMW: Mit Fahrzeugen mit zwei Rädern kennen sich Zweiradmechatroniker super aus. Luca Laudan wird Zweiradmechatronikerin mit Schwerpunkt Motorradtechnik. Sie ist jetzt in ihrem zweiten Ausbildungsjahr bei Dumke & Lütt. „Ich stand schon als Kind auf Motorräder. Mit meinen Eltern bin ich immer gern mitgefahren. und wir haben auch einige Rennen besucht“, erzählt die 23-Jährige. Nach einem Praktikum bei ihrem jetzigen Ausbildungsunternehmen stand für sie endgültig fest: Ja, ich will Zweiradmechatronikerin werden!

In ihrem ersten Ausbildungsjahr wurde sie von einem Gesellen zu nächst an die Wartung von Motorrädern und Rollern herangeführt. Da gab es Ketten zu putzen, Reifendruck zu kontrollieren, Reifen und Motoröl zu wechseln. Mit der Zeit kamen dann neue und immer komplexere Aufgaben dazu. Löten kann Luca mittlerweile schon sehr gut, Vergaser ausbauen, reinigen, einstellen und wiedereinbauen ebenfalls.

Viele Kunden bringen ihre Bikes in die Werkstatt, um Umbauten vornehmen zu lassen. „In diesen spannenden Arbeitsbereich durfte ich ebenfalls schon reinschnuppern“, erzählt Luca. Am meisten Spaß macht ihr bislang aber die Fehlersuche. Herauszufinden, wo ein Fehler liegt, und diesen zu beheben ist für die angehende Zweiradmechatronikerin ein Gefühl, auf das sie total abfährt. Im Werkstattteam von Dumke & Lütt ist Luca eine von zwei Frauen. In ihrer Berufsschulklasse an der Beruflichen Schule Fahrzeugtechnik (BS 16) hat sie drei Mitschülerinnen. „Frauen sollten in diesem Beruf nicht unterschätzt werden. Es wäre schön, wenn sich noch mehr für diesen tollen Handwerksberuf entscheiden“, so Luca. Durchhaltevermögen, technisches Verständnis und natürlich Spaß an Motorrädern sollte man für den Job mitbringen. In ihrer Freizeit bringt Luca am liebsten ihre Suzuki GS 500E, Baujahr 1992, auf Vordermann.

Nach der Ausbildung will Luca auf jeden Fall dabeibleiben, eventuell sogar den Meister machen. Die duale Ausbildung zum Zweiradmechatroniker wird auch mit der Fachrichtung Fahrradtechnik angeboten. Hier geht es um nicht motorisierte Zweiräder, dabei zunehmend um E-Bikes. Zu den anspruchsvolleren Aufgaben gehören zum Beispiel das Zentrieren von Laufrädern und das Warten von Naben. Die Ausbildung dauert ebenfalls dreieinhalb Jahre. Nur zwei Jahre hingegen dauert die Ausbildung zum Fahrradmonteur. Zweiradmechatroniker arbeiten zumeist in Werkstätten. Oder sie sind bei Herstellern, Händlern oder einem auf Verleih spezialisierten Unternehmen tätig. Später können sie sich zum Beispiel mit einem Reparaturbetrieb selbstständig machen, Prüfer beim TÜV werden oder aber noch studieren.

Wer in diesem anspruchsvollen Beruf arbeiten möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass man sehr sorgfältig arbeiten muss. Immerhin hat die Sicherheit im Straßenverkehr immer Vorfahrt. Und man sollte keine Angst davor haben, sich beim Schrauben die Hände schmutzig zu machen und anpacken zu müssen. Dagegen helfen Kernseife und Muckis! Die Zweiradmechaniker-Innung Hamburg empfiehlt Jugendlichen, die eine Ausbildung zum Zweiradmechatroniker erwägen, vorab ein Praktikum zu machen. Hilfestellung bei der Suche nach einem Betrieb – ob für ein Praktikum oder eine Ausbildung – leistet die Innung gern. Chan Sidki-Lundius
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre (Verkürzung möglich)
Voraussetzungen: Mindestens ein guter Hauptschulabschluss, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis
Ausbildungsentgelt: 500 bis 800 Euro
Einstiegsgehalt: Ab 1900 Euro
Weiterbildungsmöglichkeiten: Fachkurse, Meister, Ingenieurstudium
Weitere Infos: www.zweiradmechaniker-innung-hamburg.de


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