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Chemikanten stellen unterschiedlichste Produkte her und überwachen Großanlagen

Chemikantin: Ein Job, ohne den nichts läuft

Beke Sommerfeld macht bei Beiersdorf eine Ausbildung zur Chemikantin. FOTO: MARCELO HERNANDEZ

Vielfalt ist eines der wichtigen Stichworte. Diese ist einer der Gründe, warum Beke Sommerfeld ihren Job sehr mag. „Jeder Tag ist anders. Denn ich lerne hier wirklich jeden Bereich kennen, arbeite zum Beispiel bei der Herstellung von Sonnenölen, Deos und Aftershaves mit.“ Und natürlich ist die 20-Jährige auch an der Produktion der Nivea-Creme beteiligt, denn diese wird ebenfalls am Unternehmenssitz in Hamburg-Eimsbüttel hergestellt. Beke Sommerfeld macht im dritten Lehrjahr eine Ausbildung zur Chemikantin bei der Beiersdorf AG. Neben der Vielfalt schätzt sie „die Balance zwischen Chemie und Technik.“ Und dass sie jeden Tag Neues lernt: „Es wird immer weiter an den Produkten entwickelt und geforscht. Und mit der Automatisierung kommen immer neue Produktionsmöglichkeiten hinzu.“

Was eine Chemikantin macht? „Ich stelle Kosmetikprodukte her, fahre und überwache Industrieanlagen“, beschreibt Beke ihren Job. Aufgewachsen ist sie in der Wingst (Landkreis Cuxhaven). Im Gymnasium im Nachbarort Hemmoor lagen ihr die Naturwissenschaften, deshalb machte sie ihr Pflichtpraktikum beim Chemieunternehmen Dow in Stade. „Das hat mir gefallen, deshalb habe ich mich nach dem Abitur im Umkreis für Ausbildungen beworben.“ Chemikanten arbeiten in verschiedensten Bereichen, stellen etwa Waschmittel, Kunststoffe, Farben oder Klebstoffe her. Zu Beiersdorf ging Beke auch deshalb, weil ihr die Produkte gefielen. Nun lebt sie in einer WG in Werksnähe und steht derzeit morgens sehr früh auf, um zur Frühschicht zu radeln, die um halb sechs beginnt. Wie ihre Arbeit aussieht? „Ich schaue aufs Display des Prozessleitsystems, überprüfe Füllstände, Temperaturen und Pumpenleistungen. Und ich überprüfe Maschinen und Mischkessel auch direkt, ziehe während der Produktion Muster und untersuche sie.“ Um 13.30 Uhr ist dann Schichtübergabe. Bekes Ausbilderin Gaby Heid betont: „Für Auszubildende ist Schichtarbeit absolut freiwillig. Wir richten uns nach Wohnort und Lebensumständen.“ Wer sich für diese Ausbildung bei Beiersdorf interessiert, sollte einen Realschul- oder sehr guten Hauptschulabschluss mitbringen sowie Interesse an Technik, außerdem gute Noten in den Fächern Chemie und Physik. Die brauchen angehende Chemikanten unter anderem für die Berufsschule in Wilhelmsburg, die sie viermal im Jahr für jeweils drei bis vier Wochen besuchen.

Wie es für Beke nach Ende der Ausbildung weitergeht, weiß sie noch nicht. Ein Studium ist eine Option, oder die berufsbegleitende Weiterbildung zur Meisterin. Erst einmal hat sie sich jetzt für einen vierwöchigen ausbildungsbegleitenden Auslandsaufenthalt beworben, im Rahmen des EU-Programms „Erasmus +“. Beiersdorf unterstützt die Teilnahme und gibt – im Falle einer Zusage – einen finanziellen Zuschuss. Claas Greite
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre, Verkürzung auf 2,5 oder 3 Jahre möglich
Voraussetzungen: Mittlere Reife, je nach Unternehmen auch guter Hauptschulabschluss
Ausbildungsentgelt: Je nach Betrieb und Lehrjahr zwischen 750 und 1100 Euro
Einstiegsgehalt: Je nach Unternehmen und Branche zwischen 1750 und 3100 Euro
Perspektive: Sehr gut
Weiterbildungsmöglichkeiten: Industriemeister für Chemie, Chemiestudium
Weitere Infos: ausbildung.de


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