Badespaß: Im Freizeitbad Reinbek können Sie sich erfrischen
„Klein Florida“ vor der eigenen Haustür.
Als das Freizeitbad Reinbek 1979 eröffnete, war die Schwimmhalle östlich von Hamburg eine echte Sensation. Mit Aqua-Party, Bikini-Bar und lockeren Sprüchen von Gast-Star Carlo von Tiedemann schlug die Stimmung zügig „Wellen“. „Wir waren Ende 1979 das erste Freizeitbad in Schleswig-Holstein und das dritte in ganz Deutschland“, sagt Holger Kehl, der das Reinbeker Bad seit 1991 leitet.
Von Anfang an war das Reinbeker Bad etwas Besonderes. Es sollte nicht nur funktionale Schwimmhalle, sondern eine Wohlfühloase werden – mit Pflanzen, Fontänen, fast tropischer Raum- und Wassertemperatur. Der rund 2800 Quadratmeter große Bau mit der markanten hölzernen Dachkonstruktion kostete umgerechnet zwei Millionen Euro. „Heute würde ein ähnlich großes Schwimmbad wohl 25 Millionen Euro kosten, und es wäre wohl auch nicht binnen zwei Jahren Bauzeit fertig“, so Kehl.
Eine Wohlfühloase für den Kurzurlaub
Der Besuch im Freizeitbad sollte für die Besucher wie ein Kurzurlaub direkt vor der Haustür sein. Eine Schlagzeile in der „Bild“-Zeitung brachte dem Reinbeker Bad schließlich seinen Spitznamen ein: „Klein Florida“. Der Name ist in Vergessenheit geraten, aber auch heute – über 40 Jahre später – ist das Schwimmbad noch attraktiv. Kehl: „Heute bleiben unsere Gäste durchschnittlich drei Stunden, nutzen die insgesamt 910 Quadratmeter Wasserfläche, relaxen auf den Massageliegen, gehen in die Sauna oder das Solarium, lassen sich im Wildwasserkanal treiben und genießen die Gastronomie.“ Doch nach der Erfolgswelle gab es auch zwei Tiefpunkte in der Bad-Geschichte: 2010 wurde die Schließung diskutiert. Der Grund: Nach der Umwandlung von einem kommunal geführten Bad in die Freizeitbad GmbH zum Jahr 2003 waren die Kosten explodiert.
Die Stadt musste jährlich bis zu 800.000 Euro zuschießen. Diesen Betrag deckelten die Politiker 2010 auf eine halbe Million Euro. Durch Neustrukturierung der Badzeiten, kontinuierliche Modernisierung und strenge Kostenkontrolle hat Holger Kehl das Reinbeker Bad damals gerettet.
Und dann riss Corona im letzten und in diesem Jahr weitere Lücken in die Finanzierung des Freizeitbades: Im ersten Quartal 2021 betrug das Minus etwa 18.000 Euro. Die Erlöse brachen wegen der Schließung um etwa 52 Prozent ein. „Allerdings waren die Kosten für uns während der Schließung auch viel geringer als im normalen Betrieb“, so der Badleiter. Lediglich Sondernutzungen durch die Hamburger Berufsfeuerwehr, die DLRG und Azubis für Bäderbetriebe waren während der Schließung erlaubt. „Aber wir werden auch diese Herausforderung meistern“, sagt Holger Kehl optimistisch.
Das Freizeitbad hat auch Krisen überlebt
Denn seit 22. Juni ist nach insgesamt 232 Corona bedingten Schließtagen wieder Badespaß im Reinbeker Freizeitbad an der Hermann-Körner-Straße angesagt. „Das war eine große Erleichterung für uns“, sagt Holger Kehl. „Das Team ist hoch motiviert und freut sich auf unsere Gäste.“ Auch die Rutsche und das Außenbecken dürfen wieder genutzt werden. Damit die Badegäste sich während ihres Schwimmvergnügens sicher fühlen können, gibt Kiel einiges an Auflagen vor. Außerdem hat das Bad seine Öffnungszeiten an die Situation angepasst: Zutritt haben nur Personen, die eine aktuelle, maximal 24 Stunden alte negative Testbescheinigung auf Covid-19 vorlegen können. Selbsttests dürfen nicht akzeptiert werden. Auch wer einen seit mindestens 14 Tagen vollem Impfschutz nachweisen kann, seit mindestens 28 Tagen oder höchstens sechs Monaten von dem Coronavirus genesen ist, ist im Freizeitbad willkommen. Zur sicheren Kontaktverfolgung können Besucher mit Smartphone die Luca-App nutzen. Alle anderen müssen vor Ort einen Bogen mit ihren Kontaktdaten ausfüllen. Ansonsten gelten im Restaurant und im Freizeitbad die aktuellen Hygiene-Vorschriften des Landes Schleswig-Holstein.
Schwimmkurse sind wieder möglich
„Wir starten auch wieder mit den Schwimmkursen für Anfänger und Fortgeschrittene und freuen uns, dass Kinder endlich wieder Schwimmen lernen können“, sagt Holger Kehl. Die nächste Anmeldemöglichkeit für die Kurse, die am 16. November beginnen, ist am Freitag, 22. Oktober. Es werden nur Anmeldungen vor Ort angenommen.
Eintritt: Erwachsene zahlen 6 Euro, Jugendliche 4,50 Euro, Kleinkinder bis 3 Jahre: 1 Euro. Außerdem gibt es verschiedene Familienkarten für 13 bis 18 Euro. Die Geldwertkartennutzung mit 15 Prozent Rabatt ist weiter möglich.
Weitere Infos unter www.freizeitbad-reinbek.de
ÖFFNUNGSZEITEN
Die Öffnungszeiten mussten eingeschränkt werden. Weil die Pandemie eine penible Reinigung erfordert, haben sich die Öffnungszeiten geändert und enthalten jetzt eine lange Pause. Montags ist für den offiziellen Badebetrieb geschlossen. Dienstags bis donnerstags sind Schwimmbad und Sauna von 6.30 bis 10 Uhr sowie von 14.30 bis 21 Uhr geöffnet. Am Donnerstag ist nur der Badebetrieb von 6.30 bis 10 Uhr möglich. Freitags ist Baden und Schwimmen von 6.30 bis 21 Uhr möglich, die Sauna ist von 8.30 bis 21 Uhr geöffnet. Sonnabends und sonntags ist beides von 10 bis 19 Uhr möglich. Von 8.45 bis 9.15 Uhr wird dienstags, mittwochs und donnerstags sowie mittwochs von 17.45 bis 18.15 Uhr auch eine im Eintrittspreis enthaltene Wassergymnastik angeboten.