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DR. MEHRDAD ARJOMAND MSC. MSC. / DR. NAGHMEH FARSIAN MSC., Praxis Berliner Bogen

Gesunde Ernährung schützt Zähne und Zahnfleisch, so die Zahnärzte von der Hamburger Praxis Berliner Bogen

Expertenrunde: Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl und die Zahnärzte der Praxis Berliner Bogen, Dr. Naghmeh Farsian, Dr. Mehrdad Arjomand und Dr. Laurens Intert (v.l.) Fotos: Annegret Hultsch, Hendrik Lüders, Andreas Sibler

Prävention in der Zahnheilkunde 

Eine zunehmend wichtigere Rolle spiele dabei die Ernährung, betont die Parodontologin Dr. Naghmeh Farsian: „Die Parodontitis ist eine chronische Erkrankung, die den Patienten ein Leben lang begleitet. Um die Krankheit gut in den Griff zu bekommen, muss der Patient seine Lebensgewohnheiten anpassen – wie bei Diabetes. Und dazu gehört auch eine langfristige Ernährungsumstellung.“ Entscheidend sei dabei vor allem eine entzündungshemmende Ernährung mit den Vitaminen C, A, D und E sowie Omega-3-Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien, Ballaststoffen, diversen Mikronährstoffen und sekundären Pflanzenstoffen, so Farsian. „Ungesättigte Omega-3-Fettsäuren zum Beispiel können bei einer akuten Infektion die Schäden vermindern, die die Bakterien im Mundraum verursachen. Beim regelmäßigen Konsum dieser Fettsäuren aus bestimmten Fischarten, Raps-, Walnuss-, Leinsamen- oder Sojaöl heilt die akute Infektion schneller ab, die Zahnfleischtaschen sind weniger tief.“


„In der modernen Zahnmedizin verlagert sich der Schwerpunkt unserer Arbeit immer mehr vom reinen Reparaturbetrieb auf die Prävention – und das kommt auch der allgemeinen Gesundheit zugute“, sagt Dr. Mehrdad Arjomand. Schließlich gebe es zum Beispiel einen engen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten.


„Auch in der Kariespropylaxe und -therapie gerät die Bedeutung der Ernährung immer mehr in den Fokus“, ergänzt Zahnarzt Dr. Laurens Intert: „Bei Karies denkt man erstmal nur an die Bakterien. Aber im Grunde ist die Zerstörung des Zahns ein Säureschaden.“ Der größte Feind der Zähne seien Softdrinks. „Sie enthalten neben Säure auch noch Zucker wie Saccharose oder Glukose, die von den Bakterien in Säure umgewandelt wird.“ Die Säure störe das Gleichgewicht zwischen Demineralisation und Remineralisation. „Wenn der pHWert im Mund unter 5,5 fällt, drohen Schäden am Zahn. Abhilfe schaffen dann Ballaststoffe, die die Speichelproduktion und damit die Remineralisation anregen.“ Nach einer Mahlzeit dauere es etwa eine Stun–de, bis sich der pH-Wert normalisiere und das Gleichgewicht zwischen De- und Remineralisation wiederhergestellt sei, erklärt Intert. „Deshalb sollte man nie gleich die Zähne putzen, nachdem man etwas Saures gegessen oder getrunken hat. Die Säure löst die äußere Schicht des Zahnschmelzes an. Die Zahnbürste schrubbt diese aufgeweichte Schicht dann ab, bevor sie durch Remineralisation ihre Festigkeit wiedererlangt hat.“ 20 bis 30 Minuten solle man deshalb immer warten, idealerweise eine Stunde. Das Wichtigste sei, so Intert, abends vor dem Schlafengehen die Zähne zu putzen und damit alles Zuckrige von den Zähnen zu entfernen. Das gelte insbesondere für Menschen, die im Schlaf durch den Mund atmen und entsprechend weniger neutralisierenden Speichel haben.

Rauchen ist der wichtigste Risikofaktor

Bei aller Bedeutung der Ernährung dürfe man den größten Risikofaktor für Parodontitis und Periimplantitis, also die Entzündung an Zahnimplantaten, nicht außer Acht lassen, betont Arjomand: „Wer stark raucht, also mehr als sechs Zigaretten pro Tag, hat eine schlechte Durchblutung in den kleinsten Gefäßen und damit eine schlechtere Wundheilung und Regeneration.“ Das sehr gefäßreiche Parodontalgewebe sei dadurch besonders gefährdet und deshalb hätten Raucherinnen und Raucher ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen und eine deutlich schlechtere Prognose als Nichtraucher. „Wir zwingen natürlich niemanden, mit dem Rauchen aufzuhören, das muss jeder selbst entscheiden. Aber es ist uns sehr wichtig, unsere Patientinnen und Patienten hierüber ehrlich und umfassend aufzuklären.“


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Tipps vom Ernährungs-Doc

- 2–3 Mahlzeiten pro Tag, möglichst keine Snacks
- Fünfer-Regel: täglich 3 Handvoll Gemüse und 2 Handvoll zuckerarme Obstsorten
- Eiweiß verhindert Heißhungerattacken, daher 2–3 Portionen täglich essen: z. B. mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte
- Tellerprinzip: eine Hälfte Gemüse / Obst, ein Drittel Eiweiß (Fleisch, Eier, Hülsenfrüchte), wenig Kartoffeln, Vollkornnudeln, -reis oder -brot
- Gute Fette: hochwertig hergestelltes Nussöl, Olivenöl, Leinöl oder Hanföl
- 2–3 Fischmahlzeiten in der Woche: Lachs, Hering und Makrele (reich an Omega-3-Fettsäuren)
- Zucker deutlich reduzieren: Besser Rohkost oder eine Handvoll Nüsse
- Viel trinken: Mindestens 2 l zuckerfreie Getränke wie Wasser und Tee Antientzündliche Ernährung: weitgehend fleischlos, stattdessen sehr viel Gemüse/Obst, entzündungshemmende Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Currypulver, Muskat, schwarzer Pfeffer


Aufklärung über zahngesunde Ernährung

„Unser Prophylaxe-Team und auch wir Zahnärzte achten sehr auf das Thema einer zahngesunden Ernährung“, sagt Arjomand. Alle Patientinnen und Patienten mit einer Parodontitis würden über die Ernährungskomponente ihrer Erkrankung aufgeklärt. „Bei Bedarf arbeiten wir hier gern mit dem Diabetologen und Ernährungsmediziner Dr. Matthias Riedl und seinem Team zusammen“, sagt Arjomand. Das gelte insbesondere bei Menschen mit Diabetes mellitus, bei denen die Ernährungskomponente besonders wichtig sei.

Den Einfluss der Ernährung auf entzündliche Prozesse könne man nicht ernst genug nehmen, betont der Ernährungsmediziner. „Ein hoher Zucker- und ein niedriger Gemüseverzehr in Verbindung mit viel Fleisch, tierischem Fett und leicht verdaulichen Kohlenhydratträgern wie Weißmehlprodukten befeuert Arterienverkalkung, Diabetes und parodontale Erkrankungen gleichermaßen“, so Riedl. Im Gegensatz dazu könne etwa Nitrat aus Gemüse wie Blattsalaten oder roter Bete die Abheilungsrate von Zahnfleischentzündungen um 50 Prozent fördern. Auch Curcumin, Omega-3-Fettsäuren und zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe wirkten entzündungshemmend.
 

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Dr. med. dent. Mehrdad Arjomand MSc. MSc.,
Dr. med. dent. Naghmeh Farsian MSc.
Praxis Berliner Bogen

Anckelmannsplatz 1
20537 Hamburg
Tel.: (040) 238 804 0
Fax: (040) 238 804 10
info@praxis-berliner-bogen.de
www.praxis-berliner-bogen.de

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