Anzeige
Themenwelten Hamburg
Lebenswichtiges Nass

Wieviel Wasser braucht unser Körper?

Foto: Shutterstock/sebra

Das Wasser reguliert unseren gesamten Flüssigkeitshaushalt. Es löst die festen Bestandteile der Nahrung. Vitamine und Mineralien, Salz und Zucker – sie alle können erst in gelöster Form in die Zellen transportiert werden und als Nährstoff fungieren. Auch lebenswichtige lösliche Ballaststoffe, zum Beispiel aus Leinsamen, Wurzelgemüse, Chia-Samen, Zwiebeln, Artischocken, können so richtig aufquellen. Sie binden dabei viel Flüssigkeit, werden im Dickdarm abgebaut und dienen als Futter für die guten Darm-Bakterien.


Der menschliche Organismus besteht zu 45 bis 80 Prozent aus Wasser. Während ein Neugeborenes den höchsten Anteil hat, nimmt der Wasserhaushalt mit zunehmendem Alter immer mehr ab, bis es bei über 85-Jährigen nur noch 45-50 Prozent sind. Das meiste Wasser findet sich innerhalb der Zellen und des Gewebes. Deshalb ist die tägliche Wasseraufnahme so wichtig. Ohne genügend H2O funktioniert rein gar nichts.


Zur Reinigung von täglich rund 1500 Litern Blut brauchen unsere Nieren das Wasser ebenso wie der Darm für die Verdauung, die Lunge zum Atmen und die Haut zum Schwitzen. An heißen Tagen, bei Anstrengung und Stress dient uns Wasser nämlich als entscheidendes Kühlmittel, um die Körpertemperatur konstant halten zu können.

Bei all den genannten Stoffwechselvorgängen verbraucht der menschliche Körper eines Erwachsenen rund zwei bis drei Liter Wasser. Da ist Nachschub unerlässlich.

2 bis 3 Liter Nachschub täglich sind unerlässlich

Je nach Tätigkeit, Umgebungstemperatur und Aktivität sollte ein erwachsener Mensch um die zwei Liter Wasser wieder zuführen. Bei Sport und Anstrengung braucht der Körper entsprechend mehr (um die drei Liter). Dabei sollte die Zufuhr ausgewogen und über den ganzen Tag verteilt sein. Es nutzt nichts, am Abend mehr zu trinken, um die Verluste des Tages auszugleichen, der Stoffwechsel als Motor braucht die Flüssigkeit konstant.


„Wasserverluste in den Zellen treten nicht unmittelbar nach zu wenigem Trinken auf, sondern am stärksten am Folgetag.“


Viele Menschen verwechseln Hungergefühl mit Durst, wenn sie nicht bewusst auf ihre Flüssigkeitszufuhr achten. Hunger und Durst äußern sich mit ähnlichen Anzeichen. Wenn Menschen dann ausreichend trinken, essen sie automatisch weniger.

Auch für Kinder ist bewusstes Wassertrinken wichtig. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für alle Vier- bis Zehnjährigen eine tägliche Flüssigkeitsaufnahme von mindestens einem Liter und für alle Zehn- bis 15-Jährigen von mindestens 1,25 Liter Wasser. Weil Kinder im Alltag oft bereits zu wenig trinken, gibt es die Initiative „Trinken im Unterricht“, wo immer mal wieder zum Wasser gegriffen wird.

Ob Kind oder Erwachsener – wer zu wenig trinkt, wird schnell müde und unkonzentriert. Bei Flüssigkeitsmangel sinkt der Blutfluss zum Gehirn und damit die körperliche sowie geistige Leistungsfähigkeit. Reaktions- und Bewegungsvermögen lassen schon ab einem Wassermangel von zwei Prozent nach. Kopfschmerzen und Schwindelgefühl setzen dem Körper ab fünf Prozent Wasserverlust zu. Gehirn, Herz, Nieren, Leber und alle anderen Organe können nicht mehr richtig arbeiten. Ohne Nahrung können wir bis zu 4 Wochen überleben, ohne Wasser nur drei Tage.

Welche Art Wasser, ob Leitungs- oder Mineralwasser, ist dabei völlig egal. In Deutschland ist die Qualität des Leitungswassers überall sehr gut. Es darf nur nicht durch Bleirohre fließen (in sehr alten Häusern) oder durch verkeimte Perlatoren, undichte Leitungen oder schlecht gewartete Boiler verunreinigt sein.

In Bezug auf den Mineralhaushalt weist das Leitungswassr in den meisten Orten Deutschlands genauso viel, manchmal sogar höhere Konzentrationen auf als Mineralwasser. Kathrin Reisinger
 

Weitere Artikel