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Und täglich grüßt der Darm

Warum wir unter hartem Stuhlgang leiden und was dagegen hilft

Foto: Shutterstock/Photoroyalty

Über 30 Prozent aller Deutschen, besonders Frauen, leiden phasenweise unter Verstopfung und hartem Stuhlgang. Ein Viertel der über 60-Jährigen sogar chronisch. Von Verstopfung (Obstipation) reden Mediziner erst, wenn es weniger als drei Stuhlentleerungen pro Woche gibt, der Stuhlgang hart ist und Schmerzen verursacht, oft nur durch Pressen oder unvollständig entleert wird.

Warum das große Geschäft allerdings manchmal so hart sein kann, hat verschiedene Ursachen. Zu den harmloseren gehören zu wenig Flüssigkeit und Bewegung, Stress, Hämorrhoiden oder eine unausgewogene Ernährung. Aber es können auch Erkrankungen wie Diabetes, Funktionsstörungen des Darms, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom, Hormon-, Nerven- und Elektrolytstörungen, eine Divertikulitis, seltener auch Darmkrebs dahinterstecken. Auch Medikamente wie Eisentabletten, Bluthochdruck-Medikamente, Präparate gegen Sodbrennen, Inkontinenz, Asthma oder Antidepressiva können zu hartem Stuhlgang führen.

Doch wie wird der Stuhlgang wieder weicher?

Wichtig ist, ausreichend zu trinken. Damit das Wasser im Stoffwechsel dann aber in den Stuhl gezogen wird, braucht der Körper vor allem lösliche Ballaststoffe. Sie sind in vielen Früchten, in Gemüse, Bohnen und Körnern enthalten. Ebenso in Chiasamen, Weizenkleie, Flohsamenschalen und Leinsamen. Wer einen gesunden Magen hat, kann auch gleich morgens nüchtern eine Tasse Kaffee genießen. Hilft das alles nicht, kommen Lebensmittel ins Spiel, die eine natürliche Abführwirkung haben, wie zum Beispiel Sauerkraut und dessen Saft, frisches und Trockenobst.

Zusätzlich zur Ernährung sind Sport und Bewegung sehr wichtig.

Schnelles Gehen, Joggen, Radfahren kurbelt die Darmaktivität (Peristaltik) an. Auch eine Bauchmassage – immer im Uhrzeigersinn – kann Wunder wirken.

Halten die Beschwerden länger als drei Wochen an, dann ab zum Arzt.

In einer genauen Anamnese, mit Ultraschall, Tast- und Blut- und Stuhluntersuchungen oder auch einer Darmspiegelung wird die Ursache meist erkannt und behoben.

Bei einer urplötzlichen Verstopfung mit starken Schmerzen, Blähbauch, Fieber und Übelkeit sofort zum Notarzt. Hier kann ein lebensgefährlicher Darmverschluss vorliegen. Kathrin Reisinger

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