Mehr als zwei Jahrzehnte hat Boris Vogt in Asien gelebt und gearbeitet. Vor allem in den vergangenen 13 Jahren im Dienste der Li & Fung Gruppe, einem der weltgrößten Handelskonzerne, verinnerlicht er das Ziel, immer schneller und besser als die Konkurrenz zu agieren. Daran arbeitet er auch seit seiner Rückkehr in die alte Heimat Norddeutschland. Seit 2017 führt er die Geschäfte der Miles GmbH, einem in der Textilbranche groß gewordenen Tochterunternehmen von Li & Fung.
Der Erfolg stellt sich schnell ein. Ein Beispiel: Früher war es die Regel, dass die Verkäufer: innen zig Muster für ihre Verhandlungen mit den Geschäftspartner: innen produzieren lassen mussten. Boris Vogt: „Und von den ausgewählten Styles mussten schließlich noch weitere Varianten angefertigt werden.“
Dieser Prozess dauerte Wochen. Und heute? Boris Vogt: „Jetzt kann minutenschnell am Computer ein neues Outfit entworfen werden. Das stellen wir in einem virtuellen Showroom bereit, und die Auftraggeber:innen können genauso schnell entscheiden.“
Der Erfolg stellt sich schnell ein. Ein Beispiel: Früher war es die Regel, dass die Verkäufer: innen zig Muster für ihre Verhandlungen mit den Geschäftspartner: innen produzieren lassen mussten. Boris Vogt: „Und von den ausgewählten Styles mussten schließlich noch weitere Varianten angefertigt werden.“
Dieser Prozess dauerte Wochen. Und heute? Boris Vogt: „Jetzt kann minutenschnell am Computer ein neues Outfit entworfen werden. Das stellen wir in einem virtuellen Showroom bereit, und die Auftraggeber:innen können genauso schnell entscheiden.“
Will niemand mehr die Ware anfassen? Vogt: „Dafür schicken wir bei Bedarf Stoffproben.“ Anfangs scheuten sich einige Kund:innen, die virtuellen Modelle zu bestellen, verlangten nach der virtuellen Sendung auch reale Muster. Doch der schnelle Veränderungs- und Entscheidungsprozess überzeugte die Großen der Branche. Tommy Hilfiger und andere arbeiten heute selbst mit virtuellen Showrooms.
Auch die Lieferketten werden revolutioniert. „Unser Ziel ist es, die Computersysteme so zu verbinden, dass die Abwicklung der Geschäfte zwischen Produzent: innen und Händler:innen schneller und einfacher wird“, berichtet der Geschäftsführer der Miles. Doch auch damit ist noch nicht das Optimum erreicht. Langfristig sollen Computerprogramme entwickelt werden, die voraussagen, welche Produkte in welcher Auflage gekauft werden.
Und was ist mit der sozialen Verantwortung für die Produzent: innen in Asien und den weltweiten Folgen für das Klima? „Nachhaltiges Wirtschaften ist uns extrem wichtig“, betont der Chef am Norderstedter Firmensitz.
Ein Beispiel: Die Miles GmbH hat sich gemeinsam mit großen Kund:innen der Greenpeace-Kampagne „Entgiftet unsere Kleidung“ angeschlossen. Zum einen soll möglichst schadstoffarm produziert werden. Zum anderen gibt es technische Unterstützung. Die Produktionsverfahren werden überwacht. Abfall ist zu minimieren – das gelingt zum Beispiel durch die virtuelle Produktion, die unzählige unverkäufliche Muster vermeidet. Ein weiteres Ziel ist, zukünftig alle Stoffe zu recyceln.
Auch die Lieferketten werden revolutioniert. „Unser Ziel ist es, die Computersysteme so zu verbinden, dass die Abwicklung der Geschäfte zwischen Produzent: innen und Händler:innen schneller und einfacher wird“, berichtet der Geschäftsführer der Miles. Doch auch damit ist noch nicht das Optimum erreicht. Langfristig sollen Computerprogramme entwickelt werden, die voraussagen, welche Produkte in welcher Auflage gekauft werden.
Und was ist mit der sozialen Verantwortung für die Produzent: innen in Asien und den weltweiten Folgen für das Klima? „Nachhaltiges Wirtschaften ist uns extrem wichtig“, betont der Chef am Norderstedter Firmensitz.
Ein Beispiel: Die Miles GmbH hat sich gemeinsam mit großen Kund:innen der Greenpeace-Kampagne „Entgiftet unsere Kleidung“ angeschlossen. Zum einen soll möglichst schadstoffarm produziert werden. Zum anderen gibt es technische Unterstützung. Die Produktionsverfahren werden überwacht. Abfall ist zu minimieren – das gelingt zum Beispiel durch die virtuelle Produktion, die unzählige unverkäufliche Muster vermeidet. Ein weiteres Ziel ist, zukünftig alle Stoffe zu recyceln.
Gleichfalls ist soziale Verantwortung gefragt. Miles schließt Verträge nur mit den Unternehmen, die internationale Arbeitsnormen einhalten. Alle Geschäftspartner:innen müssen für die Standards entlang der Lieferketten bürgen – bei Verstößen werden die Verträge sofort beendet.
Boris Vogt: „Unsere Ansprüche sind hoch. Als international agierendes Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt bewusst.“ mra
www.50jahrenorderstedt.de
Boris Vogt: „Unsere Ansprüche sind hoch. Als international agierendes Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt bewusst.“ mra
www.50jahrenorderstedt.de
Beschäftigte und Produkte
Die Miles GmbH gehört mit 520 Mitarbeiter:innen, davon 220 auf dem 33.900 Quadratmeter großen Grundstück in Norderstedt, zur Li & Fung Gruppe Hongkong. Der Umsatz beträgt etwa 400 Millionen Euro. Produziert werden Bekleidung, Heimtextilien, Schuhe und Hartwaren.
Ausbildung
Das Unternehmen bildet zurzeit einen Kaufmann im Groß- und Außenhandel aus. Zwei Studierende absolvieren ein duales Bachelor-Studium im Bereich Business Administration.
Kontakt
Miles GmbH
Harckesheyde 91-93
22844 Norderstedt
www.milesgroup.eu
Die Miles GmbH gehört mit 520 Mitarbeiter:innen, davon 220 auf dem 33.900 Quadratmeter großen Grundstück in Norderstedt, zur Li & Fung Gruppe Hongkong. Der Umsatz beträgt etwa 400 Millionen Euro. Produziert werden Bekleidung, Heimtextilien, Schuhe und Hartwaren.
Ausbildung
Das Unternehmen bildet zurzeit einen Kaufmann im Groß- und Außenhandel aus. Zwei Studierende absolvieren ein duales Bachelor-Studium im Bereich Business Administration.
Kontakt
Miles GmbH
Harckesheyde 91-93
22844 Norderstedt
www.milesgroup.eu
Aus der Firmengeschichte
Im Jahre 1896 gründet der Kaufmann E.H.C. Michahelles ein Handelshaus in Hamburg. Er ist der Gründer und Wegbereiter der heutigen Miles GmbH. Zwar erfolgt der eigentliche Einstieg in die Textilbranche erst später, aber bis heute bleibt die Verbindung zwischen den beiden Unternehmen erkennbar: die ersten beiden und letzten drei Buchstaben des Gründers Michahelles geben der Miles ihren Namen.
1952 entsteht die Miles Im- und Export GmbH mit Sitz in der Lagerstraße in der Hamburger Sternschanze. Sie beliefert Großkund:innen in den Produktbereichen Damen-, Herren- und Kinderbekleidung. 1957 startet der internationale Handel im Textilsektor. Zunächst werden Stoffe als Meterware im- und exportiert. Drei Jahre später werden Fertigprodukte aus Japan eingeführt.
1965 gründet die Miles-Geschäftsführung das erste Fernostbüro in Hongkong. In den folgenden Jahren werden weitere Auslandsbüros eröffnet. Von 1982 an konzentriert sich das Unternehmen neben dem Textilvertrieb auf das Geschäft mit Großkund:innen.
1994 wird die neu erbaute Zentrale in Norderstedt bezogen. Der moderne Firmensitz verfügt über ein integriertes Logistikzentrum mit verkehrsnaher Anbindung sowohl zum Hamburger Flughafen als auch zum Hamburger Hafen. Geschäftsführer Boris Vogt: „Das ist für Warenströme und Mitarbeiter:innen top. Günstigere Miete als in Hamburg, gute Ausbaumöglichkeiten und die Nähe zu den Wohnsitzen der damaligen Chefs spielten ebenfalls eine Rolle.“
In der jüngsten Geschichte hat sich das Unternehmen mit Sitz in Norderstedt und weiteren Standorten unter anderem in China, USA, Spanien und Türkei von einem reinen Fashionunternehmen mit Schwerpunkt Textil zu einem Lifestyle-Anbieter entwickelt. Die Produktwelt reicht von Mode samt Taschen, Gepäck und anderen Accessoires über Möbel sowie weitere Produkte aus den Bereichen Home & Living bis zu Campingartikeln sowie Spiel- und Sportgeräten.
Seit 2008 gehört die Miles GmbH zur global agierenden Li & Fung Gruppe, einem der weltweit größten Handelskonzerne mit Sitz in Hongkong. Somit erhält die Miles Zugriff auf ein internationales Netzwerk von fast 12.000 Lieferant:innen und Standorten in etwa 40 Ländern.“
1952 entsteht die Miles Im- und Export GmbH mit Sitz in der Lagerstraße in der Hamburger Sternschanze. Sie beliefert Großkund:innen in den Produktbereichen Damen-, Herren- und Kinderbekleidung. 1957 startet der internationale Handel im Textilsektor. Zunächst werden Stoffe als Meterware im- und exportiert. Drei Jahre später werden Fertigprodukte aus Japan eingeführt.
1965 gründet die Miles-Geschäftsführung das erste Fernostbüro in Hongkong. In den folgenden Jahren werden weitere Auslandsbüros eröffnet. Von 1982 an konzentriert sich das Unternehmen neben dem Textilvertrieb auf das Geschäft mit Großkund:innen.
1994 wird die neu erbaute Zentrale in Norderstedt bezogen. Der moderne Firmensitz verfügt über ein integriertes Logistikzentrum mit verkehrsnaher Anbindung sowohl zum Hamburger Flughafen als auch zum Hamburger Hafen. Geschäftsführer Boris Vogt: „Das ist für Warenströme und Mitarbeiter:innen top. Günstigere Miete als in Hamburg, gute Ausbaumöglichkeiten und die Nähe zu den Wohnsitzen der damaligen Chefs spielten ebenfalls eine Rolle.“
In der jüngsten Geschichte hat sich das Unternehmen mit Sitz in Norderstedt und weiteren Standorten unter anderem in China, USA, Spanien und Türkei von einem reinen Fashionunternehmen mit Schwerpunkt Textil zu einem Lifestyle-Anbieter entwickelt. Die Produktwelt reicht von Mode samt Taschen, Gepäck und anderen Accessoires über Möbel sowie weitere Produkte aus den Bereichen Home & Living bis zu Campingartikeln sowie Spiel- und Sportgeräten.
Seit 2008 gehört die Miles GmbH zur global agierenden Li & Fung Gruppe, einem der weltweit größten Handelskonzerne mit Sitz in Hongkong. Somit erhält die Miles Zugriff auf ein internationales Netzwerk von fast 12.000 Lieferant:innen und Standorten in etwa 40 Ländern.“
50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor. Alle Berichte unter: www.egno.de/50