Sehenswürdigkeit oder gar Reiseziel? Die Bille ist die, die erst auf den zweiten Blick gewinnen kann, meinen Jan Peter Gehrckens und Michael Zapf, Autoren des Buches „Die Bille. Was sonst“, das jetzt in seiner zweiten Auflage im Ellert und Richter Verlag erschienen ist. Die beiden haben den kleinen Fluss von seiner Quelle in Linau bis zur Mündung in die Elbe, dort an der Brandshofer Schleuse, wo Bille und Oberhafenkanal aufeinander treffen und sich verbinden, in ihrem Verlauf erkundet und daraus einen Reiseführer erstellt. Er lädt zum Erwandern oder Erradeln – oder einfach zum Erleben und Entdecken – der schönen Region vor der Haustür ein.

Kenner der Region

Die zweite Auflage wurde von den beiden Autoren, die sich als echte Kenner der Region erweisen, überarbeitet und aktualisiert. Die ebenso informativen wie unterhaltsamen Texte stammen aus der Feder von Jan Peter Gehrckens, der für den NDR Fernsehreportagen aus der Region dreht. Der Journalist, Jahrgang 1957, wuchs als Spross einer Hamburger Kaufmannsfamilie mit tiefen Wurzeln in Billwerder auf. Der freischaffende Fotojournalist Michael Zapf, Jahrgang 1965, wurde in Bergedorf geboren und hat die schönsten Seiten der Region an der Bille per Fahrrad oder zu Fuß erkundet und mit seiner Kamera festgehalten.

Entstanden ist ein handliches Buch mit vielen Fotos, das den Lesern auch die unentdeckten Seiten des Flusses aufzeigt. „Elegant und räudig zugleich, glitzernd und trüb, mal pieselnd, mal mächtig, vor allem aber eins: niemals langweilig“ – so beschreiben die Autoren die Bille, die die Landschaft immer wieder anders prägt. Und so handelt das Buch von allen Facetten des kleinen Flusses. Es erzählt von Wassermühlen, Stromschnellen und wilder Uferlandschaft, von Mythen und Märchen, von Noblesse auf dem Land und südlicher Leichtigkeit am Reinbeker Mühlenteich, von der „Hafenstadt Bergedorf an der Bille Auen“, der Renaissance der Bille von der zweiten Quelle nach Billwerder, rund um den Segelflugplatz an den Boberger Dünen – und vom Aufbruch ins Unbekannte, wenn die Bille durch Billbrook und in den Hafen fließt. Zu erzählen gibt es vieles, durchquert die Bille doch auf insgesamt 65 Kilometern zwei Naturschutzgebiete, strömt an zwei Schlössern vorbei und ist für den Autor Jan Peter Gehrckens nichts weniger als die „berückendste Nebensache Norddeutschlands“.

Tourenvorschläge

Nebenbei enthält das 216 Seiten starke Buch auch Vorschläge für Rundwanderungen oder Radtouren. Eine Rundwanderung führt von Witzhave entlang der Bille zur Doktorbrücke und durch den Wald zurück, eine andere startet und endet in Sachsenwaldau. Auch die Radrundtour von Bergedorf über Curslack, Neuengamme, Kirchwerder und Billwerder zurück nach Bergedorf bietet herrliche Einblicke in die Region. fra