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Am 11. November beginnt die Zeit der Martinsgänse

Knuspriger Gänseschmaus

Die Gans ist zwar der Hauptdarsteller, aber ohne Beilagen nur das halbe Vergnügen Fotos: GettyImages

Mit der Martinsgans am 11. November beginnt auch im Norden die traditionelle Gänsesaison. In vielen Restaurants kommt das knusprige Geflügel jetzt wieder im Ganzen auf den Tisch – ein geselliges Festessen für vier Personen. Dahinter steckt ein alter Brauch mit historischem Hintergrund.

Ein duftender Gänsebraten ist für viele Genießer einer der Höhepunkte im kulinarischen Kalenderjahr. Wenn sie knusprig aus dem Ofen präsentiert wird, zieht sie alle Blicke auf sich. Doch auch die Nebendarsteller haben eine große Fangemeinde: Rotkohl, Rosenkohl, Semmeloder Kartoffelklöße, ein mit Marzipan gefüllter Bratapfel und die köstliche Gänsesauce machen das Martinsgansessen erst komplett.

Lange Zeit war die Martinsgans das letzte richtig üppige Essen, bevor die strenge Fastenzeit vor Weihnachten begann. Eine Legende besagt, dass wir die Martinsgans Martin von Tours verdanken. Der fromme und gütige Mann aus Tours im heutigen Frankreich wurde für seine Fürsorge und Hilfsbereitschaft geschätzt. Im Jahr 371 oder 372 sollte er zum Bischof von Tours ernannt werden. Da er zu bescheiden war, um dieses hohe Amt anzunehmen, versteckte er sich in einem Gänsestall. Durch das laute Geschnatter der Gänse wurde er entdeckt und doch noch zum Bischof von Tours geweiht. Hinzu kommt, dass der Gedenktag des heiligen Martin von jeher ein besonderer Tag im Bauernjahr war. Das Wirtschaftsjahr endete, Löhne, Zinsen und Steuern wurden fällig. Gezahlt wurde auch in Naturalien. Und das waren eben auch Gänse.

Soweit die Legende. Heute wird die Martinsgans in vielen Restaurants angeboten und ist für Familien und Freunde eine gute Gelegenheit, sich zu treffen und einen herbstlich-winterlichen kulinarischen Höhepunkt zu zelebrieren. Wer sicher gehen, am 11. November in einem Restaurant Platz nehmen und Gänsebraten mit köstlichem Drum und Dran serviert bekommen möchte, reserviert rechtzeitig einen Tisch und meldet seinen Menüwunsch an. Dann steht dem knusprigen Hochgenuss nichts mehr im Wege. (fra)
  

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