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Die Erinnerungsgärten in Altona und der Staudengarten in Bergedorf: zwei besondere Friedhofsanlagen, Oasen für Menschen, Bienen und Schmetterlinge

Hamburger Erinnerungsgärten Altona/Bergedorf: Lebendige Orte für Verstorbene und ihre Angehörigen

Üppiges Wachstum im neuen Staudengarten auf dem Friedhof Bergedorf

Die Nachfrage nach besonderen, von Gärtnern betreuten Anlagen besteht weiter fort“, sagt Alexander König, Geschäftsführer der Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg. Die Rede ist von den ersten Hamburger Erinnerungsgärten auf dem Hauptfriedhof Altona und vom Staudengarten auf dem Bergedorfer Friedhof. Auf beiden Anlagen hätten die Hamburger Friedhofsgärtner gezeigt, was alles machbar sei. „Wir sind nicht nur diejenigen, die wortwörtlich Erinnerungen pflanzen, sondern auch die Gestalter von ganz besonderen Orten in unserer Stadt“, sagt König, der sich dafür einsetzt, Friedhöfe nicht nur als Orte der Trauer zu betrachten, sondern sie auch in lebendige Oasen für Mensch und Tier zu verwandeln.

„In einem Garten werden wir uns eines Tages wiedersehen.“ Unter diesem Motto wurden vor gut einem Jahr die artenreichen Erinnerungsgärten auf dem Hauptfriedhof Altona eröffnet. Längst herrscht dort ein reges Treiben. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten haben die Anlage als Paradies für sich entdeckt. Angelockt wurden sie unter anderem auch von den neuen Insektenhotels, die der NABU-Experte Josef Heidemann auf dem Gelände errichtet hat.
 

Insektenfreundliche Bepflanzung auf dem Friedhof Bergedorf
Insektenfreundliche Bepflanzung auf dem Friedhof Bergedorf

Persönliche Inschrift auf jedem Grabmal

Die Erinnerungsgärten bieten letzte Ruhestätten inmitten eines harmonisch gestalteten Gartenareals. „Unsere Idee war es, die Grabstätten lebendiger und tröstlicher zu machen, ein würdevolles Umfeld zu schaffen und zudem Menschen die Möglichkeit zu bieten, sich ihr fertig gestaltetes Grabfeld ansehen zu können“, sagt Christos Tepelis, Geschäftsführer der Friedhofsgärtnerei Rehder. Es sei ihm ein besonderes Anliegen, dass jede Grabstätte ihr eigenes Grabmal mit persönlicher Inschrift erhalte.

Ob rustikal, mediterran, nordisch, dezent oder naturnah: Die Anlage, die wie ihre Umgebung von den Friedhofsgärtnern regelmäßig gepflegt wird, bietet mit den verschiedenen Themengärten eine große stilistische Vielfalt. Doch sind die Übergänge dazwischen fließend und so wirkt das Ganze sehr harmonisch.
 

Reservierung der eigenen Grabstätte

„Der Erwerb einer Grabstätte ist mit einer Reservierung jederzeit möglich“, erklärt Alexander König. „In Form einer Vorsorge kann ein Rundum-Sorglos-Paket gewählt werden, das die Friedhofsgebühren für 25 Jahre, das Grabmal mit Inschrift, die Bepflanzung und die dauerhafte Pflege für 25 Jahre beinhaltet.“ Garantiert wird dies durch die Zusammenarbeit der Friedhofsgärtner Genossenschaft mit der Treuhandstelle für Dauergrabpflege. „Diese neue Form der Bestattung ist in Hamburg einmalig“, hebt Christos Tepelis hervor.

Das vergangene Jahr, so der Chef der Friedhofsgärtnerei Rehder, habe uns allen gezeigt, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie man es sich wünscht. Damals habe sich der Trend, Vorsorge zu betreiben, verstärkt. Und er halte weiter an. Tepelis berichtet von einem Ehepaar, mit dem er während der Pflegearbeiten in den Erinnerungsgärten ins Gespräch kam. „Das Paar saß im Sonnenschein auf einer Bank, ganz in der Nähe seiner reservierten Grabstätte, und betrachtete mit offensichtlicher Zufriedenheit die vielen verschiedenen Pflanzen und die darum herumsummenden Bienchen. Die beiden erzählten mir, wie froh und beruhigt sie seien, alles in ihrem Sinne geregelt zu haben, und dass auch ihre Kinder sehr glücklich über die Wahl einer Ruhestätte in den Erinnerungsgärten seien.“
 

In den Themengärten auf dem Hauptfriedhof Altona laden Bänke zum Verweilen ein 
In den Themengärten auf dem Hauptfriedhof Altona laden Bänke zum Verweilen ein
 

Letzte Ruhestätte im Staudengarten

Ein anderes, aber nicht minder interessantes Konzept wurde auf dem Bergedorfer Friedhof verwirklich. Dort hat man einen naturnahen Staudengarten angelegt, der im August fertiggestellt wurde. „Bei der Pflanzenauswahl der lebendigen Ruhestätte haben wir besonders auf eine insektenfreundliche und nachhaltige Bepflanzung geachtet“, erklärt Holger Burmester, Geschäftsführer der Friedhofsgärtnerei Burmester, die das Gräberfeld konzipiert hat. Etwas ganz Besonderes sei das neu errichtete Insektenhotel. Gebaut hat es, wie das in Altona, Josef Heidemann vom NABU. „Damit geben wir den vielfältigen Insekten im Bergedorfer Staudengarten ein neues Zuhause“, freut sich Burmester.

In der neuen Gartenanlage können pflegefreie Ruhestätten in einer kompletten Grabanlage zu einem festen Preis und ohne weitere Folgekosten erworben werden. Auch Reservierungen sind möglich. Jeder, der sich eine letzte Ruhestätte im Staudengarten wünscht, kann alles regeln und einmalig im Voraus bezahlen. Die Einrichtung und Pflege wird dann für die Ruhezeit von 25 Jahren ohne Nachforderungen übernommen. Garantiert wird das durch die Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg und die Treuhandstelle für Dauergrabpflege, die das eingezahlte Geld treuhänderisch verwaltet und die Leistungen regelmäßig kontrolliert.

„Die außergewöhnlichen Bepflanzungen mit Stauden und Gehölzen sowie die neue Rundbank zum Verweilen erinnern an einen Garten oder Park – ein würdiger Platz, um die Erinnerung an einen geliebten Menschen lebendig zu halten“, findet Alexander König.

Einige Spaziergänger auf dem Bergedorfer Friedhof hätte das neue Angebot bereits angesprochen, erzählt Burmester. „Ihnen gefällt der Gedanke, dass hier sowohl die Verstorbenen als auch die Angehörigen Teil einer Gemeinschaft sind.“ Mit einer anonymen Bestattung habe der Staudengarten absolut nichts zu tun, betont der Friedhofsgärtner. Jeder Verstorbene sei durch ein individuelles Grabzeichen eindeutig auffindbar. mh
 

Leistungen bei Graberwerb in Altona oder Bergedorf

• Ein natürlich gestalteter, insektenfreundlicher Garten, leicht begehbar, Sitzmöglichkeiten, Orte zum Austausch.
• Vorsorge und Reservierung sind jederzeit möglich.
• Möglichkeit, das fertig gestaltete Grabfeld zu besichtigen.
• Garantierte Absicherung des Leistungsumfangs durch die Treuhandstelle der Hamburger Friedhofsgärtner.

Erinnerungsgärten auf dem Hauptfriedhof Altona
Rundum-Sorglos-Paket: Regelmäßige Pflege für 25 Jahre, Grabmal mit Inschriften und Friedhofsgebühren.
Infos: www.erinnerungsgärten.de

Staudengarten Friedhof Bergedorf
Regelmäßige Pflege für 25 Jahre, Grabmal mit Inschriften.
Infos: www.friedhofsgaertnerei-burmester.de

Friedhofsgärtner Genossenschaft Hamburg: www.fgh-hh.de

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