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Komplex, aber anfällig:

Problemregion Schulter

DR. BJÖRN P. ROSSBACH - Hanse Chirurgie. Fotos: Annegret Hultsch

Das Schultergelenk des Menschen ist ein komplexes Wunderwerk, das uns eine einzigartige Beweglichkeit und Kraftentfaltung ermöglicht. „Man darf es aber nicht nur als eigenständige Einheit wahrnehmen“, sagt Dr. Björn Roßbach, Schulterspezialist der Hanse Chirurgie. „Es ist vielmehr in eine Funktionskette eingebettet, zu der auch die Hals- und Brustwirbelsäule sowie die Schulterblätter mit ihrer Muskulatur zum Oberarm und zum Brustkorb gehören.“ Und gerade das führe mitunter zu Beschwerden in der Schulterregion, obwohl kein struktureller Gelenkschaden vorliege. Diese Zusammenhänge hätten auch Auswirkungen auf die Behandlung, so Roßbach: „Die konservative Therapie darf sich nicht ausschließlich auf die Beübung der Schulter beschränken, sondern muss auch ein Training der Schulterblattmuskulatur zur verbesserten Schulterblattstellung, eine Haltungsschulung zur Aufrichtung der Brustwirbelsäule, die Ergonomie des Arbeitsplatzes und einiges mehr umfassen.“

Problemregion Schulter Image 1

Schultersteife oder Engpass – das ist die entscheidende Frage
Roßbachs Patientinnen und Patienten kommen mit unterschiedlichen Beschwerden in seine Sprechstunde: „Dazu gehören Funktionseinschränkungen bei alltäglichen Aktivitäten, Kraftdefizite und Schmerzen in der Schulter-Nacken- oder Schulter-Oberarmregion.“ Oft träten diese Schmerzen nicht nur bei Bewegung, sondern auch im Ruhezustand sowie nachts beim Liegen auf der betroffenen Schulter auf, so der Schulterspezialist. Insbesondere nächtliche Schulterschmerzen könnten auf eine Schultersteife (Frozen shoulder, Capsulitis adhäsiva) hinweisen, die oft fälschlich als Schulterengpassoder Impingementsyndrom diagnostiziert werde. Anders als bei der Schultersteife träten die Schmerzen beim Schulterengpasssyndrom aber vor allem beim Abspreizen des Armes auf. Die korrekte Diagnose sei entscheidend für die Therapie, so Roßbach: „Bei der Schultersteife liegt ein spezifisches klinisches Kapselmuster vor, das sich aber im ersten der drei Krankheitsstadien oft nur schwer abgrenzen lässt. Eine Physiotherapie, die den Bewegungsradius der Schulter vergrößern soll, kann eine Schultersteife in diesem Stadium sogar verschlimmern.“ Anfangs dürfe allenfalls eine manuelle Therapie erfolgen und erst nach deutlichem Rückgang der Schmerzen zur aktiven Beübung übergeleitet werden.


„Chronische Schulterschmerzen sind oft auf Funktionsstörungen zurückzuführen.“


Schulterschmerzen erfordern oft Geduld
„Im Durchschnitt dauert eine Schultersteife etwa 18 Monate, eine operative Therapie ist aber nur selten erforderlich“, erklärt Roßbach. Wie die „Kalkschulter“ (Tendinosis calcarea), bei der sich Kalk in der sogenannten Rotatorenmanschette der Schulter ablagere, sei die Schultersteife eine selbstlimitierende Erkrankung. „Sofern keine absolute OP-Indikation besteht und der subjektive Leidensdruck erträglich ist, sollte sowohl bei Verschleißerkrankungen als auch bei Verletzungen zunächst eine intensive multimodale konservative Therapie über mindestens drei Monate erfolgen“, rät der Schulterchirurg. „Chronische Schulterschmerzen sind oft auf Funktionsstörungen zurückzuführen, nicht auf relevante anatomische Probleme. Da ist eine Operation nicht hilfreich.“

Nur bei einem strukturellen Schaden am Schultergelenk, der eindeutig für die Beschwerden verantwortlich sei, komme die operative, überwiegend minimalinvasive Therapie per Gelenkspiegelung (Arthroskopie) in Betracht.

Problemregion Schulter Image 2

Dr. Björn P. Roßbach
Hanse Chirurgie
ATOS MVZ am Wasserturm
Fuhlsbüttler Straße 405
22309 Hamburg
Tel.: (040) 61 65 63
www.atos-mvz.de/hamburg/

Hanse Chirurgie Eidelstedt
Lohkampstraße 12-14
22523 Hamburg
Tel.: (040) 84 23 64
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