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Themenwelten Hamburg
Interdisziplinär gegen den Schmerz

Neurologie und Integrative Medizin ergänzen sich in Diagnostik und Therapie bei Migräne und Kopfschmerz

DR. TARA TAHERI, FRANK SCHOLZ - Gespräch zwischen Frau Dr. Taheri und Herrn Scholz Fotos: Friederike Brockmann

Seit mehr als 25 Jahren hat sich das Zentrum für Integrative Medizin Scholz auf die Behandlung von Schmerzpatienten spezialisiert. Leiter des Zentrums ist Frank Scholz, Osteopath DO.CN, Chiropraktiker, Heilpraktiker, Stoßwellen- und Faszientherapeut und mehr. „Wir sind auf Patientinnen und Patienten mit Schmerzen aus dem orthopädischen und neurologischen Bereich fokussiert, die von einem exzellenten Therapeutenteam behandelt werden. Bei circa 12.000 Patientenkontakten pro Jahr liegt unser Schwerpunkt auf Menschen, die bereits eine erfolglose Odyssee zu diversen Fachärzten, Physiotherapeuten oder Osteopathen hinter sich haben. Daher auch unser Motto: Wir beginnen dort, wo andere erfolglos waren.“

Im Herzen von Hamburg befindet sich die Praxis von Dr. med. Tara Taheri. Sie ist Fachärztin für Neurologie und Leiterin der neurologischen Praxis Harvestehude. Neben allen neurologischen Erkrankungen liegen ihre Schwerpunkte auf der Behandlung von Kopfschmerz/Migräne, Multipler Sklerose, Schlaganfall-Patienten, antientzündlichen Therapien sowie auf der Polyneuropathie.

Kopfschmerzen und Migräne, worum genau geht es dabei?

Dr. Taheri: Der Kopfschmerz ist eines der häufigsten Symptome, mit denen sich die Patientinnen und Patienten in meiner Sprechstunde vorstellen. Die Migräne nimmt hierbei eine besondere Rolle ein, nicht zuletzt, weil sie nach dem Spannungskopfschmerz eine der verbreitetsten primären Kopfschmerzarten darstellt. Meist wissen die Betroffenen nichts über ihre Diagnose und erleiden immer wieder Kopfschmerzattacken, die dann in Eigenregie mit unterschiedlichen Schmerzmitteln behandelt werden. Spätestens wenn die erste Aura in Form einer Sehstörung auftritt, werden die Betroffenen nach einem Ärztemarathon bei einem Neurologen vorstellig. Wichtig ist, die Diagnose frühzeitig zu stellen, um den enormen Leidensdruck zu senken. Hinzu kommt, dass diese Patientinnen und Patienten häufig auf Unverständnis seitens ihres Umfelds treffen, was sie zusätzlich sehr belastet.

F. Scholz: Das, was Dr. Taheri beschrieben hat, deckt sich genau mit meiner Erfahrung. In erster Instanz geht es darum, etwaige schwere Erkrankungen abgesichert auszuschließen, wobei bei den meisten Menschen, die uns aufsuchen, aufgrund des jahrelangen Leidensweges meist bereits alles überprüft wurde. In Anbetracht der Tatsache, dass etwa 7 bis 16 Prozent der Gesamtbevölkerung an Migräne und zusätzlich circa 15 Prozent an regelmäßig wiederkehrenden Kopfschmerzen leiden, sind schlichtweg unglaublich viele Menschen betroffen.


„Wir beginnen dort, wo andere erfolglos waren.“

Frank Scholz


Wie diagnostizieren Sie die Migräne respektive den Spannungskopfschmerz?

F. Scholz: In unserem Zentrum für Integrative Medizin Scholz erfolgt eine ausführliche Anamneseerhebung. Diese stellt – gegebenenfalls mit einer externen neurologischen Diagnostik bei Dr. Taheri – die Basis dar. Dann geht es um das Erkennen eventuell auslösender Faktoren, sogenannter Trigger, wie Arbeitsplatz-Ergonomie, Schlafsituation, sportliche Aktivitäten und vieles mehr, um unter Betrachtung der Schmerzepisoden entsprechende Muster zu erfassen. Im Anschluss erfolgt die körperliche Untersuchung. Unterstützt wird diese durch bildgebende Verfahren bei Bedarf wie die Sonografie der Kiefergelenke in Funktion, der Elastografie der Nacken- und Kaumuskulatur, um Spannungszustände sichtbar zu machen, und durch eine Funktionsuntersuchung der Halswirbelsäule bis hin zur Kaufunktion. So wird ein komplexes Bild erstellt.

Dr. Taheri: Ausschlaggebend für die Diagnosestellung der Migräne ist die ausführliche und gezielte Anamneseerhebung, gefolgt von einer ausführlichen klinisch-neurologischen sowie apparativen Diagnostik.

Wie therapieren Sie die Migräne beziehungsweise den Spannungskopfschmerz?

Dr. Taheri: Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist immer ein vertrauensvolles Arzt-Patient-Verhältnis. Ich lasse meinen Patientinnen und Patienten so viel Zeit, wie sie benötigen, um über ihre Erkrankung zu sprechen und die Symptome zu beschreiben. 60 Prozent der „Arbeit“ müssen seitens des Patienten erfolgen, das heißt, ohne Patienten-Compliance ist keine effektive Behandlung möglich.

Die Therapie stellt sich je nach Form – episodisch versus chronisch – und Ausprägung unterschiedlich dar. Die Patienten werden über die realistisch erwartbaren Ziele aufgeklärt.

Die erfolgreichste Behandlung besteht immer aus einer Kombination aus medikamentösen und nichtmedikamentösen Verfahren. Zusammen mit den Patienten erstelle ich ein individuelles Therapiekonzept, das zur jeweiligen Lebenssituation passt. Attackenmedikation und eventuelle Dauermedikation wie auch nichtmedikamentöse Verfahren werden besprochen. Sollte mutmaßlich der orthopädische Bereich wie die Halswirbelsäule, der Nacken oder Kieferprobleme in Form von Pressen oder Knirschen ein Mitauslöser sein, werden diese Patienten quasi konsiliarisch bei Frank Scholz im Zentrum für Integrative Medizin vorstellig und werden dort gegebenenfalls weiterführend behandelt.

Ich möchte, dass meine Patientinnen und Patienten ihre Erkrankung verstehen, denn nur so entsteht eine umfassende Akzeptanz der jeweiligen Therapie. Ziel ist es, die Schmerztage zu reduzieren, Attacken vorzubeugen und Auslöser zu umgehen. Entscheidend ist dabei, die Migräne beziehungsweise den Kopfschmerz individuell und ganzheitlich zu betrachten und zu behandeln.

F. Scholz: Wenn sich im Rahmen des Ersttermins und der Untersuchung herausstellt, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Migräne/Kopfschmerz und dem Kiefer-Kauapparat, der Halswirbelsäule, der Muskulatur und den Bindegewebsstrukturen besteht, wird der Patient über diese Verbindung vollumfänglich aufgeklärt. Symptome wie Pressen, Knirschen, Fehlbiss, Zungenspannungserhöhung oder Unterdruck (Saugen) bis hin zu extremsten Verspannungen im Kiefer-Nacken-Bereich wie auch am Kopf finden wir bei fast allen Patientinnen und Patienten. Je nach Individualbefund werden die im Bindegewebe und in der Muskulatur vorhandenen Verhärtungen und Knoten manuell sowie mit modernsten Methoden wie der radialen und fokussierten Stoßwelle beseitigt und überlastungsbedingte Entzündungsreize zur Ruhe gebracht. Gezielte Übungen, realistische Verhaltensempfehlungen und die externe Korrektur etwaiger Fehlbissprobleme ergänzen das Vorgehen. Parallel sorgt Dr. Taheri für die entsprechende medikamentöse Therapie und das ergänzende Erfassen begleitender auslösender Faktoren.

Eine Klärung der wirklichen Ursache der Beschwerden und ein multimodales, ganzheitlich-individuelles Diagnostizieren und Therapieren sind bei einem so komplexen Schmerzsyndrom wie der Migräne und dem Kopfschmerz essenziell. Schmerzsyndrome, die seit Jahren bestehen, bedürfen in der Regel einiger Monate der Behandlung, um erfolgreich therapiert zu werden. Durch unser Vorgehen konnten wir in den vergangenen 26 Jahren tatsächlich überragende Ergebnisse erzielen, die uns weiter anspornen, uns auf jede:n Patient:in neugierig und stets von Neuem zu freuen und parallel lernend und lehrend zu arbeiten.

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Neurologie Harvestehude
Dr. Tara Taheri
Hagedornstr. 47
20149 Hamburg
Tel.: (040) 23 96 94 57
Fax: (040) 23 96 94 58
praxis@neurologie-harvestehude.com

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