November 2017 / Hamburger Ärztemagazin
Operationen und Schrittmacher gegen den Nervenschmerz
Führt eine Einengung, Erkrankung oder Verletzung eines Nerven zu chronischen Schmerzen, können Medikamente oft nicht viel ausrichten. Ein typisches Beispiel für ein solches neuropathisches Schmerzsyndrom ist das Karpaltunnelsyndrom, bei dem eine Engstelle im Bereich der Handwurzel den Medianus-Nerven so einquetscht, dass es neben Gefühlsstörungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl auch zu starken Schmerzen in den Fingern, der ganzen Hand oder sogar ausstrahlend im Arm führt. Ähnliche Engpasssyndrome können am Ellbogen, in der Leiste oder auch an den Beinen (z.B. Ischialgie) auftreten. Ein Bandscheibenvorfall oder eine Spinalkanalstenose können die Nervenfasern oder das Rückenmark so stark einengen, dass es zu ausstrahlenden Schmerzen in den Beinen, Gefühlsstörungen, Lähmungen und Blasenschwäche kommt. Auch Tumoren wie das sogenannte Schwannom können für die Beschwerden verantwortlich sein. „Typisch für die Neuropathie ist ein brennender, lancierender Schmerz, der einschießt oder auch dauerhaft besteht“, erklärt Dr. Daniel Klase. „Spürbar wird er vor allem in Ruhe oder wenn man zur Ruhe kommen möchte. Gerade das ist für die Betroffenen extrem belastend.“ Der Neurochirurg und Spezielle Schmerztherapeut hat sich auf interventionelle und operative Therapien neuropathischer Schmerzen spezialisiert, die zum Einsatz kommen, wenn Medikamente über längere Zeit keine ausreichende Linderung bringen oder ihre Nebenwirkungen den Alltag zu sehr belasten. Entscheidend ist die Schmerzstärke: „Wenn der Schmerz auf einer Zehnerskala ständig über fünf liegt, sollten Patienten eine Zweit- oder sogar Drittmeinung dazu einholen, ob es Alternativen zu den Medikamenten gibt.“
„Entscheidend ist immer der Leidensdruck des Patienten.“
Keine Zeit verlieren sollten Patienten, wenn eine Nervenverletzung zu einer starken Lähmung geführt hat, sich zum Beispiel die Faust nicht mehr richtig schließen oder öffnen lässt. Dann sollte per Ultraschall oder Kernspintomographie geklärt werden, ob eine Operation mittels direkter Nervennaht oder zum Transfer eines Nerven erfolgversprechend ist. Das sollte bei akuten Verletzungen möglichst innerhalb weniger Stunden erfolgen, rät Klase. Bei älteren Läsionen hat man mehr Zeit. Verursacht ein Nervenschaden dagegen nur Schmerzen aber keine Funktionsausfälle, sollte zunächst versucht werden, den Schmerz mit Medikamenten in den Griff zu bekommen. Leidet ein Patient aber mindestens 6-12 Monate unter starken neuropathischen Schmerzen, obwohl die gesamte konservative Schmerztherapie (inkl. stärksten Opiaten, Lyrica, Gabapentin und Carbamazepin in verschiedenen Dosierungen, Infiltrationstherapien und TENS) versucht wurde, könne eine Operation sinnvoll sein.
Die Eingriffe führt der Neurochirurg in der Facharztklinik Hamburg oder in der Praxisklinik Bergedorf durch, die für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie ausgerüstet sind. Bei Verletzungen und Schädigungen von Nerven, die nicht mehr operativ zu behandeln sind, setzt Klase auf die Rückenmarkstimulation oder direkte periphere Nervenstimulation mit einem speziellen Schrittmacher, der die Schmerzempfindung überlagert und so lindern oder gar ausschalten kann.
Die Eingriffe führt der Neurochirurg in der Facharztklinik Hamburg oder in der Praxisklinik Bergedorf durch, die für Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie ausgerüstet sind. Bei Verletzungen und Schädigungen von Nerven, die nicht mehr operativ zu behandeln sind, setzt Klase auf die Rückenmarkstimulation oder direkte periphere Nervenstimulation mit einem speziellen Schrittmacher, der die Schmerzempfindung überlagert und so lindern oder gar ausschalten kann.
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