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Tennis in Hamburg 03/2018

Fedcup

Tatjana Maria holte zwei Punkte. Sie ist eine der ganz wenigen Mütter auf der WTA Tour. Hier mit Tochter Charlotte und Ehemann Charles Edouard. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Tatjana Maria holte zwei Punkte. Sie ist eine der ganz wenigen Mütter auf der WTA Tour. Hier mit Tochter Charlotte und Ehemann Charles Edouard. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Weißrussland – Deutschland (2:3)

Neu-Coach Jens Gerlach obenauf

Kontrastprogramm für den deutschen Tross aus Spielerinnen, Coach, Hitting Partner, Physios, medizinische Betreuung, Pressewart, sportlichen Direktor, Vize-Präsidentin und last but not least Präsidenten des DTB. Eben noch bei ab und zu 47 Grad Plus in Melbourne bzw. Brisbane und nun bei gefühlten minus 10 Grad in der weißrussischen Hauptstadt Minsk. In der ausverkauften Tschyschouka Arena ging es aber in allen fünf Matchen so hoch her, dass allen sehr schnell heiß geworden sein sollte.

Neu-Coach, Jens Gerlach, bekam als Nachfolger von Barbara Rittner gleich in seinem ersten Einsatz intensiv mit, was es bedeuten kann, für ein deutsches Team, ob nun Fed Cup oder Davis Cup, die Verantwortung aufgebrummt bekommen zu haben.

Seine vermeintliche erste Garde mit Angelique Kerber, Julia Görges, Mona Barthel und Carina Witthöft (entschuldigt durch eine Ohrenentzündung) sagten aus persönlichen Gründen ab: Die eigene Karriere ginge vor.

Jens Gerlach, Nachfolger von Barbara Rittner. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Jens Gerlach, Nachfolger von Barbara Rittner. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Die zweite Garde A mit Andrea Petkovic und Sabine Lisicki hätte wohl gern gespielt, aber die beiden gaben ehrlich zu, lieber verzichten zu wollen, da sie zurzeit nicht wüssten, was sie zu leisten in der Lage wären.

Blieb die zweite Garde B mit Tatjana Maria, Anna Lena Friedsam, Antonia Lottner und Anna Lena Grönefeld. Und mit den Vieren bewies Jens Gerlach, dass er ein gutes Händchen für Nominierungen hat.

Die Weißrussinnen waren aufgrund der WTA Positionen die Favoritinnen der Begegnung. War der erste Tag für Jens Gerlach bereits nervenmäßig am oberen Limit und niemand noch eine Steigerung erwartete, wird das abschließende Doppel den Neu-Coach veranlasst haben, beim DTB eine 14-tägige Erholungskur zu beantragen. 3:2, damit hatte niemand gerechnet. Jetzt geht es im April in einem Heimspiel gegen den Titelverteidiger, die tschechische Republik.

Wie beim Davis Cup wurde auch der Fed Cup nur bei DAZN übertragen. Für die Jüngeren unter uns kein Problem, da die Mehrzahl der deutschen Tennisspieler sich aber im Seniorenalter befinden und mit den Internetübertragungen nicht klarkommen, sollte sich der DTB mal etwas überlegen. Zwei Riesenerfolge deutscher Teams wurden wenig beachtet, die große Chance, Tennis in die Öffentlichkeit zu bringen, wurde vergeben. Österreicher müsste man sein, dort gab es keine Probleme, sich mit DAZN über eine Übertragung im frei empfänglichen ORF zu einigen.

Das Heimspiel-Halbfinale gegen die Titelverteidiger Tchechien findet im April statt.

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