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Tennis in Hamburg 03/2018

International

WTA Mallorca Open: Die Besucher fanden es toll. Ob aber das auch den Spielerinnen des Turniers gefallen hat? Stahl er ihnen die Show? Rafael Nadal trainierte im vergangenen Jahr fleißig auf der Rasen-Anlage der Mallorca Open, und das mit Turnierdirektor und Onkel Toni Nadal. (Foto: M.Mann @e/motion)

WTA Mallorca Open: Die Besucher fanden es toll. Ob aber das auch den Spielerinnen des Turniers gefallen hat? Stahl er ihnen die Show? Rafael Nadal trainierte im vergangenen Jahr fleißig auf der Rasen-Anlage der Mallorca Open, und das mit Turnierdirektor und Onkel Toni Nadal. (Foto: M.Mann @e/motion)

Was ist passiert? Kurz notiert

Mallorca Open, VIP Tickets zu gewinnen!

Sind Sie vom 18.-24. Juni auf Mallorca und haben nichts Besonderes geplant. TENNIS in Hamburg verlost exklusiv für unsere Leser zwei VIP Tickets für das Finalwochenende der www.mallorcaopen.org inclusive einem Treffen mit dem Turnierdirektor Toni Nadal, bekannt als Onkel Toni von Rafael Nadal. Das WTA Turnier findet auf der wunderschönen Rasenplatzanlage von Santa Ponsa statt und hat mit Caroline Garcia und Angelique Kerber in diesem Jahr zwei TOP 10 Spielerinnen am Start. 

VIP Tickets: Wem gehören die Schuhe und was bedeutet die 5 ? (Foto: J. Hasenkopf)
VIP Tickets: Wem gehören die Schuhe und was bedeutet die 5 ? (Foto: J. Hasenkopf)
Angie: „Ich bin happy, hier im Juni zu spielen und hoffe auf zahlreiche Fans. Das Turnier ist für mich die ideale Vorbereitung für Wimbledon.“ Da passt es, dass sie eine kurze Anreise hat. Sie hat sich in der Nähe ein Domizil zugelegt und verbringt einige Zeit im Jahr auf der Insel. Turniermanager Edwin Weindorfer ist sich sicher, auch im dritten Jahr wieder viele deutsche Fans auf der Anlage begrüßen zu können. „Angie ist wieder da, wo sie hingehört, unter die TOP 10, und sie hat den Wimbledonsieg 2018 als Ziel angegeben, dabei werden wir ihr helfen. Für die deutschen Fans organisieren wir spezielle Reiseangebote.“ Wie kommen Sie jetzt an die VIP Karten? Einfach folgende zwei Fragen beantworten und mailen an tennisfan@live.de:

Welcher Spieler trägt die abgebildeten Schuhe und was bedeutet die 5 auf dem Schuh?

Sollten Sie nicht gewinnen, aber trotzdem mal ein Rasenturnier erleben möchten, Karten gibt es unter info@mallorcaopen.com, Ticketinfos erhalten Sie außerdem von Marie Walketseder unter
Tel.: 0034 695 1072 64.
www.mallorcaopen.org
Comeback Nr. ?: Sabine Lisicki is back. Die Karriere der Berlinerin verläuft wie eine Achterbahnfahrt. Mal ganz oben im Wimbledonfinale und mal weiter unten wie zurzeit auf Platz 217 der WTA Rangliste. Ihre beste Platzierung war die Nr. 12 im Mai 2012. Ihr Comeback nach langer Knieverletzung verlief schon nicht schlecht. Bei den Taipei City Open erreichte sie das Halbfinale. Auch ihre gute Freundin, Eugenie Bouchard aus Kanada, macht Ähnliches durch wie Sabine. Höchste Platzierung auf Rang 5 im Oktober 2014, zurzeit nur auf Platz 121. Beide möchten wieder wenigstens in die Nähe ihrer „alten“ Ranglistenpositionen kommen.

Zwei, die bereits einmal oben angeklopft haben, aber es nicht fertigbringen, den letzten Schritt hinzubekommen. Eugenie Bouchard und Sabine Lisicki (r.). (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Zwei, die bereits einmal oben angeklopft haben, aber es nicht fertigbringen, den letzten Schritt hinzubekommen. Eugenie Bouchard und Sabine Lisicki (r.). (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Roger Federer, zurück an der Spitze. Erstmals ganz oben stand er am 2. Februar 2004 nach seinem ersten Sieg bei den Australian Open. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Roger Federer, zurück an der Spitze. Erstmals ganz oben stand er am 2. Februar 2004 nach seinem ersten Sieg bei den Australian Open. 
(Foto: Jürgen Hasenkopf)
Spitze: Nach über fünf Jahren steht Roger Federer wieder ganz oben. Zudem grüßt er mit seinen 36 Jahren als die älteste Nr. 1 der Weltrangliste aller Zeiten seine Konkurrenten. Mit dem Halbfinaleinzug von Rotterdam überholte er Rafael Nadal, der im Herbst letzten Jahres wiederum Novak Djokovic an der Spitze ablöste. Welche Turniere Federer in diesem Jahr neben den „Großen“ spielen wird, hat er noch nicht von sich gegeben. Die French Open stehen nicht sicher fest. Erstaunlich dafür die Begründung seines langjähriger Fitness Coachs, Pierre Paganini. Und die muss viele ins Grübeln bringen. Bisher hieß es immer, Sand wäre gelenkfreundlicher als Hartplatz, der weichere Boden entlaste Knie und den Rest. Paganini erklärte dagegen: „Der Vorteil für die Gelenke auf Sand ist, dass eine geringere Erschütterung auftritt, weil man rutscht. Der Nachteil an Hartplätzen ist eben diese Erschütterung. Der Vorteil auf Hartplätzen ist, dass die Erschütterung nur kurz anhält. Einmal schnell sein Gewicht ins Spiel gebracht und der Fuß verlässt den Boden wieder. Ein Spieler, der so koordiniert ist wie Federer, quetscht seine Gelenke etwas weniger in diesem kritischen Moment.“ Da sollte sich Rafael Nadal Gedanken machen. Der Mallorquiner fordert mehr Sandplatzturniere, um seine Gelenke zu entlasten. Allerdings ist er auch mehr der Arbeiter auf dem Platz, da müsste die „Erschütterung“, die er auf Hartplätzen erzeugt, nach Paganini dann länger anhalten.

Stimmte sich schon mal aufs Dschungelcamp ein. Der australische Bad Boy Bernard Tomic versucht einen Neustart. Sein Minimal Ziel: die Top 5. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Stimmte sich schon mal aufs Dschungelcamp ein. Der australische Bad Boy Bernard Tomic versucht einen Neustart. Sein Minimal Ziel: die Top 5. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Dagobert Duck: Bernard Tomic, australischer Bösewicht, lehnte sich nach seinem Quali Aus bei den Australian Open in Runde drei weit aus dem Fenster. Tomic hatte sich in den letzten Jahren diverse Male mit dem australischen Verband gefetzt und legte jetzt nach. In der Pressekonferenz nach dem letzten Quali-Match gab er Folgendes zum Besten: „Es ist doch offensichtlich, dass alle Verbände Probleme haben. Guckt euch doch nur die FIFA an, durch und durch korrupt. Und so ähnlich läuft es auch in unserem Verband. Da wissen einige gar nicht, wer ich bin. Aber nun habe ich keine Lust mehr über diese Leute zu reden. Sollen sie ihren Stil ruhig so weiter durchziehen. Ich gehe jetzt ins Dschungelcamp, danach nach Hause und zähle dann meine Millionen.“ Das müsste eine Weile dauern, immerhin gewann er allein an Preisgeldern bisher US $ 5,293 Mio. Aus dem australischen Ableger des Dschungelcamps, I’m A Celebrity, Get Me Out Of Here, verabschiedete er sich allerdings nach nur einer Nacht in derselben. In seiner „Abschiedsrede“ versprach er den verbleibenden Celebrities, ab sofort wieder hart zu trainieren und gab als Ziel die Top 10 an. Was aber nicht lange Gültigkeit hatte. Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe „verbesserte“ er seine Ansage, Top 10 ist out, Top 5 ist in.

Top 10: Der Lauf von Julia Görges hält, ausgerechnet bei den Australian Open in Runde zwei nur kurz unterbrochen, an. Nach ihren Turniersiegen von Moskau, Zhuhai, Auckland und dem Halbfinale von St. Petersburg steht sie erstmals in ihrer Karriere unter den Top 10. Tendenz steigend. Platz 10 reicht aber nicht, um in Deutschland ganz vorn zu sein, da die wiedererstarkte Angelique Kerber sich durch ihre Halbfinalteilnahme in Melbourne an Julia vorbei auf Platz 9 der WTA Weltrangliste fightete. Zwei deutsche Damen unter den Top 10 gab es letztmals 1997 mit Steffi Graf und Anke Huber. Hoffentlich kommt Julias Aufstieg nicht die Verletzung von Doha in die Quere.

Julia Görges´ Lauf der letzten Wochen bis auf Ranglistenposition 10 ist höchstwahrscheinlich noch nicht beendet. Leider verletzte sie sich beim Turnier in Doha. Ab dem Turnier von Indian Wells hofft sie wieder dabei zu sein. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Julia Görges´ Lauf der letzten Wochen bis auf Ranglistenposition 10 ist höchstwahrscheinlich noch nicht beendet. Leider verletzte sie sich beim Turnier in Doha. Ab dem Turnier von Indian Wells hofft sie wieder dabei zu sein. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Ehrung: Was lange währt, wird endlich gut, oder, das wurde auch mal Zeit. Als sechster Deutscher wurde Michael Stich in die Hall of Fame aufgenommen. Die offizielle Ehrung wird am Samstag, den 21. Juli, in Newport/Rhode Island vorgenommen. 

Michael Stich, nach Gottfried von Cramm der zweite Hamburger in der Hall of Fame.
Michael Stich, nach Gottfried von Cramm der zweite Hamburger in der Hall of Fame.
Der Wimbledonsieger von 1991 sagte dazu: „Ich fühle mich geehrt, in diese elitäre Gruppe aufgenommen zu werden, von denen ich viele bewundert habe und die mich während meiner Karriere inspiriert haben.“ Vor ihm waren bereits Hanne Nüsslein, Hilde Sperling, Gottfried von Cramm, Boris Becker und Steffi Graf Mitglied der Hall of Fame geworden. Dass Michael nach wie vor ordentlich den Ball trifft, können Hamburger Tennisfans einen Tag später, am 22. Juli, um 18:00 Uhr zum Auftakt der German Open überprüfen. Im Rahmen der Manhagen Classics 2018 trifft er auf John McEnroe, einem weiteren Hall of Fame Mitglied. Warmmachen vor dem Match müsste er sich allerdings über den Wolken, im Flieger von New York nach Hamburg. Hoffentlich ohne Verspätung, sonst könnte es eng werden für den German Open Turnierdirektor bis 18:00 am Sonntag.

Davis Cup: Die reformwütige ITF und auch die zahlreiche Funktionärsriege des DTB vor Ort sollten bereits am zweiten Tag der Davis Cup Begegnung zwischen Deutschland und Australien in Brisbane mitbekommen haben, dass sich ihre Pläne, die Matche in Zukunft nur noch über zwei Gewinnsätze zu spielen, nicht nur auf dem Holzweg, sondern bereits auf dem Knüppeldamm befinden. 

Davis Cup Stimmung bei den australischen Fans. Bei nur zwei Gewinnsätzen würde diese schnell vorbei sein. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Davis Cup Stimmung bei den australischen Fans. Bei nur zwei Gewinnsätzen würde diese schnell vorbei sein. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
TENNIS in Hamburg sieht aber schwarz, dass Funktionäre, die einmal ihre Reformen auf den Markt geworfen haben, diese wieder rückgängig machen. Da verliert man ja sein Gesicht. Dass beinahe die gesamte Tenniswelt dies anders sieht, vor allem wieder einmal die Fans vor Ort in der vollbesetzten Pat Rafter Arena, die zwei begeisternde Fünf-Satz-Matche sahen, spielt keine Rolle in den Überlegungen der ITF. Wahrscheinlich liegen bereits unterschriftsreife, gut dotierte TV Verträge in der Schublade, die zum Tragen kommen, wenn die Reformen endlich greifen. Ein Match, das TV mäßig gut planbar zwischen 16:00 und 18:00 Uhr gesendet wird, ist heutzutage funktionärsmäßig vorn. Davis Cup Stimmung spielt in deren Köpfen da keine Rolle mehr. Wahrscheinlich wird irgendwann auch der Marathon Lauf zeitlich eingegrenzt. Wer nach zwei Stunden am weitesten gelaufen ist, hat gewonnen.

Ausfall: Novak Djokovic hat sich jetzt doch am Ellenbogen operieren lassen müssen. Der Serbe, der sein letztes Grand Slam Turnier 2016 in Paris gewinnen konnte, spielte seitdem mit teilweise „höllischen Schmerzen“. Djokovic: „Du wartest bereits vor jedem Schlag auf den Schmerz, da ist es klar, dass keine großen Leistungen mehr rauskommen können. Auch die halbjährige Pause im vergangenen Jahr bis zu den aktuellen Australian Open hat keine Linderung gebracht. In Melbourne das Achtelfinale mit diesen Schmerzen zu erreichen, ist schon ein Wunder. Ich hoffe, schnell wieder zurück zu sein.“ Für die Fans ist der verletzungsbedingte Ausfall vieler Top 10 Spieler (Murray, Wawrinka, Raonic, Nishikori und zeitweise Nadal) natürlich eine harte Zeit und die Frage ist: Hätten die Spieler, die jetzt deren Ranglistenplätze eingenommen haben, dies geschafft, wenn die aufgeführten Top Stars hätten durchspielen können?

Kann man verstehen, Novak Djokovic schreit seinen Frust raus. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Kann man verstehen, Novak Djokovic schreit seinen Frust raus. (Foto: Jürgen Hasenkopf)

Karriereende: Tommy Haas hat nun endgültig seinen Rückzug aus dem Tennis-Circuit erklärt: „Ich bin in meinem Alter nicht mehr in der Lage, auf dem Niveau zu spielen, das ich mir vorstelle. Da ist es das sinnvollste, es einzusehen. Mein Tennisleben war, abgesehen von den Verletzungen, einfach nur großartig und ich hätte mir auch nichts anderes vorstellen können. Von klein an wollte ich Tennisprofi sein. Dass es nun bis zum Oldie-Alter von 40 Jahren ging, konnte ich natürlich nicht voraussehen.“ Wenn Tommy spielte, wusste man nie so recht, was er denn an dem Tag draufhatte. 

Tommy Haas: Ich hab keine Lust mehr. Wieso, weshalb, warum, ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kapier es nicht. Ich zahle Leute für nichts, für absolut nichts. Damit ich mich aufregen kann. Weil ich ein Vollidiot bin, ich selber.
Tommy Haas: Ich hab keine Lust mehr. Wieso, weshalb, warum, ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kapier es nicht. Ich zahle Leute für nichts, für absolut nichts. Damit ich mich aufregen kann. Weil ich ein Vollidiot bin, ich selber.
Abgesehen von seiner tollen Technik, mit die beste einhändige Rückhand der Tour, werden natürlich auch seine Emotionen auf dem Platz in Zukunft den Fans fehlen. Seine Trainer hatten während seiner Matche in der Box nichts zu lachen. Kaum ein anderer Spieler beschimpfte sein Team so lautstark, wenn es mal nicht so lief, wie er es sich vorstellte. Legendär ist sein Selbstgespräch vor laufender Kamera beim Seitenwechsel während eines Matches gegen den Russen Nikolay Davydenko bei den Australian Open 2007. „Man, man, Hasi, so kannst du nicht gewinnen. Ich hab keine Lust mehr. Wieso, weshalb, warum, ich kann es nicht, ich kann es nicht, ich kapier es nicht. Ich zahle Leute für nichts, für absolut nichts. Damit ich mich aufregen kann. Weil ich ein Vollidiot bin, ich selber. Schön wieder nicht reingegangen ans Netz. Aber du da drüben gewinnst nicht.“ Zukünftig wird er neben seinem Turnierdirektor Job von Indian Wells seinen Fans zum Glück doch erhalten bleiben. Tommy kündigte an, dass er auf jeden Fall bei der ATP Senior Tour dabei sein werde. Auch den Gerry Weber Open in Halle hat er seine Zusage gegeben. Am 16. Juni spielt er einen Schaukampf im Rahmen der Open mit Julia Görges gegen Laura Siegemund und Michael Stich.

Boris zum Ersten: Wie konnte es Michael Stich 1991 gelingen, Boris Becker in seinem „Wohnzimmer“, dem Center Court von Wimbledon, zu bezwingen? Spielte er so überragend, dass Becker keine Chance hatte, war Becker verletzt oder hatte er am Abend zuvor verdorbene Scampis gegessen? Nach jetzt 26 Jahren wurde das Rätsel gelöst. In der ARD Doku über sein Leben verriet Becker, wie die letzten Minuten vor dem Finale verliefen und er gar nicht mehr auf den Platz hätte zu gehen brauchen. Becker: „Normalerweise versinke ich vor einem Match, und besonders vor einem Grand Slam Finale, in den berühmten Tunnel. Es darf mich niemand mehr daraus wecken, geschweige denn anfassen. Ich nehme außer meinem Matchplan nichts mehr wahr. Und da, 10 Sekunden bevor wir auf den Center Court marschierten, stand Michael vor mir, nahm mich in den Arm und wünschte uns beiden ein gutes Spiel. Ich dachte, ich träume. Hat der sie noch alle. Davon erholte ich mich nicht mehr, kein Tunnel, kein Aufschlag, nichts funktionierte mehr. Ich war völlig perplex. Sowas hatte ich vorher noch nie erlebt.“ Tja, nichts einfacher als das. Nehmen Sie Ihren Gegner vor dem Match mal so richtig in den Arm und es kann nichts mehr schiefgehen. Große Taktik, Michael!

Lieber etwas Abstand? Bitte keine weiteren Umarmungen bei Boris Becker und Michael Stich? (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Lieber etwas Abstand? Bitte keine weiteren Umarmungen bei Boris Becker und Michael Stich? (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Matthias Stach und Boris Becker erfuhren in Melbourne von ihrer zweiten Ehrung. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Matthias Stach und Boris Becker erfuhren in Melbourne von ihrer zweiten Ehrung. (Foto: Jürgen Hasenkopf)
Boris zum Zweiten: Zum zweiten Mal nach 2016 wurde das Eurosport Duo Boris Becker/Mathias Stach mit dem deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Sportsendung“ ausgezeichnet. Becker und Stach überzeugten die Jury insbesondere mit der Berichterstattung über den Achtelfinalsieg des Argentiniers Juan Martin del Potro bei den US Open gegen den Österreicher Dominic Thiem: Becker und Stach sei eine „sportjournalistische Spitzenleistung“ gelungen. Bei den Australian Open waren die beiden auch wieder in Topform, besonders Boris ließ einige gute Statements vom Stapel. So äußerte sich Boris u.a. zum ewigen Verlangen der Spieler nach ihrem Handtuch, egal ob der Ballwechsel über 20 Mal das Netz überquerte oder der Aufschläger einen Doppelfehler machte und der Gegner sich daraufhin das Gesicht abtrocken musste. Boris: „Roger Federer ist der einzige, der sich nicht ewig langatmig die Schweißperlen abtrocknet, die es gar nicht gibt. Er spielt, so schnell es geht weiter.“ Kann natürlich auch sein, dass Federer trotz seines tennismäßig biblischen Alters die besten Erholungswerte von allen Spielern hat und nach der gestatteten 25-Sekunden-Pause zwischen den Ballwechseln die noch vorhandene Erschöpfung des Gegners nutzen möchte. Medizinisch vorgebildete Fans bzw. VDT- oder DTB-Trainer wissen: Hier kommt das Kreatinphosphat ins Spiel, die Energiebereitstellung in den Muskelzellen für einen Zeitraum von 6-8 Sekunden. Wer richtig fit ist, kann schneller wieder auf dieses körpereigene „Dopingmittel“ zugreifen und dies ist bei Federer wohl der Fall.

Boris zum Dritten: Trotz seiner finanziellen Eskapaden und seiner Privatinsolvenz hat Boris Becker seinen Humor nicht verloren, im Gegenteil. Der „Head of Men‘s Tennis“ im DTB veräppelt sich in seinem neuesten Werbeauftritt für eine Hotelkette kräftig selbst. Becker mit gespielt ernstem Gesichtsausdruck, liegend auf einem Bett: „Heute möchte ich mich offiziell zur Frage äußern: Wo hat Boris Becker nur sein ganzes Geld gelassen? Hier jedenfalls nicht.“ Die Aufklärung: die Übernachtung kostet nur 49 €. Es sieht danach aus, dass das Schlimmste für Boris überstanden ist, da die ersten Werbepartner wieder bei ihm anklopfen. Daraus sollten seine Gläubiger Hoffnung schöpfen.

„Mad Max“ unterwegs, Nick Kyrgios möchte seinen „Hellcat“ verkaufen. (Foto: Kyrgios/Instagram)
„Mad Max“ unterwegs, Nick Kyrgios möchte seinen „Hellcat“ verkaufen. (Foto: Kyrgios/Instagram)
(Foto: Kyrgios/Instagram)
(Foto: Kyrgios/Instagram)
Gebrauchtwagen: Hat jemand Interesse an einem richtig „coolen“ Wagen? Nick Kyrgios ist nach eigenen Angaben auf dem Weg vom australischen Bad Boy zum Vorzeigespieler. Hoffentlich wird er nicht zu brav. Jedenfalls möchte er einen Teil seiner Vergangenheit loswerden, dazu zählt sein DODGE Challenger Hellcat 2017, eine Art aktuelles Mad Max Geschoss. Kyrgios: „Er ist nur 5.000 km gelaufen, hat eine schwarze Lederausstattung und ist makellos in Ordnung. Bei Interesse unter xpistos07@yahoo.com melden. Aber bitte nur seriöse Anfragen und nur, wenn du dich wie Vin Diesel alias Dominic Toretto im Film ´Fast and the Furious´ fühlen möchtest.“ Gibt es einen Haken? Wohl eher nicht, wenn man als Mitteleuropäer das Lenkrad auf der rechten Seite akzeptiert.

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