Anzeige
Themenwelten Hamburg

25.08.2017 / Im Kreis Pinneberg zu Hause: Die Marsch-Region

Dieses Dorf bietet Natur und Kultur

Den Schlosspark mit dem Blick auf das Herrenhaus sollten sich die Besucher Haseldorfs nicht entgehen lassen Fotos: Holstein Tourismus e.V. und photocompany
Den Schlosspark mit dem Blick auf das Herrenhaus sollten sich die Besucher Haseldorfs nicht entgehen lassen Fotos: Holstein Tourismus e.V. und photocompany
Haseldorf lohnt einen Ausflug. In der Gemeinde gibt es viele schöne Ecken und einiges zu entdecken. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1190. Im 12. Jahrhundert wurde hier eine Burg von den Rittern von Haseldorf errichtet, die 1258 zerstört und 1317 wieder errichtet wurde. Die endgültige Zerstörung erfolgte durch die Truppen Wallensteins 1627. Anstelle der Burg wurde das Herrenhaus Haseldorf erbaut.

Mit der St. Gabrielkirche befindet sich im Ort die älteste Kirche des Kreises Pinneberg. Sie ist als romanischer Backsteinbau bis heute erhalten. Der Sakralbau liegt im westlichen Teil des Schlossparkes, der durch eine alte Deichschleife begrenzt wird. Der Park ist frei zugänglich. Eine Lindenallee umgeben von Streuobstwiesen führt zum Herrenhaus, das 1804 vom dänischen Landbaumeister Christian F. Hansen erbaut wurde und von der Prinzenfamilie von Schoenaich-Carolath-Schilden bewohnt wird.

Im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals finden alljährlich im ehemaligen Rinderstall des Gutshofes Haseldorf neben dem Elbmarschenhaus Konzerte statt.

Eine weitere Besonderheit der Haseldorfer Marsch kann man in der Bandreißerkate von 1764 erleben, die vom Kulturverein Haseldorfer Marsch betreut wird. In einer Werkstatt der historischen Kate wird das alte Handwerk des Bandreißens, die Herstellung von Fassreifen aus Weidengehölz, vorgeführt. Hier finden auch kulturelle Veranstaltungen statt. (kuk)


Ausstellung im Elbmarschenhaus

Collagen von Anja Badners im Elbmarschenhaus
Collagen von Anja Badners im Elbmarschenhaus
Am Mittwoch, 30. August, eröffnet im Elbmarschenhaus in Haseldorf, Hauptstraße 26, eine neue Sonderausstellung. Anja Badners aus Pinneberg zeigt Collagen und plastische Arbeiten. Die beeindruckenden Werke gehören zu ihrem neuem Zyklus mit dem Titel „Geheimes Leben und bedrohte Vielfalt der Insekten“.

Das Thema liegt der Künstlerin persönlich sehr am Herzen. Fasziniert und inspiriert von den Bauwerken zum Beispiel der Bienen, Wespen und Hornissen verarbeitet die Künstlerin deren verlassene Nester und Waben in ihren Collagen oder lässt aus dem Naturmaterial neue Formen entstehen. Die Papierskulpturen erinnern an Kokons oder Nester.

„Im Elbmarschenhaus habe ich einen geeigneten Ort für die Verbindung von Kunst und Natur gefunden“, sagt Anja Badners und fügt hinzu: „Warum gerade Insekten? Diese meist kleinen Lebewesen sind sehr vielfältig und führen oft ein geheimes Leben, über das den meisten Menschen wenig bekannt ist. Deshalb ist auch über die Bedrohung einzelner Arten wenig bekannt und ihr Aussterben wird gar nicht wahrgenommen.“

„Ein Thema, das wir jeden Tag von der naturschutzfachlichen Seite bearbeiten, hat Anja Badners aus künstlerischer Sicht zugänglich gemacht“, sagt Edelgard Heim, Elbmarschenhausleiterin. Um Schopenhauer frei zu zitieren: „Der Künstler hat nicht die Aufgabe, das zu zeigen, was ist, sondern das, was darüber hinaus noch sein könnte.“ Mit ihren Arbeiten möchte die Künstlerin auf diese faszinierende „geheime“ Welt aufmerksam machen und Interesse wecken, denn nur was man kennt und achtet, kann man auch schützen.

Die Schau ist bis zum 1. Oktober mittwochs bis sonntags von 10 bis 16 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos. (kuk)

Weitere Artikel